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Ringvorlesung an der Uni Kassel: Antisemitismus hat viele Gesichter – Aspekte eines gesellschaftlichen Wahns

Sprüche wie „Juden raus!“, „Jude, Jude feiges Schwein, komm herunter kämpf‘ allein!“ „Judenpack!“, usw. rufen in der Gesellschaft Abscheu und Widerspruch hervor. Mit Personen, die sich so äußern, will man nichts zu tun haben. Offener und unvermittelter Judenhass wird vor allem in rechtsextremen Kreisen und bei Islamisten artikuliert. Diese sind zwar gesellschaftlich isoliert, deswegen aber nicht harmlos. Äußern sich Personen in etablierten Parteien und Verbänden in dieser Weise, folgt meistens der Rausschmiss. Ist damit alles gut? Wir denken das nicht. Nach 1945 ist offen artikulierter Antisemitismus zwar gesellschaftlich geächtet, aber deswegen nicht verschwunden.
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Der Wahlsieg eines Stalinisten

Im Ortsbeirat Rothenditmold gibt es neun Sitze. Drei davon gehören der Liste AUF. AUF ist eine Tarnorganisation der MLPD. Bei der Wahl zum Ortsvorsteher hat sich der Kandidat und das MLPD-Mitglied Hans Roth gegen den Kandidaten der SPD Rolf Lösking durchgesetzt. Für Roth haben also zwei Ortsbeiräte demokratischer Parteien gestimmt. Nun ist ein Ortsbeirat kein wirklich entscheidendes Gremium und die MLPD auch keine bedeutende gesellschaftliche Kraft, trotzdem muss man sich fragen, was sich die zwei Ortsbeiräte dabei gedacht haben, ihre Stimme einem Fürsprecher Stalins und gegen einen demokratischen Kandidaten gegeben zu haben. Mehr dazu auch hier: Stalinist als Ortsvorsteher in einem Kasseler Stadtteil gewählt.

Und wer erhebt die Stimme gegen Stalins Parteigänger?

Am Montag zieht die AfD mit 8 Abgeordneten in die Stavo ein. Einer von diesen Abgeordneten dürfte ein Nazi sein, auch die anderen verbreiten eine Ideologie, gegen die die Stimme zu erheben wichtig ist. Eine Kundgebung findet daher am Montag völlig zurecht statt. Eher unbeachtet blieb aber folgendes Ereignis: In Rothenditmold wurde AUF mit 28,5 % der Stimmen zweitstärkste Partei. Hinter AUF verbirgt sich die MLPD. "Und wer erhebt die Stimme gegen Stalins Parteigänger?" vollständig lesen

Vor 70 Jahren: D-Day

Ein entscheidender Schritt, Europa vom Nazifaschismus zu befreien, für die HNA Anlaß im Stile der Landserhefte Nazisoldaten und ihre Heldentaten zu Wort kommen zu lassen.

Being amphibious troops had only one meaning for us: we would have to be unhappy in the water before we could be unhappy on the shore.*

Der so genannte D-Day gab Nazideutschland den Rest. Am 6. Juni 1944 landeten in einem gewagten und gewaltigen Unternehmen Truppen der West-Alliierten an der Normandie. Trotzdem dauerte es noch ein knappes Jahr, bis Deutschland die Waffen streckte. Gemeinhin hält sich verschiedentlich der Vorwurf, zu spät die zweite Front eröffnet zu haben, in unzulässiger Weise abgewartet zu haben, bis die Rote Armee der deutschen Wehrmacht das Rückgrat gebrochen hatte und in einigen Kreisen wird geraunt, dass nur die materielle Übermacht gegen einen schlecht bewaffneten Gegner den Sieg der Alliierten gesichert hätte. "Vor 70 Jahren: D-Day" vollständig lesen

Jetzt Neu: Gedenktag für die "Opfer der Vertreibung" in Hessen

Der hässlichste Ministerpräsident Deutschlands verkündete, wie in Bayern wird es in Hessen zukünftig einen Gedenktag für die “Opfer der Vertreibung” geben. Kurz vor dem Ende des Krieges flohen vor den anrückenden Rotarmisten mehrere Millionen Bewohner aus den damals deutschen Ostgebieten. Nach Beendigung des Krieges verließen weitere Millionen Deutsche verschiedene Gebiete, die zum Teil zu Deutschland gehörten, zum Teil in osteuropäischen Nationen lagen. Zum größeren Teil wurden sie vertrieben, später geordnet umgesiedelt, ein weiterer Teil verließ von sich aus diese Landstriche.
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Wir sind spitze! Wir sind Welterbe!

Kassel in Nordhessen? Die meisten kennen diese Unstadt als Autofahrer, eine Stadt im Kessel, bevor man, wenn man vom Norden der Republik in den Süden, wieder in die Berge muss oder umgekehrt, wahnwitzige Autobahnkurven die Berge runterkommend, in den Norden muss. Oder als Bahnfahrer, wenn man an einem der hässlichsten, unbequemsten und unpraktischsten Bahnhöfe der Republik um-, aus-, oder einsteigt.

Die einmal als westlichste Stadt der DDR titulierte Ansiedlung steht in einer Reihe mit einem Flecken in Nordkorea und im Iran. Der Anlass, ein gleichsam verrückter aber gemäßigter Wir sind spitzePräsident? Ein fast unbenutzter Flughafen? Eine Einheitspresse? Eine fest an der Seite des Antiimperialismus stehende Bewegung? Nein, Weltkulturerbe!
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Ab heute im Fernsehen: Die nationale Familienaufstellung

Das ZDF lädt zur nationalen Gruppentherapie ein. An drei Abenden kann die moderne Volksgemeinschaft sich einer massenmedialen Familienaufstellung mit dazugehöriger nachfolgender Aufbereitung einer Quasselrunde der Talkerin Maybrit Illner (und ihren unerträglichen Quasselpartnern) „dieser Zeit“ stellen. Vorab dazu ein paar Thesen.

Der Spiegel gibt sich hoffnungsvoll. Der latente Relativismus früherer Produktionen sei in dieser Fernsehaufarbeitung überwunden. Man könne ganz empathisch das Schuldigwerden einer ganzen Generation nachvollziehen, indem man sich den Fragen stellt: “Hast Du einen Menschen erschossen? … hast Du Sex mit einem Nazi-Bonzen gehabt?” "Ab heute im Fernsehen: Die nationale Familienaufstellung" vollständig lesen

CDU-Kassel: Erinnerung an eine Schriftstellerin, Kommunistin und Jüdin? – Nein Danke!

SPD und Grüne des Ortsbeirats in Wehlheiden (Kassel) wollen eine Straße nach der Schriftstellerin Anna Seghers benennen. Anna Seghers (eigentlich Netty Reiling) war nicht nur Schriftstellerin, sondern eine jüdische Kommunistin. Sie verfasste u.a. die viel gerühmten Romane „Das Siebte Kreuz“ und „Transit“ und trat 1928 der KPD bei. Ihre Bücher wurden in Deutschland nach der Machtübernahme der Nazis verbrannt, sie selber konnte über die Schweiz nach Mexiko in das Exil fliehen. Nach 1945 war sie Mitglied der SED und von 1955 bis 1978 Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR.

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Das Buch zur Wahl eines deutschen Stinkstiefels

Der Journalist Deniz Yücel beschrieb in einer Kolumne der TAZ den kommenden Bundespräsidenten als „Stinkstiefel“. Der als links geltende Obergrüne Jürgen Trittin faltete aus diesem Grund die Chefredakteurin der TAZ vor versammeltem Talkshow-Publikum zusammen und warf Yücel „Schweinejournalismus“ vor. Erhob sich seinerzeits ein Proteststurm, als der gewesene Präsident bei der Bildzeitung anrief um sich über die Berichterstattung über seine Person zu beklagen, so blieb dieses Mal die Meute still. Warum dies so ist, ist in dem kurz vor der Wahl erschienen Bändchen „Ein Super-GAUck. Politische Kultur im neuen Deutschland“ nachzulesen, indem auch noch mal Yücels Text abgedruckt ist. "Das Buch zur Wahl eines deutschen Stinkstiefels" vollständig lesen