Es geht um das Ansinnen der Stadt Kassel, den Obelisken, der derzeit noch auf dem Königsplatz steht, auf den Holländischen Platz zu verfrachten. Um dem Künstler dieses Ansinnen schmackhaft zu machen, versprach man ihm, dass täglich 27.000 Studenten den Holländischen Platz passieren. In der Zeitschrift MONOPOL ist dazu folgendes zu lesen:
Nun gestern waren wir im Reparatur-Café. Ich hatte diesmal ein ordentliches Schild gebastelt bzw. ausgedruckt. Große Lettern usw. Was mir aber auffällt ist, welchen verbalen Aufwand es braucht, um überhaupt die Idee zu erklären. Das lässt sich in die geniale Frage meiner Enkelin Mila gießen: "Wasdenndasdenn"? Dass man eine Kaffemaschine repariert, leuchtet allen Menschen sofort ein. Man sieht also Techno-Freaks stundenlang an Maschinen rumbasteln, während die Frauen wohlgefällig zuschauen. (Gender?) Apropos: Nebenan hat eine geduldige Frau eine Textur-Reparatur durchgeführt, d.h. einen Riss in meinem Hemd ausgebessert. Auch das leuchtet sofort ein. (Ebenfalls gender!)
Jeder Diplomand an der Uni kennt das aus seinem Abgabe-Stress. Aber es braucht einen ungeheuren Verbalaufwand um zu erklären, dass auch ganz gewöhnliche Texte (Briefe, Behördenschreiben oder was immer) flächendeckend eine Wartung benötigen. Ich hab den Test in der Kneipe gemacht und mein Schild "Textreparatur" auf den Tisch gestellt. Sofort kam "Wasdennndasdenn"? Und nach anschließender Erklärung ein aha, achso. Das ist eine der gesellschaftsbildenden Maßnahmen.
Wir werden tapfer dranbleiben. Verschenkungen werden vielleicht einmal in das sowieso Einleuchtende hinübergehen. Dann ist die Revolution perfekt. Wenn ausgebildete Theologinnen im Reparatur-Café bereits die Messer zu wetzen beginnen, womit Haarschöpfe oder friedliches Gemüse bearbeitet werden können...
Bekanntlich wird der Mensch lebenslang durch seinen Magen begleitet. In der westlichen Welt ist derselbe notorisch übersäuert. (Von der östlichen habe ich da keine Informationen.) Dagegen gibts ein wohlbekanntes Mittel, das man seit Gotthold Ephraim Lesssing "Natron der Weiße" nennt.
Vor mir überm Gehsteig will ein Mopedfahrer in einer Bucht parken. Ich winke ihm, dass er vorfahren soll. Er klappt seinen martialischen Helm auf und sagt, "bitte gehn sie vor."
50 Meter weiter auf derselben Straße wendet eine Aufofahrerin, ebenfalls Parkbucht. Grimmiges, gestresstes Gesicht. Ich winke sie vor, und sie bedankt sich lächelnd.
Das klingt zwar alles wie in einem rührenden Heimatfilm - zeigt aber, dass das Zusammenleben in Gesellschaft mit Anderen nach wie vor möglich ist und sogar konkret vorkommt...
Heute morgen, am 30. April 2018, diskutierte man in der Sendung "Kontrovers" auf Deutschlandfunk Söders Pläne, in allen öffentlichen Einrichtungen in Bayern, wie z. B. in den Eingangshallen der Rathäuser, Kreuze aufzuhängen. In den Print- und Bildmedien wird Söder mit einem Kreuz gezeigt, das ziemlich wuchtig, genauer gesagt, dick und fett aussieht. So wie Söder es hält, könnte es jener dumpfe Gegenstand sein, mit der in der Filmserie "Rosenheim Cops" die Opfer erschlagen werden.
@Eckhard, das Problem der meisten Äußerungen. vornehmlich bei Debatten im Internet (oder wo auch immer in den letzten Jahren), besteht in Generalisierungen. Wir, ich bezieh mich da mit ein, müssen uns erstens die verallgemeinernden Aussagen abgewöhnen, und zweitens stärker darauf reflektieren, dass schon in der Grundstruktur eines jeden Satzes die Tendenz zur Identifizierung eines Subjekts mit einem Prädikat enthalten ist.
A ist B, wobei A nicht nur B ist, und B nicht nur Objekt bzw. Prädikat. A ist Vieles ... . das in sich widersprüchlich sein kann. Ohne das aufspießende "ist" gibt es kein Denken. Deshalb liegt im Denken bereits sein Gegenteil: Das schlecht Gedachte, die Fixierung.
Wie erst heute bekannt wurde, überfiel ein älteres Paar das Paket-Zentrum in Staufenberg und verlangte die Herausgabe dreier Pakete, die dort - laut Sendungsverlauf von DHL - seit dem 29. Februar 2018 festgehalten werden.
Nach dem Vorlauf durch das StadtLabor letztes Jahr haben wir in der Freisprechanlage noch einmal mit Eckhard Bär und Erweiterungen und anderen Akzenten darüber gesprochen. In der Ankündigung mit Verweisen und Links.
Hier also das Nachhören.
Zwischen Krankenhaus und Murhard: Hunger. Wo in der Innenstadt was Kleines& Gescheites& Preiswertes& Warmes essen? Da wäre immer gut die Rathaus-Kantine. Da wird aber um 14.30h schon gewischt. Ratlos im Rathaus. Dann zur Notlösung. Gegenüber bzw. nebendran gibt es eine sich deutsch und rustikal gebende Nachahmung eines Gasthauses. Ich hätt gern sowas wie ne Suppe oder einen Eintopf oder sowas, da kann man nicht so viel falsch machen. Tomate und Gulasch kommen für mich nicht in Frage. Also greife ich zur Notlösung, Sonderangebot Schnitzels. Warum ich die Übersprungshandlung begehe, ausgerechnet das mit Sahne zu bestellen, wird mein Psychoanalytiker ermitteln.
"Gastro Katastro Kasselisto" vollständig lesen
Unsere Mitbewohner heiraten im Juni in Aserbaidschan und da brauche ich einen neuen Pass, der alte ist seit dem 17.03.1998 abgelaufen. Ich werde also Abschied nehmen müssen von dem meinem abgewetzten Reisepass mit dem ochsenblutroten Stoffeinband und den DDR-Stempeln und einen neuen ochsenblutroten bekommen. Offiziell ist der Einband bordeauxrot, genauer ist er seit 1988 im RAL-Farbton 4004 Bordeauxviolett gehalten, das ist europaweit für alle Pässe so und soll die Zusammengehörigkeit der Europäer stärken. Ich kann bald in 176 Länder visafrei einreisen, aber nicht nach Aserbaidschan.
Es ist kalt draußen. Ich warte eine relative Erwärmung der Außentemperaturen durch die Sonne ab und bin um 13.15 im Bürgerbüro. Scheinbar sind alle auf die gleiche Idee gekommen, jedenfalls ist der Wartebereich des Bürgerbüros voller Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Das Bürgerbüro ist auch nicht mehr dort, wo es da letzte Mal war. Es ist umgezogen. Es gibt keinen Automaten mehr, an dem man seine Nummer ziehen kann, um irgendwann aufgerufen zu werden; dafür stehe ich jetzt in einer langen Schlange, um mir eine Nummer am Eingangsschalter abzuholen. "Einen neuen Pass wollen Sie beantragen, das Foto haben Sie ja dabei:" Nein, ich habe auf den Automaten gehofft, den es immer im Bürgerbüro gab, aber der ist auch abgeschafft worden. Also stürze ich mit meiner Nummer 1707 nach draußen, in die nächste Drogerie und lasse mich ablichten.
"Neulich im Bürgerbüro" vollständig lesen
Die Dame mit östlichem Akzent ruft offensichtlich aus einem Callcenter an. Sie möchte eine Frau Salm sprechen. Frau Salm bin ich. "Ja, bitte schön?"
"Ein Anruf aus Berlin" vollständig lesen
Ich vermisse die Kategorie SATIRE. Der Nennung eines angeblichen Buches von mir über Hans Eichel sollte die Kategorie SATIRE zugeordnet werden - nur leider existiert sie nicht.
Ein Dankeschön für den wunderbaren Text von Wolfgang über DHL. Die Firma ist .heruntergewirtschaftet worden.
ist eigentlich das Existenzialium der heutigen Tage. Die haben sich alle auf "das Schloss" zurückgezogen. In wie vielen ich heute schon gehangen habe, um rauszukriegen, was der harmlos erscheinende schlossinduzierte Umstieg von einem Kabelanbieter auf den anderen zu bedeuten hat, das geht nicht auf die berühmte cuernavaca. Und die Melodien!
Ich werde dann Namen nennen, wenn sich der Nebel gelichtet haben sollte.
Die Frau tritt aus dem einen Haus, um in ihr eigenes Haus zu gehen. Am Kinderspielplatz hinter dem ersten Haus ist eine Bank, auf der sich eine aufgebrochene Schmuckschatulle und Verstreutes befinden. In der Umgebung ist öfters eingebrochen worden.
Die Frau sagt dem Mann übers Handy, er möge doch bitte die Polizei rufen. Die Polizei kommt tatsächlich zu Dritt in überraschend kurzer Zeit. (Es ist natürlich abzusehen, dass Täter sowieso nicht zu finden sein werden. Sofern man nicht, wie die Polizei-Frau auf Handzeichen nachfragt, "eigene Beobachtungen" beizusteuern hat.)
Jetzt wäre noch witzig zu erfahren, in welcher Ablage das landet, bzw. ob sich eine Betroffene meldet, um das zusammenzuschalten. (Denn der Schmuck gehört ja den Frauen!) Aber man hat wenigstens mal das Gefühl, von den Einrichtungen der Gesellschaft, des Staates und des Rechts beachtet worden zu sein.
Negative Nachrichten haben wir ja genug?
Im Weiher steht ein Graureiher unbeweglich auf dem Ast eines umgestürzten Baumes. Ich bleibe stehen und schaue ihn an. Lange schaue ich ihn an. Er bewegt nur einmal elegant eine Zehe. So sein können: unbeweglich, ziellos, wie für die Ewigkeit und trotzdem am Leben.
"Neulich unterwegs im Park Schönfeld" vollständig lesen
Nachlese zum 34. Kasseler Dokumentarfilm - und Video Fest:
Vor dem Frauenklo im Gloria hat sich eine kleine Schlange gebildet. Der Andrang ist bei Frauen normalerweise nach Filmen immer groß. Nach manchen Filmen stehen die Zuschauerinnen stumm vor abgeschlossenen Klotüren. Heute wird sich unterhalten. " Ich musste so aufpassen, dass ich nicht loschluchze. So ...", sie führt ihren inneren Kampf mimisch vor. Ausnahmslos alle Frau stimmen zu. Ergreifend, rührend, hoffnungsvoll und noch ein paar Adjektive mehr werden verteilt. Der Film geht über Kinder und Musik und um die Wirkung der musikalischen Leidenschaft.
"Schniefend in der Warteschlange - Die Riahi Brothers rühren mit ihrem Film "Kinders" zu Tränen" vollständig lesen
Sonntag, 22. Oktober 2017, 20.00 Uhr Eurythmieaufführung:
„In die Rosenmitte“ – Hyazinth und Rosenblüth – aufgeführt vom Aglais-Eurythmie Ensemble
Das Märchen von Novalis ist das Kernstück des Programms. Moderne Dichtungen und Kompositionen führen zu den darin aufgerissenen Grenzbereichen des Lebens hin.
Texte von E. Beltle, H. Börger, K. Heynicke, E. Krell-Werth, W. Reichert, R. Steiner, L. van der Pals u. a.
Musik von G. Ligeti, B. Martinu, J. Driessler, H. Grenzmer
Freitag, 06. Oktober 2017, 20.00 Uhr: Vortrag
Samstag, 07. Oktober 2017, 10.00 Uhr – 17.00 Uhr: Seminar
Sonntag, 08. Oktober 2017, 10.00 Uhr – 16.00 Uhr: Seminar
Denken und Verstehen lernen: praktische Übungen zur Stärkung der geistigen Widerstandsfähigkeit
Professor Dr. Karen Swassjan war Professor für Philosophie, Kulturgeschichte und Ästhetik an der Universität Eriwan, lehrte in Moskau sowie in vielen Städten der ehemaligen Sowjetunion. Er ist freier Schriftsteller, hält Vorträge und Seminare und lebt in Basel.
Der Menschheitsrepräsentant in der Auseinandersetzung mit den Widersachermächten
– Betrachtung zur Holzplastik von Rudolf Steiner und Edith Marion im Goetheanum
Die Hilfe, die man dort erfährt, ist schon großartig. Wir, die wir dort waren, sind sehr erfreut. Das Laufwerk im Laptop funktioniert wieder, und das 28 Jahre alte Messer ist wieder scharf wie Sau.
Irena Haiduks Schuhe und ich - 3.Folge
Heute habe ich einen freien Tag. Einen freien Tag haben heißt nicht, dass ich frei bin, sondern dass ich zuhause am Schreibtisch sitze. Obwohl mich niemand dazu zwingt, theoretisch könnte ich einen Tag auf der Bank an der Haltestelle sitzen, Tee trinken und zuschauen. Praktisch aber verfertige ich eine Liste mit Aufgaben, die ich erledigen will, soll, muss.
"Selbstversuch mit Kunstobjekt" vollständig lesen
Irena Haiduks Schuhe und ich - 2. Folge
Ich nehme sie mit zur Arbeit. In der Fahrgemeinschaft wird heftig diskutiert. "Lohnarbeit ist Sklavenarbeit" kommt es von der Hinterbank. Diese Abhängigkeit, dieses Müssen, dieses Nicht-Frei-Sein, nicht das tun können, was man möchte, sondern das, was man muss, das sei das Schreckliche an der Lohnarbeit. Und dieser Zwang, das einzuhalten, was Andere einem vorschreiben, ob es sinnvoll ist oder nicht. Das bedingungslose Grundeinkommen kommt ins Spiel.
"Selbstversuch mit Kunstobjekt" vollständig lesen
Irena Haiduks Schuhe und ich - 1. Folge
Eine Nacht habe ich darüber geschlafen. Oben in der neuen neuen Galerie in der alten Hauptpost lässt Irena Haiduk Schuhe verkaufen. Das sind Schuhe, die von der Borovo-Schuhfabrik in Vukovar produziert werden. Das kroatische Vukovar liegt direkt an der Grenze zu Serbien, an der Donau.
"Selbstversuch mit Kunstobjekt" vollständig lesen
Wir sitzen zu lange am Küchentisch, es schmeckt gut, wir haben uns viel zu erzählen. Rein ins Taxi, vor der AOK ausgestiegen und den Berg runter gerannt. 1 Minute vor dem offiziellen Beginn stehen wir Vier im Kulturzelt, freie Plätze sind kaum zu sehen. „Kann ich mich zu Ihnen setzen?“
"Neulich an der Drahtbrücke" vollständig lesen
Kunstvoll zirkelt der 6-fache Weltmeister Marco Hösel sein E-Bike durch die documenta Stadt Kassel. Immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung.