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Keine Beweise für eine Täter*in und eine Täterschaft? So ein Unsinn: Die Täterin ist die K+S AG!



Hier geht es weiter mit der Überschrift, in fett. Anscheinend mag die Kassel Zeitung keine allzu langen Überschriften!

Und verantwortlich dafür, dass die Täterin seit Jahren nicht gestellt und zum Handeln nach gültigem EU Recht gezwungen wird, ist die Politik, insbesondere die der hessischen Landesregierung. Und damit Umweltministerin Priska Hinz von den Grünen in allererster Linie! Und das ist schon seit vielen Jahren so!


Ich weiß nicht, wie viele Artikel ich allein hier in der Kassel-Zeitung zu K+S schon geschrieben habe. Es sind viele. Immer kam ich mir dabei vor wie ein Rufer in der Wüste. Denn auch wenn Kassel immerhin der Hauptsitz der K+S AG ist und nur rund 100 km von den K+S-Tat- und Produktionsorten wie Heringen und Philippsthal entfernt liegt, so hat sich hier doch kaum jemand für einen der größten Umweltskandale Europas interessiert. Zwar reden auch hier und endlich viele vom Klima und der CO2 Neutralität: Es wird auch höchste Zeit dafür! Aber davon, dass K+S seit Jahrzehnten Umweltverbrechen größten Ausmaßes begeht, Flüsse und Grundwasser verseucht, die Trinkwasserversorgung ganzer Regionen gefährdet und dabei permanent geltendes EU Recht bricht: All das scheint hier niemanden wirklich zu erregen…

Das Desinteresse gilt natürlich nicht für die meisten betroffenen Anliegergemeinden. Viele davon sind zusammengeschlossen in der Weser-Werra-Anrainerkonferenz. Es gilt auch nicht für den in diesem Zusammenschluss sehr aktiven und nicht klein zu kriegenden Herrn Dr. Hölzel und auch nicht für die Umweltverbände wie BUND und viele andere umweltorientierten Organisationen. Auf dem politischen Parkett gibt es immerhin die kleine, aber ausgesprochen aktive Fraktion der LINKEN in Wiesbaden. Sie ist die Laus im Pelz der grün/schwarzen Regierung in Sachen K+S. Sie ist aber allein auf weiter Flur in diesem Landtag. Seit Jahr und Tag stellt sie die richtigen Fragen, formuliert gute Anträge und lässt nicht locker in ihrer Kritik an der zuständigen Ministerin.

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Gerne!

„Wenn Ihr Unterstützung braucht, schreibt mir gern!“
„Komm gerne zu uns und bring dich ein.“
„Anmerkungen gern ins Forum“


Bisher habe ich etwas gern getan, jemanden gern gehabt oder gern einen Brief geschrieben. Jetzt jedoch ist das Wörtchen gern scheinbar zu einer – immerhin freundlichen – Aufforderung mutiert. „Schreibt mir gern“ soll eigentlich etwas ganz anderes aussagen: „Ich freue mich, wenn ihr mir schreibt!“ oder „Ihr dürft mir gern schreiben“. Ob ich dabei die Tätigkeit des Schreibens gern ausübe, ist eine andere Sache. "Gerne!" vollständig lesen

Augenwelt

Dich, dich
sehen die Augen der Eule,
der feuchte Blick des Hundes,
der Katze
grelles Grün,
das dich versteht.

Dich, mich
sehen die Augen
der Amsel, der Taube,
des Sperlings im
Gebüsch.
Facettenblick
der Biene,
Glanzauge
der Libelle.
Der runde dunkle
Augenball des Hasen.

Dich, uns
belauert der Blick
des Marders,
der Kinder der
schnellen Maus,
der Ratte am
Kanalrand,
des Eichhons
nackte Wimper.

Dich, alle,
schauen uns heimlich zu.
Das glasige Auge
des Goldfischs,
der Mücke
winziger Blick;
der Vögel Geäug
im Baumgrün,
Augenwelt
um uns herum.

XXX Mascha Grüne 2018


Es gibt nur eine Logik

Was hat die bundesrepublikanische Anti-Corona-Politik mit dem Tempolimit auf Autobahnen etc. zu tun? Ganz einfach: Menschenleben spielen - trotz permanenter, gegenteiliger Bekundungen - nicht die entscheidende Rolle! Wäre dem so, würde sich Regierungshandeln konsequent, also auch auf diesen beiden Politikfeldern, dem Artikel 2, Absatz (2) unterordnen. Denn dort heißt es ganz eindeutig und klar: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“. Wäre dem so, gäbe es einen resoluten, eisenharten, mit der übergroßen Mehrheit der einschlägigen Wissenschaften abgestimmten Lock Down – aber eben auch einen in der Wirtschaft, weil alles andere Unsinn und nervendes Theater ist. (Ohne jedoch die Tore zu demselben endlich wieder zu öffnen!) Und wäre dem so, gäbe es die dumme Raserei z.B. auf unseren Autobahnen nicht mehr und das unnötige Sterben dort hätte endlich ein Ende.

Und warum es beides nicht gibt, also kein Tempolimit und keine Zero Covid – Politik unter Einschluss der gesamten Wirtschaft, von den Teilen abgesehen, die während der Pandemie unverzichtbar sind? Ganz einfach: Große Teile der im Wortsinne systemrelevanten Wirtschaft, sprich der Automobilindustrie und der sonstigen exportorientierten Wirtschaftszeige wünschen bzw. erlauben das nicht. Die Autodeppen des Planeten machen in der BRD Urlaub, nur um sich Spuren von Restgehirn bei Tempo 200 und mehr durch den Auspuff zu pusten und die großen Konzerne jubeln über wieder steigende Exporte!

Wie viele der bis heute, am 13. April 2021, an Corona Verstorbenen, es sind bei uns ca. 78.800, bei einer konsequenten Zero Covid Strategie noch leben könnten, weiß natürlich niemand. Aber es werden viele sein. Wie viele in den letzten 20 Jahren auf Bundes- und Landstraßen und auf den Bundesautobahnen der Raserei und damit dem Tribut der Autokonzerne geopfert wurden, lässt sich auch nicht so genau sagen… Insgesamt und zusammen waren und sind es unnötig viele.

Denn es gibt nur eine relevante Logik. Und das ist die der Konzerne!

Zu Zero Covid vgl. auch Konkret 4/21, Hebelwirkung

Sprachkompetenz als Akzeptanz- und Erfolgshindernis

Im Umfeld der Fridays for Future-Bewegung agieren zahlreiche Initiativen und Gruppierungen, die – aus verschiedenen Problembereichen kommend – als gemeinsame Vision die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens haben.

Ein neuer und wichtiger Aspekt ist dabei, dass sich diese Klima-Aktivisten klar auf die Seite der Naturwissenschaften und deren gesicherte Erkenntnisse schlagen. Und das mit der deutlichen Forderung verbinden, diese Erkenntnisse über politische oder andere „Sachzwänge“ zu stellen.
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Für eine klima-neutrale documenta15 2022

Für eine



klima-neutrale



documenta15 2022



Kultur ist das, was uns Menschen in Teorie und Praxis untereinander und mit der Umwelt verbindet. Die Klimakrise ist deshalb eindeutig eine Krise unserer Kultur und damit menschengemacht. Sie ist eng verbunden mit unserem exzessiven Konsum und aufwendigen Lebensstil. Und was für das praktische Leben eines jeden einzelnen von uns gilt, betrifft in ähnlicher Weise auch kulturelle Grossveranstaltungen wie die documenta. Deren 14. Ausgabe im Jahr 2017 hat die ökologische Unangepasstheit besonders deutlich und messbar gemacht durch die zwei Veranstaltungsorte Kassel und Athen und dem entsprechend ausgeprägten Kunsttourismus. Kulturökologische Nachhaltigkeit sieht anders aus.


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Alles wird gut? Oder: Wie sich HNA und Zweckverband Raum Kassel* die Bälle zuschieben

Am fast allerletzten Tag - unmittelbar vor den vieldiskutierten Kommunalwahlen am 14. März 2021 - wird am 10. März 2021 mit großer Stimmenmehrheit das Siedlungsrahmenkonzept (SRK) des Zweckverbandes Raum Kassel (ZRK)* beschlossen: Bei lediglich einer grünen und einer linken Gegenstimme. Insgesamt hat damit das Gegenteil von einer Wende zum Guten oder Besseren in Bezug auf den Flächenverbrauch und die ökologischen Notwendigkeiten im Verbandsgebiet stattgefunden, auch wenn der Artikel resp. das Interview mit dem Verbandsdirektor, Herrn Bachmann, in der HNA vom 12. März 2021, genau das suggerieren soll. Geschrieben hat den Artikel Frau Lara Thiele.

Aber der Reihe nach.

Nach dem Auslaufen des Vorgängermodells, des Siedlungsrahmenkonzepts 2015, musste sich der ZRK neu aufstellen. Dazu hatten sich in den zurückliegenden Jahren die Rahmenbedingungen zu deutlich verändert, die Erkenntnisse in den betroffenen Zweigen der Wissenschaft und die Bewegungen auf der Straße für eine ökologische Wende in der Politik hatten massiv zugenommen. Entsprechende Einsichten sind inzwischen bis weit in konservative Kreise hinein auch in Politikerköpfe eingesickert.

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Endlich

Auch wenn Eigenlob schlecht beleumundet ist: Den Verlust der Mehrheit für die SPD in der neuen StaVo habe ich just hier in diesem Blog schon vor Wochen, Ende November 2020, treffsicher vorhergesagt… Keine Kunst!

http://kassel-zeitung.de/cms1/index.php?/archives/18773-Alle-warten-auf-das-Ergebnis-eines-OB-Solos-in-Sachen-documenta-Institut.html#extended

In Bezug auf das ultraschlecht und überaus dilettantisch gemanagte documenta-Archiv-Projekt im Herzen der Stadt meinte ich, dass sich der OB vielleicht verkalkuliert, „falls er sich Wahlergebnisse vorstellen sollte, die ihm (nach den Wahlen) neue Handlungsspielräume bringen“. Genau diese neuen Spielräume hat er nun nicht! Denn jetzt, wo sich die Grünen, ganz dem Zeitgeist entsprechend, mit deutlicher Mehrheit durchgesetzt und zur stärksten Fraktion gemausert haben, hat der sich gerne als Alleinentscheider gebende, oft hemdsärmlig agierende OB ein Problem: Die „Pole–Position“ im Rathaus hat die SPD nach vielen Jahrzehnten nun zum 2. Mal nach dem Krieg verloren und die Grünen werden sich die Butter hoffentlich nicht mehr ganz so leicht vom Brot nehmen lassen. Aber nur falls oder wenn sie aus den vielen bitteren Erfahrungen aus den vorangegangenen rosa-grünen Kooperationen hier im Kasseler Rathaus endlich gelernt haben!
"Endlich " vollständig lesen

Nachbericht: Digitale Podiumsdiskussion „Der Glaube in Zeiten von Corona“ organisiert von der AMJ Kassel

Die Corona-Pandemie beschäftigt uns alle nun seit mehr als einem Jahr. Doch
welche Rolle spielt der Glaube in dieser schweren Zeit? Wie hat sich die
Ausübung des Glaubens geändert und wie kann der Glaube dem Menschen in so
einer Zeit Halt geben?

Diese und weitere Fragen wurden am Sonntag, dem 07.03.2021, in der digitalen
Podiumsdiskussion „Der Glaube in Zeiten von Corona“, die von der Ahmadiyya
Muslim Jamaat Kassel organisiert wurde, beantwortet. "Nachbericht: Digitale Podiumsdiskussion „Der Glaube in Zeiten von Corona“ organisiert von der AMJ Kassel" vollständig lesen

Was Frauen im Musikleben treiben:

Offensichtlich nicht soviel, zumindest nicht an den Stellen, die man sich gut merken könnte. Das Archiv Frau und Musik Frankfurt/Main und musica femina münchen haben heute die Ergebnisse einer Untersuchung über Frauen in exponierten Positionen in deutschen Berufsorchestern veröffentlicht. Da wird offensichtlich, was ohne Probleme auch vorher bereits wahrnehmbar war:









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Das Mobilitätsdrama der Kasseler SPD und kein Ende!

Klar: Der Schnee taut irgendwann und dann ist wieder alles in Ordnung? Für so blöd hält die Kasseler SPD offensichtlich alle diejenigen, die sich - mal wieder - mächtig über die unfassliche Ignoranz und Rücksichtlosigkeit der SPD gegenüber den schwächeren und nicht mit einem Auto „gesegneten“ Verkehrsteilnehmer*innen geärgert haben. Auch wenn, zugegeben, nicht in jedem Winter derart viel Schnee fällt wie kürzlich Anfang Februar, gehört doch Schnee immer (noch) und immer mal wieder zum Winter dazu. Dass dann über eine ganze Woche der gesamte öffentliche Verkehr vollständig zum Erliegen kommt, dass die Fuß- und Radwege mit Schneebergen, die von den Autostraßen weggeschafft wurden, zugeschüttet werden, haut einen um. Und die Ausreden hören nicht auf…

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Klare Worte des Naturschutzbeirates des Landkreises Kassel

Mit der notwendigen Klarheit hat sich zum Jahresende 2020 die Vorsitzende des Naturschutzbeirats des Landkreises über einen großen Verteiler mit über 300 Adressen an alle 11 Städte und alle 17 Gemeinden, an die Fraktionen in den Parlamenten und an die jeweiligen Verwaltungen des Landkreises gewandt. Und Frau Dr. Anna Kuntzsch, die Vorsitzende dieses wichtigen, ehrenamtlichen Gremiums, meint es durchaus ernst, wenn sie am Schluss ihres sieben-seitigen engagierten Plädoyers für mehr Ökologie meint: „Wir fordern alle politischen … Entscheidungsträger in den Städten und Gemeinden des Landkreises Kassel auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und unverzüglich und einvernehmlich ins Handeln zu kommen!“

Frau Dr. Kuntzsch spannt den Bogen von der Veröffentlichung des Club of Rome 1972 bis zum Ende des 2. Jahrzehnts des gerade angefangenen 3. Jahrtausends, das sich – wie die drei letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts - vor allem dadurch auszeichnete, dass Wirtschaft, Regierungen, Parteien und Politik von den drohenden Gefahren einer näher rückenden Klimaveränderung zuungunsten für uns Menschen nicht viel wissen wollten: Denn für uns wäre, wie man an vielen sich längst abzeichnenden Klimaphänomen überdeutlich ablesen kann, eine zu weitgehende Erwärmung denkbar ungünstig und kritisch. Unter geologischen Zeitmaßstäben betrachtet sind Warmphasen für evolutionäre Prozesse auf unserem Planeten durchaus spannend und interessant, wie uns das vor rund 500 Mio. Jahren zu Ende gegangene Kambrium mit seiner explodierenden Artenvielfalt eindrücklich lehrt. Für die menschlichen Gesellschaften auf dem Planeten Erde jedoch, beim derzeitigen technischen Entwicklungsstand und der Unmöglichkeit, am Ende dieses Jahrhunderts vielleicht 10 Milliarden Individuen auf einen oder mehrere andere Planeten evakuieren zu müssen, wäre eine 2 und mehr Grad übersteigende Klimaerwärmung vermutlich aber nicht nur ungemütlich, sondern mit zahlreichen, mehr oder weniger verheerenden Ereignissen verknüpft. Inzwischen ist das ja alles nicht nur sattsam bekannt, vielmehr Allgemeingut und das Gegenteil von neu…

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Wohin marschiert der Zweckverband Raum Kassel* mit seinem neuen Siedlungsrahmenkonzept?

Mit dem neuen, ambitionierten Verbandsdirektor Bachmann an der Spitze und mit dem nicht mehr so ganz taufrischen Siedlungsrahmenkonzept 2015 (beschlossen 2006), an dem sich die Aktivitäten des Zweckverbandes Raum Kassel* bislang orientierten, macht sich dieser Verband am Ende des schwierigen Corona-Jahres 2020 auf den Weg, die Weichen für das kommende, ökologisch so entscheidende Jahrzehnt neu zu stellen. Außerdem geht im Landkreis und im Oberzentrum Kassel die Legislaturperiode 2016/2021 zu Ende. Nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2021 ist neben den schon absehbaren personellen Wechseln auch - hoffentlich - mit weiteren politisch-fachlichen Veränderungen zu rechnen. Der Klimawandel, die meisten wissen es hoffentlich inzwischen, lässt nicht mit sich verhandeln…

Weil der Zweckverband* in den vergangenen Jahrzehnten mehr oder weniger willfährig die Erweiterungs- und Bauland-Wünsche der Umlandgemeinden wie auch des Oberzentrums Kassel in Flächennutzungspläne umgesetzt hat, ist wenig zu sehen gewesen von Impulsen für eine sich an ökologischen Erfordernissen orientierenden Wohn- und Gewerbepolitik. Getragen wurde diese langjährige Entwicklung, bei der eine positive Entwicklung der Region ausschließlich mit der massiven Ausweitung des Flächenverbrauchs gleichgesetzt wurde, von der hiesigen SPD. Die notwendige Stimmenmehrheit dafür hat sie sich mal bei der CDU, mal bei den Grünen beschafft.

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Kalender Kassel Ansichten 2021

Kalendertiteblatt mit Motiven vom Kuba, der Uni und Schule

Der Foto-Wandkalender "Kassel Ansichten" von Annli Lattrich kann Sie auch 2021 wieder durch das Jahr begleiten. Jedes Monatsblatt (im Format von 24 x 32 cm) zeigt themenbezogene Fotozusammenstellungen ergänzt durch kurze Infotexte. Die Uni feiert im kommenden Jahr ihr 50. Jubiläum, der Kulturbahnhof wird sein 25-jähriges Bestehen nachfeiern und Beuys würde 100 Jahre alt … Das sind u.a. Anlässe für die aktuelle Motivwahl. Für 17,50 Euro ist der Kalender in Buchhandlungen, bei Karibu oder im Caricatura-Shop erhältlich. Alternativ kann er auch direkt bestellt werden: www.lattrich-grafik.de. Kurzfristige Anlieferung, Abholung oder Versand ist möglich.

Alle warten auf das Ergebnis eines OB Solos in Sachen documenta Institut

Was für eine Chance, aber welch – bis heute zumindest - klägliches Ergebnis: Das documenta Institut ist zwar noch nicht in den Sand gesetzt, aber als verfahren darf man die Situation schon bezeichnen. Nach einer eindeutig dilettantischen Vorauswahl geht das Baudezernat mit einer Liste potentieller Standorte ins Rennen um die Realisierung dieses wichtigen, von nahezu allen befürworteten großen Zukunftsprojekts. Es hat das Zeug, vor allem anderen, die Marke documenta im Interesse der Stadt zu stärken. Im Falle einer richtigen Standortwahl kommt hinzu, dass so ein Projekt das Potential hat, dem ausgewählten Standort und seiner Umgebung langfristig positive Impulse zu geben und entsprechenden Glanz zu verleihen. Vor allem und nicht zuletzt: Eine professionelle und erfolgreiche Realisierung eines solchen Projekts birgt erhebliche Potentiale für die Stadt als Ganzes. Soweit gibt es sicherlich Einvernehmen. "Alle warten auf das Ergebnis eines OB Solos in Sachen documenta Institut" vollständig lesen

Arndtstraße wird in Arndtstraße umbenannt

Mit dem folgenden Schreiben hat sich das Bündnis gegen Antisemitismus heute, am 16. November 2020, an die Ortsbeiratsvorsitzende des Ortsbeirats Unterneustadt, Frau Linne, gewandt...

Sehr geehrte Frau Linne,

mit Freude haben wir den Artikel am 10. November 2020 in der HNA gelesen, wo von einer wichtigen Straßenumbenennung in der Unterneustadt die Rede war: Die Ernst Moritz Arndt Straße soll in Ilse Arndtstraße umbenannt werden. Der eine – neben anderem – ein glühender Juden- und Franzosenhasser, die andere jüdische Zeitzeugin und Auschwitz-Überlebende. Größer könnten die Unterschiede kaum sein…

Wie die Dinge nun mal sind, werden eine ganze Reihe von Leuten hier in Kassel der Meinung sein, dass diese Umwidmung nicht in Ordnung ist, handelt es sich doch bei E. M. Arndt (1769/1860) um einen anerkannten Lyriker der sog. Befreiungskriege, einen nationalen Demokraten und Historiker. Andere – wie z.B. unser Bündnis gegen Antisemitismus – sind mit dieser veränderten Namensgebung nicht nur einverstanden, sondern vielmehr der Meinung, dass sie längst überfällig war. E. M. Arndt hat sich mit seinem ausgeprägten Hass auf die Franzosen und seinem ungehemmten Judenhass, heute würde man es als Antisemitismus bezeichnen, eher zum Vorbild für die neue deutsche Rechte gemacht, denn zu einer historischen Person, die es bis heute – z.B. mit der Benennung einer Straße – zu ehren gilt. Auch mit seinem gelobten Eintreten für die Demokratie ist es nicht allzu weit her, vielmehr ist es eher als Plädoyer für eine Art der konstitutionellen Monarchie einzustufen. Dass der Ortsbeirat die Initiative der Stadt Kassel positiv eingeschätzt und entsprechend unterstützt hat, ist sehr zu begrüßen.

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Schluss mit dem Fächenverbrauch im Landkreis Kassel

Im Frühjahr werden in Hessen die Kommunalparlamente neu gewählt. Wie in den letzten Jahren schon fleißig eingeübt, lädt der BUND im Vorfeld solcher Wahlen KandidatInnen aller Parteien ein, um mit ihnen wichtige ökologische Fragestellungen und die jeweiligen Positionen der verschiedenen Parteien zu diskutieren. So auch am vergangenen Donnerstag, den 29. Oktober 2020. Thema war: Der viel zu große Flächenverbrauch allüberall für Wohnhäuser, Verkehr und Gewerbe. Nach Calden haben wir eingeladen, weil gerade in dieser Gemeinde der Flächenverbrauch gerade zur unsinnigen Flächenvergeudung hochgeschraubt werden soll. Obwohl, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, Calden zwischen 2018 und 2035 ungefähr 18 Prozent an Einwohnern verlieren wird (Quelle: Hessen Agentur, Stand 31.10.2018), gibt es hochfahrende Pläne sowohl für den Bau eines neuen Sportplatzes und als auch für ein weiteres neues Baugebiet - natürlich am Rand und nicht im Ortsinneren!!

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Parkingday 2020 auf dem Karlsplatz

Am 18. September war wieder der weltweite Parking Day.
Ein Bündnis von Organisationen hat gezeigt, dass man mit Parkplätzen viel schönere Sachen machen kann, als Blechkisten abzustellen.
In Kassel wurde dieses Mal der Karlsplatz "bespielt": Ballspiele, Vikingerschach, Brettspiele, eine Lastenrad-Testfahrt. Oder einfach nur sitzen und sich unterhalten.

Und dann tauchte ein SUV auf und gröhlte:

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Stadt der Zukunft - Visionen sichtbar machen



Du hast Lust Kassels Straßen in ein neues Licht zu rücken und eine Stadt der Zukunft zu entwickeln?

Mit uns machst du dir die Welt, wie sie dir gefällt!


In einer Reihe von Workshops bekommst du die Möglichkeit, handwerklich, künstlerisch und spielerisch die Welt von Morgen zu gestalten. Zum Beispiel kannst du im Street-Art-Workshop die Straßen in eine öffentliche Kunstgalerie und beim Workshop zum Bau von Musikinstrumenten in einen Musikpfad verwandeln. Unsere Straßen könnten in einen Dschungel transformiert werden und anstelle von Parkplätzen gäbe es Gemüsebeete. Es könnte Gemeinschaftswerkstätten, eine offene Bühne und Umsonstregale geben und vieles vieles mehr entstehen. Was würde auf deiner Straße passieren?

Nach jedem Workshopteil werden die entstanden Werke im Straßenraum installiert und erlebbar gemacht. Ein Kamerateam begleitet diesen Moment. Das Filmmaterial wird zu einem Videowalk zusammen geschnitten. Der Videowalk wird der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und so kannst du mit allen deine Vision der Stadt der Zukunft teilen.

Termine:
07.10. + 14.10. + 21.10.2020
jeweils von 14:30 - 18:30 Uhr
Story-Telling-Workshop: Die Storyline des Videowalks wird entwickelt. Wir sammeln Bilder und Geschichten von einer Stadt der Zukunft.

28.10. + 04.11. + 11.11.2020
jeweils von 14:30 - 18:30 Uhr
Street-Art-Workshop: zeichnen, sprühen, kleksen, Stencil basteln, Graffiti, Bilderrahmen bauen. Die Straße wird zur Galerie ohne Eintritt.

Die Termine für 2021 folgen.

Lust mit zu machen? Dann meld dich unter: stadt_der_zukunft@systemli.org oder komm einfach vorbei.

Falls du keine Lust auf Workshops hast, uns aber gerne deine Vision mitteilen möchtest, dann schick sie uns an: stadt_der_zukunft@systemli.org

„Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade heranwachsen“. (Astrid Lindgren)

Freisprechanlage: Die Theke der Bibliotheke

Damals, als ich noch lebte und es das Gespräch gab, gab es folgendes Ritual. Man stellte sich an einen Thresen und wollte nach Studium des Zettelkastens ein Buch ausleihen. Man wurde, natürlich durch eine Frau, streng angeschaut um daraufhin geprüft zu werden, ob man dessen würdig sei. Dann wurde das Begehren gestattet. Glück gehabt!
Unser Freund Karl-Heinz NIckel hat - so wie wir - seitdem einige Zivilisationsbrüche im Lese- und Ausleihwesen mitgemacht. Wir haben gesagt: Darüber werden wir - Gertrud Salm und ich und Nickel - einmal sprechen wollen.
Nämlich morgen, Sonntag, 19. Juli 2020, im Freien Radio Kassel, 18-19 Uhr
Wiederholung Montag, 10 Uhr.

Ein Inserat mit einem lauten Plädoyer für einen Karlsplatz mit Documenta Institut

Auch wenn der sozialdemokratische Hochadel Kassels, für die o.a. Anzeige ein wenig an- und eingegrünt, zusammen mit denjenigen, die stets in seinem Dunstkreis sich befinden, nun die Entscheidung der aktuellen politischen Führung der Stadt für den Parkplatz an der Oberen Karlsstraße als zukünftigen Standort des Documenta Instituts abgesegnet hat, muss dieser Standort deswegen noch lange nicht der Richtige oder gar Beste sein. Auch wenn diese Absegnung mit einer ganzseitigen, um nicht zu sagen „einseitigen“ Anzeige in der HNA am 27. Juni 2020 den Eindruck erwecken soll, dass angesichts der Wucht an Kompetenz, die mit den Namen ganz offensichtlich demonstriert und transportiert werden soll, nun alles gesagt sei, so tritt dennoch bei anders denkenden Fachleuten und Historikern eher Irritation auf. Warum, das soll hier kurz erläutert werden.

Inserat in der HNA vom 27. Juni 2020
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Vision Zero oder wie bescheuert darf eigentlich ein Minister sein? Gibt es denn gar keine Untergrenze oder wenigstens eine Eignungsprüfung?

Nicht zum ersten Mal nehme ich den Stift in die Hand, um dem Seehofer seinen - nein, nicht niederträchtigen, sondern - niederbayrischen Andi als das zu bezeichnen, was er ist: total beSCHEUERt.

Das, was die meist der CSU entsprungenen Verkehrs- resp. Autominister in den Merkel - Kabinetten bislang zustande brachten bzw. unterlassen haben, spottet jeder Beschreibung. Das geht nicht rein in einen kleinen Artikel der KasselZeitung. Auch wenn‘s aktuell nur die letzten 4 Verkehrsminister waren, die die CSU bei den Koalitionsverhandlungen jeweils durchsetzen konnte, so haben die jedoch eine ‚Bremsspur‘ der Inkompetenz, Ahnungslosigkeit, Unterlassung und Dämlichkeit in Sachen Verkehrspolitik hinterlassen, die beachtlich ist.

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Der Naturschutzbeirat des Landkreises Kassel lehnt den Antrag von K+S, Weser und Werra bis Ende 2027 weiterhin mit Millionen von Kubikmetern Salzwasser zu vergiften, strikt ab

Anstelle die europäischen Gesetze zu befolgen, weigert sich K+S, geschützt immer noch durch die ökonomische (Vor-) Machtstellung der Bundesrepublik Deutschland innerhalb der EU, endlich ausreichend in den Umweltschutz zu investieren und die vorhandenen Techniken zur Vermeidung der Versalzung von Werra, Weser und Grundwasser konsequent anzuwenden. Deshalb wird der Antrag von K+S, Werra und Weser bis Ende 2027 und damit auf lange Sicht mit Millionen Kubikmetern von Salzwasser zu ruinieren, von uns abgelehnt. Wir fordern alle beteiligten Institutionen und Genehmigungsbehörden, insbesondere jedoch die Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG), in der die Umweltministerien von Hessen, Thüringen und Niedersachsen das Sagen haben, auf, dem Ansinnen von K+S eine deutliche Absage zu erteilen und endlich den Gesetzen und Standards der EU zum Durchbruch zu verhelfen.

Nur so kann aus unserer Sicht die Salzgewinnung in unserer Region eine Zukunft haben, ein Zukunft, die nicht zu Lasten der betroffenen Ökosysteme geht.

Im Folgenden der Wortlaut unserer Stellungnahme:



"Die K+S Minerals and Agriculture GmbH (K+S) hat, weil die alten Erlaubnisse vom RP Kassel aus dem Jahr 2012 zum Jahresende 2020 auslaufen, neue Anträge gestellt auf eine modifizierte Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zur Einleitung von salzhaltigen Abwässern in die Werra für den Zeitraum vom 01. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2027.
Dieser Antrag steht immer noch und weiterhin in eklatantem Widerspruch zur EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) aus dem Jahr 2000, die als grundsätzliches Ziel für alle Oberflächengewässer und Grundwasserkörper den guten chemischen und ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potential festlegt. Dieser gute Zustand sollte gem. Art. 4 dieser Richtlinie bereits bis Ende 2015 erreicht sein. Die Frist zur Erreichung dieses guten Zustands wird nur in begründeten Fällen und maximal zweimal um je sechs Jahre verlängert. Sie endet damit spätestens Ende 2027.


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Was überall möglich ist - während der Corona Krise Fahrspuren von Hauptverkehrsstraßen in Radwege umzuwidmen - das geht in Kassel nicht! Quo vadis SPD in Sachen umweltfreundliche Mobilität?

Die Vorbereitungen für die Kommunalwahlen in Kassel kommen – da kann auch besagtes Virus nichts ausrichten – so allmählich auf Touren. Woran man das ablesen kann? Am besten an den beginnenden Auseinandersetzungen um ein Thema, das alle Kasseler Herzen höher schlagen lässt und das großes Konfliktpotential beinhaltet. Es geht um den Verkehr in seiner höchsten, reifsten und schönsten Form: Es geht also um’s Autofahren. Dass Autofahren die beste Form der Fortbewegung in der Stadt sei, das meinen jedenfalls viele der oft unbelehrbaren hiesigen Autofahrerinnen und Autofahrer, von denen es in Kassel ganz besonders viele zu geben scheint. Und in Kassel haben sie, zu ihrem großen Glück, eine unbeirrbare politische Kraft an ihrer Seite, eine Kraft, die dazu noch an der Regierung, also bestimmend im hauptamtlichen Magistrat ist: Die Kasseler SPD.

Der automobile städtische Verkehr kostet aber, alle wissen das, Jahr für Jahr Unsummen, belastet Luft und Umwelt, fordert Tote und Verletze und – was am Schlimmsten ist – nimmt allen anderen Mobilitätsformen den notwendigen Platz. Eine richtige Katastrophe ist der platzraubende 'Ruhende Verkehr'. Denn auch wenn man Autos Fahrzeuge nennt, so sind sie doch in Wirklichkeit Stehzeuge, weil sie mehr als 95 Prozent der Zeit immer irgendwo rumstehen. Das stellt die Stadtplanung oft vor fast unlösbare Aufgaben. Dazu kommt: Viele Städte wachsen weiter, was auch für Kassel zutrifft. Das bedeutete in der Vergangenheit immer zunehmenden Autoverkehr. Und vermutlich wird das auch noch eine Weile so weitergehen, wenn nicht endlich klug und konsequent gegengesteuert wird. Dafür gibt es, beileibe nicht nur in der Modellstadt Kopenhagen, viele positive Beispiele, auch in der Bundesrepublik.


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Geile Corona-Zeit

Vögeln statt Hamstern (SZ vom 09.05.2020), sich ausreichend mit Parisern und Rotwein versorgen (in Frankreich), Klopapier horten bis zum hellen Wahnsinn bzw. bis der Keller platzt (in Deutschland) und häufiger die einschlägigen Pornoportale besuchen: Alles gut, alles richtig und vielleicht ist sogar alles wahr…

Aber wer glaubt, die heute noch als Heldinnen und Helden gefeierten, mit einer vermutlich einmaligen Anerkennung von max. 1.500 Euro geehrten Altenpflegerinnen und Altenpfleger kämen am Ende der Krise in den Genuss einer spürbaren Lohnsteigerung, der irrt gewaltig. Sie werden weiterhin krass unterbezahlt bleiben, wie alle die anderen auch, die deutlich mehr schuften durften und mussten in diesen Corona-Wochen…
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Aus der Distanz von 1,5 m betrachtet

Die klassische Einleitung der üblichen Aufrufe von NGOs, Politikern, Spendensammlern etc. ist derzeit „In diesen schwierigen Zeiten...“ Dann folgt der Spendenaufruf, die Ermutigung, zuhause zu bleiben, die Warnung vor der unausweichlichen Zunahme häuslicher Gewalttaten, oder der Dank an die Adresse derer, die durchhalten und „es schaffen“, die beglückende Erfahrung der neuen Nähe zwischen den Menschen – trotz Abstandsregelung, und der Wunsch „bleiben Sie gesund!“

Letzteres eigentlich mehr ein Befehl, dem man auch gern folgen möchte.

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Corona macht nicht gleich!

Quarantäne klingt so nach gleich, weil es ja alle trifft. Alle gleichermaßen. Das wird so auch den ganzen Tag über alle Kanäle verbreitet. Davon kann jedoch keine Rede sein. Das Gegenteil ist der Fall. Die eigentliche Frontlinie ist die einer sich weiter auftuenden sozialen Ungleichheit… Danach, so wird man ganz ohne prophetische Gabe schon jetzt verkünden können, wird sich die Schere zwischen arm und reich erneut weiten. Und die Armut wird sich neue Kreise erschließen, weil die Schutzschirme der Regierung nicht werden bewirken können, dass jeder „kleine Laden“, den die Krise trifft, mit Mann und Maus gerettet werden kann.

In einem Interview in der SZ vom 03.04.2020, sagt Thomas Ostermeier, künstlerischer Leiter der Berliner Schaubühne: „Arme leiden mehr unter der Corona-Krise als die Wohlhabenden. Ausgangsbeschränkungen bedeuten für eine Alleinerziehende in einer kleinen Sozialwohnung mit zwei kleinen Kindern und geringem Einkommen etwas anderes als für Gutverdienende mit Au-Pair-Mädchen, Haus und Garten“. Damit hat er recht.

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Herdenimmunität

Der Begriff gemahnt unmittelbar an Hammelherde. An diesem assoziativen Zusammenhang scheint auch etwas dran zu sein.

Wir kennen alle die aktuelle Abstandsregelung "einmeterfuffzich zwischen zwei Personen". Das hat seinen Grund darin, dass Viren - obwohl sie in Fledermäusen schmarotzern - keine Flügel haben. Also bleibt man schön auf Distanz. Aus dem gleichen Grunde sind auch die Spielplätze gesperrt.

Aber da gibt es zwei Beobachtungen, die einen Grübeln lassen.
Die erste ist, dass trotz permanenter Warnungen und großer Hinweisschilder immer wieder ganze Familien wie gewohnt zusammen an der Sandkiste hocken. Großes Lob: die Mütter halten Abstand voneinander. Man kann sicher darüber streiten, wie viel 1,5 m sind, die Einschätzungen der Mamas variieren da sehr stark. Aber sei's drum. Doch was machen die Kids? Sitzen zusammen in der Sandkiste, spielen verstecken oder Fußball, rennen und streiten um die Schaukel. Sicherheitsabstand? Wie jetzt?

Dass es eine Infektionskette auch über die lieben Kleinen geben könnte, kommt den Mamas nicht in den Sinn (oder wissen sie noch nicht, dass es auch die Kleinen erwischen kann?). So jedenfalls ist die Spielplatzsperrung komplett ad absurdum geführt.

Die zweite Beobachtung: Nun, da die Spielplätze gesperrt sind (außer für die o.g. Gruppe), muss man sich andere Plätze zum Spielen suchen. Denn der tiefere Sinn der Sperrung scheint weitestgehend nicht verstanden zu sein. Und da sieht der staunende Spaziergänger zum Beispiel auf dem sonnenbeschienenen Vorplatz der Stadthalle etliche Eltern auf der Mauer sitzen (>1,5 m Abstand, circa) und ein gutes Dutzend Sprößlinge beim fröhlichen Toben. "Natürlich, die Spielplätze sind ja gesperrt, wo sollen wir denn sonst hingehen?" Also auch hier: Zweck der Maßnahme voll verfehlt.

Man ist fast geneigt, dem schwedischen Modell zuzustimmen. Dort wird die gegenseitige Infektion bewusst zugelassen, um eine Herdenimmunisierung zu erzielen. Der Terminus ist ein wissenschaftlicher und auch selbsterklärend. Und wenn man die Grundgesamtheit der Zielgruppe bei uns und ihr Verhalten betrachtet, dann sieht man klare Parallelen zu einer Hammelherde. q.e.d.