Bild und Gefangensein
Gestern Abend die Eröffnung von Joscha Schells "Außenansicht" von und in ungewohnten Innenwelten: Knast und Justizbehörden. Wir hatten schonmal drauf hingewiesen.
Etwas merkwürdig klingt das schon, wenn der Chef der Freisprech- und Verknackerbande sein Unternehmen als "moderne Dienstleistungsbehörde" ansieht. Von der Architektur stimmt das einschließlich Sicherheitsschleuse auf jeden Fall. In der Halle der Justizbehörden Frankfurter Straße macht sich die Ausstellungswand des Kunststudenten mit den Bildern und Dokumenten wunderbar.
Zwei Dinge bemerkenswert. Erstens: Ab und zu kommt es mal vor, dass einem Bürgermeister zu einer Eröffnungsrede tatsächlich selbst etwas einfällt. Thomas-Erik Junge rollte das vorbereitete Dokument zusammen und sprach frei über das, was ihm an der Ausstellung gefiel. (Es wurde geraunt, er verstehe von der Materie - Fotografie - selbst etwas.) Zweitens: Das gefiel allen. Schell hatte Porträts von Insassen des "Hotels zum eisernen Stäbchen" (Zitat eines nicht anwesenden JVA-Bediensteten) mit deren Wunschbildern und ihrem schriftlichen Abbildungsauftrag an ihn so arrangiert, dass eine Berührung zustande kam. Und zwar nicht die des Sozialkitsches, der entsteht, wenn Bessergestellte sich sentimental zu den Mühseligen und Beladenen hinabbeugen. Joscha Schell betonte denn auch seinen Respekt vor denen, die sich derart veröffentlichen lassen. Und die Offenheit der Frage, wieviel und welches Bild man machen sollte, jeweils.
Hingehen: Bis zum 13. Februar.
Zwei Dinge bemerkenswert. Erstens: Ab und zu kommt es mal vor, dass einem Bürgermeister zu einer Eröffnungsrede tatsächlich selbst etwas einfällt. Thomas-Erik Junge rollte das vorbereitete Dokument zusammen und sprach frei über das, was ihm an der Ausstellung gefiel. (Es wurde geraunt, er verstehe von der Materie - Fotografie - selbst etwas.) Zweitens: Das gefiel allen. Schell hatte Porträts von Insassen des "Hotels zum eisernen Stäbchen" (Zitat eines nicht anwesenden JVA-Bediensteten) mit deren Wunschbildern und ihrem schriftlichen Abbildungsauftrag an ihn so arrangiert, dass eine Berührung zustande kam. Und zwar nicht die des Sozialkitsches, der entsteht, wenn Bessergestellte sich sentimental zu den Mühseligen und Beladenen hinabbeugen. Joscha Schell betonte denn auch seinen Respekt vor denen, die sich derart veröffentlichen lassen. Und die Offenheit der Frage, wieviel und welches Bild man machen sollte, jeweils.
Hingehen: Bis zum 13. Februar.
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