Meine, Deine, Eure Krise! Präsentation mit Jugendlichen und Künstlern

Die Antworten und Fragen aus der Auseinandersetzung übersetzen sie in Formate wie Trickfilm oder Aktionsformen wie Performances, in Handyfotografien und Audioinstallationen. Dabei werden sie unterstützt von Studierenden, Absolventen und Mitarbeitern der Kunsthochschule Kassel aus den Studiengängen Bildende Kunst, Kunstpädagogik und Visuelle Kommunikation.
Am Samstag, den 10. April 2010 werden in der Zeit von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr die beteiligten Jugendlichen und KünstlerInnen ihre ersten Arbeitsergebnisse im Kulturzentrum Schlachthof e.V. öffentlich vorstellen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten:
http://www.schlachthof-kassel.de/bildung/kulturelle-bildung/
Am Samstag, den 10. April 2010 werden in der Zeit von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr die beteiligten Jugendlichen und KünstlerInnen ihre ersten Arbeitsergebnisse im Kulturzentrum Schlachthof e.V. öffentlich vorstellen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten:
http://www.schlachthof-kassel.de/bildung/kulturelle-bildung/
Kommentare
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Klaus Schaake am :
Bitte nicht als Kritik an der Aktion als solches verstehen. Aber ich finde, dass hier mit einer Selbstverständlichkeit von Prekarität gesprochen wird, die ich gern hinterfragen möchte. Die Selbstverständlichkeit, meine ich.
Martin Reuter am :
Claudia Huss am :
Jedenfalls klingt"präkerer Stadtteil" schwer nach "Schubladendenken" und "Pauschalurteil" Martin schreibt: "damit teilt man sich die Welt ein" und er hat recht, denn je mehr alles schön eingeteilt und kategorisiert wird, um so weniger bleibt Raum für das, was außerhalb dieser Denkweise stattfindet. Und meine Frage an die Verfasserin: wie viele "verschiedene prekäre Stadtteile" gibt es denn nach Ihrer Auffassung in Kassel und wo sind diese?
Nadja Schulze am :
schön, dass mein Beitrag zu Diskussionen anregt. Unter prekären Stadtteilen sind hier Stadtteile zu verstehen, in denen eine große Zahl an Bewohnern lebt, die sozial, wirtschaftlich und kulturell abgehängt sind. Ob man sie so oder anders bezeichnet ist irrelevant - die Lebensrealität im Stadtteil bleibt dieselbe.
Aber fragen sie doch gerne auch bei den Projektinitiatoren im Schlachthof nach, die tagtäglich mit Personen aus diesen Stadtteilen arbeiten und von denen diese Begriffswahl stammt. Das Wort schreibt sich übrigens "prekär".
Viele Grüße von der Karlsaue,
Nadja Schulze
Martin Reuter am :
Ich glaube man sollte sich nochmal an der Anfangsfrage von Klaus Schaake orientieren: Er ist einer der wenigen, die ständig durch die Stadtteile geistern, Beobachtungen, Fotos machen etc. Diese Schablonen-Bezeichnungen tun nicht nur ihm, sondern sicher auch den Bewohnern weh, und könnten doch je nach Perspektive konkretisiert werden. Ich z.B. halte den Brasselsberg für ein ziemlich prekäres Viertel.
Bei allem Wortstreit werden wir aber gottseidank auch noch die "ersten Arbeitsergebnisse" haben. Und zwar aus einer Kooperation von Abgehängten und (derzeit noch?) Angehängten. Denn nicht wahr: Ob man es so oder so schreibt: "die Lebensrealität im Stadtteil bleibt dieselbe".
Klaus Schaake am :
Von daher hat es mit Ihnen bezüglich meiner Kritik an der kritiklosen Übernahme dessen, was in der Meldung und vermutlich auch im Antrag, um die entsprechenden Gelder bei jenen los zu machen, die (noch) drin sind, damit die draußen sich mit ihrer Prekariät auseinandersetzen, möglicherweise die Falsche getroffen und ich gestehe, dass ich ebensolches auch hin und wieder tue und einfach den Weiterleiter gebe. Da passiert dann schnell so was.
Sie haben vollkommen recht, dass wir über prekäre Stadtteile mit den Projektinitiatoren sprechen sollten.
Bezug nehmend auf Ihre "Lebensrealität", die für Sie selbe bleibt, wie immer man sie nun auch titulieren mag, möchte ich aber an dieser Stelle ein Plädoyer dafür halten, dass es sehr, sehr viele Lebensrealitäten in einem Stadtteil gibt, von denen wir gar nicht glauben, dass es sie geben könnte. Die eine davon mag eine prekäre sein (wer definiert das eigentlich?), die andere ist so "normal", dass sich auch der behutsame, harmonieorientierte Sinnsucher aus der bürgerlichen Mitte prima damit arrangieren könnte.
In diesem Sinne freue ich mich auf einen weiteren Austausch.