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2 cl GV beim Public Viewing

Um das Setting mal zu wechseln, verabredeten wir uns in einem ehemaligen Kasernengelände zum öffentlichen Schaulaufen. In einer Lokalität, in welcher üblicherweise noch die paar verbliebenen Soldaten am Standort ordnungsgemäß verpflegt werden.
Stimuliert hatten sie uns mit lecker Bratwurst und Schnitzel für günstig und Bier nullkommavierliter für einen schlappen Euro. Nach zwei gepflegten Bratwürsten schleppe ich mich kurz vor halb neun in die ambulante Guck-Zone. Und werde sofort mit meiner ebenso akuten Vaterlandslosigkeit konfrontiert: Als die deutsche Nationalhymne gespielt wird, stehen alle stramm. Und singen mit. Auch der mit der Irokesenperücke in schwarzrotgold. Ich nicht. Bin mal wieder eine Randgruppe. Aber egal
Besorge mit lieber am Tresen eine kühles Blondes. Vor mir sehe ich ein kleines Plasteundelastegefäß, Fassungsvermögen ca. 2 cl, mit roten Restbeständen in dezentem Rot. Ich frage die Thekenfachkraft: "Was war denn da drin?" "Ein Likör", berichtet die Thekenfachkraft. "Der heißt F…..". "Das glaube ich nicht", sage ich, während sie Dame mein Bier zapft. Sie holt die Flasche aus dem Kühlfach und hält sie mir vor die Nase. Tatsächlich, F…..! "Ist lecker", fügt sie noch dezent hinzu. "Ich meine der Likör", schmunzelt sie.
Ich erzähle ich die Geschichte des österreischischen Ortes, mit dem dezenten Namen, der neuerdings gern von allerlei Besuchern aus dem angloamerikanischen Raum besucht wird und dessen Ortsschild mittlerweile besonders gesichert werden muss: Fucking.
Eine ortsansässige Brauerei hatte aus der Not eine Tugend gemacht und das neue Pils aus seiner Kreation Fucking Hell genannt. Nette Geschichte, aber die Thekenfachkraft ist nur bedingt für meine Geschichte zu begeistern. Ich ziehe mit meinem kühlen Blonden im Plasteundelastebecher von dannen.
Wir gucken also Fußball. Waren andernorts immer auch Heerscharen von Migränen und Fans der gegnerischen Mannschaft anzutreffen, ist das hier definitiv anders. Auch die Genderkonstellation ist eine durchaus nicht den gesellschaftlichen Verhältnissen entsprechende.
Der deutsche Soldat scheint da tendenziell unterversorgt. Aber immerhin liebt er die Ballkünste unseres nicht gänzlich unmigrantisch geprägten Kaders. Der es aber in diesem Falle auch nicht reißen kann.
Nach der Niederlage kehrt ziemlich schnell Ruhe ein. Gibt ja auch nichts zu feiern. Da helfen auch die kühlen Blonden für einen Euro nicht wirklich weiter. Schade eigentlich...

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Kommentare

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Helmut am :

Ich gehe davon aus, dass dieser unerträgliche, allgegenwärtige Fahnendreck jetzt wegkommt?!

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