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Bildzeitungsreife

Immer wieder einmal kann man sich am Einfallsreichtum der Umsonst-Zeitung erfreuen. Hier wird gekonnte Perversität mit reimigen Sprachspielen kombiniert.
Aktuell reimen sich "Grau und blau" aufeinander. Es geht um einen Bericht über immer mehr Ältere mit überhöhtem Alkoholspiegel, die in Kliniken eingewiesen werden müssen. Die Schlagzeile ist genial-trivial: "Auch Oma säuft sich gern ins Koma". Die Greise sind irgendwie entlastet, denn "Einsamkeit und Depressionen" sind der Grund. Guess why! - Im Innenteil natürlich der übliche Gag: Titel hau, innen trau, d.h. Überleitung der Sensations-Schlagzeile auf Ergebnisse von Studien und Experteninterviews. Das 'eigentliche Problem' ist natürlich erkannt: "es gelte, der Vereinsamung entgegenzuwirken, ein funktionierendes soziales Umfeld zu schaffen." (Gewisse Einrichtungen fühlen sich dafür "gut aufgestellt".) Nun bin ich sehr darauf gespannt, wie auf breiter Front ein gesellschaftliches Umfeld konstruiert wird. Es gibt ja einerseits das Modell Abstellkammer und Abschiebehaft. Es gibt natürlich auch die hochpreisigen Alten. Die kann man zur Kreuzfahrt und ins Lifestyle-Hotel schicken. Vor allem wüsste ich gerne, wie eine Generation, die auf das Abstellkammermodell programmiert war und die ich noch kenne, da wieder rausprogrammiert werden soll. - Das war eine Abschweifung zur Sache. Nun aber möchte ich dafür plädieren, dass unsere gekonnten Blatt- und Zeilenmacher endlich zur Bildzeitungsqualität hochgelobt werden. In Berlin ist natürlich alles viel größer...

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