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Deutsch-israelische Gesellschaft kritisiert Kasseler Friedensformum

Der Vertreter der deutsch-israelischen Gesellschaft in Kassel ist empört darüber, dass das Kasseler Friedensforum den Krieg Israels im Gazastreifen als Massaker bezeichnet hat. Die israelische Regierung "versuche" ihre Bürger "durch die Vernichtung militärischer Einrichtungen im Gaza zu schützen", hieß es in einer Presseerklärung vom 10.02.09. Dieser "Versuch" hat über 1500 Palästinensern, darunter vielen Kindern das Leben gekostet. Es gab über 5000 Verletzte und Sachschäden in Höhe von mindestens 2 Mrd.€. Wie soll man diese Bilanz bezeichnen?
Haben Leben, körperliche Unversehrheit und das Eigentum der Palästinenser im Denken der deutsch-israelischen Gesellschaft von Kassel einen anderen Wert? Es war gut, dass in Kassel gegen Israels brutalen Krieg im Gaza demonstriert und protestiert wurde. Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Antisemitismus zu tun.
Der Magistrat und die Mehrzahl der Parteien im Rathaus müssen kritisiert werden. Zur echten Städtepartnerschaft mit Ramat Gan gehört es, dass man nicht schweigt, wenn es zu solchen schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen kommt.

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Kommentare

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Martin Reuter am :

Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die thematisierte Frage bereits (anlässlich der Ankündigung einer "Friedensdemonstration") in 15 Kommentaren kontrovers diskutiert worden ist:
http://kassel-zeitung.de/cms1/index.php?/archives/8079-Morgen-demonstrieren.html
Zweitens möchte ich weiterhin dazu sagen, dass eine Stellungnahme für oder gegen die eine oder andere Seite lediglich der Selbstbefriedigung von Beiträgern dienen kann, die weit weg sind und sich einer solchen Situation nicht aussetzen müssen. Drittens meine ich weiterhin, dass Lösungsvorschläge erwünscht sind, die eine kriegerische Konfrontation und einen parasitär daran anknüpfenden Verbalkrieg überflüssig machen.

Jakir am :

Vielleicht sollte zur Kenntnis genommen werden, dass eine nicht kriegerische Lösung des Nah-Ost-Konflikts am wenigsten in Deutschland und noch viel weniger in Kassel kreiert werden kann. Solange hier in Kassel ein Verbalkrieg gegen Israel und Zionismus geführt wird, wird man mit Polemiken gegen die für sich selbst sprechenden Israelfresser leben müssen. Ob das ausgerechnet in der Kassel-Zeitung passieren muß, können ja die Verantwortlichen selbst entscheiden. Leider ist am 17. Januar 2009 seitens der "Friedens"-Demonstranten aber nicht nur die verbale Auseinandersetzung gesucht worden.

Martin Reuter am :

zum 100-hundertsten-Mal: Es gibt in der KS-Zeitung keine "Verantwortlichen", außer im Sinne des technischen Funktionierens. Die Zeitung wird vcon den Schreibern selber gemacht. Zweitens: Man wird mit den Polemiken der "Israelfresser" ebenso wie mit denen der "Palästinenserfresser" leben müssen. Interessant ist nur, was jenseits dieser Selbstbefriedigungslinie passiert.

Jakir am :

soso, Zitat Selbstverständnis: "Abgrenzungskriterien ergeben sich nur bei rassistischen, militaristischen, gewaltbejahenden, ... etc. Inhalten und Autoren." Fragt sich bloß, ob das Verständnis für militärische Aktionen angesichts bewußt gegen Zivilisten vorgehende Banden (von daher nicht "Palästinenserfresser" sondern allenfalls "Hamasfresser") in die Kategorie "gewaltbejahend" fällt, oder ob die Bezeichnung der gezielt gegen jüdische Zivilisten Vorgehenden als legitime Widerstandsorganisationen gegen eine halluzinierte Besatzung darunter fällt (daher zurecht "Israelfresser") oder ob nicht "Est(h)ers" Rassenlehre über "Semiten" den inkriminierten Tatbestand der Abgrenzung wg. Rassismus erfüllt. Wenn nicht, ist's zwar schwer verdaulich aber i.O., nur hat dann das verbale oder schriftliche Kritisieren des als Antizionismus sich camouflierenden "linken" Antisemitismus wenig mit Wichserei zu tun, sondern ist in der auch hier vorgetragenen Hartnäckigkeit den Verdauungsproblemen übler Kost geschuldet.

Martin Reuter am :

Dieser Beitrag kommt mir sehr verkompliziert vor. Es ist ein Unterschied, ob man zu Gewalt und militärischen Einsätzen aufruft, oder ob man darüber zu diskutieren versucht, welche Verschuldungen jeweils anfallen, und was man AUF DIESER EBENE (wohl doch: der AUFKLÄRUNG) tun kann. Eine unmittelbare Beeinflussung ist mir unmöglich. Der Unterschied zwischen Argumentieren und Draufschlagen sollte deutlicher werden. (Den Beiträgen von Esther "Rassenlehre" anzudichten basiert auf dieser Verwechslung. Sie zitiert zB gute Vorschläge von Dissidenten im eigenen Land; das scheint besonders unerträglich zu sein: Dies auch an die Adresse von Jonas Dörge.)

Dayan am :

Wer ruft zu Gewalt und militärischen Einsätzen auf? Diejenigen, die die 8.000-10.000 Raketen, die während des Waffenstillstands auf Israel gefeuert wurden als Sylvesterrakten bezeichnen und terroristische Aktionen als legitimen Widerstand gegen eine herbeihalluzinierte Besatzung bezeichnen, oder die, die das militärische Vorgehen gegen diese Aktionen versuchen zu erklären, ohne diese beschönigen zu wollen? Verwechslung? Zitat Est(h)er: "Die Palestinenser sind wie alle Semiten und Nicht-Semiten im Nahen Osten am Antisemitismus und am Holocaust unschuldig." 'Semit' ist eine Kategorie des Rassismus. Und der unterstellte Sinn, Semiten könnten keine Antisemiten sein, zeugt von Ahnungslosigkeit vom Begriff des Antisemitismus. Darüber hinaus ist die unterstellte Unschuldigkeit historischer Unsinn. Palästinenser waren Bündnispartner Nazideutschlands, stellten, wenn auch in kleiner Zahl, Freiwillige für die SS, und wurden am Holocaust im Nahen Osten durch den Sieg der englischen Truppen in El Alamein gehindert. Selbst einigen der stramm antizionistischen RAF- und 2.Juni-Kämpfer/innen stieß die Hitlerverehrung ihrer palästinensischen Kampfesbrüder und -schwestern sauer auf. Antisemtismus ist auch aktuell der maßgebliche gemeinsame Nenner der wesentlichen, sonst sich bis aufs Messer befehdenden palästinensischen Gruppen. Die Vorschläge sogenannter Dissidenten (das ist für Israel schon an sich Unfug, denn wenn auch Avnery und Konsorten in Israel absolute Außenseiter sind, herrscht im Gegensatz zum Gazastreifen und in den palästinensisch beherrschten Gebieten der Westbank in Israel Meinungsfreiheit) werden immer dann herangezogen, um sich der Kritik zu entziehen, die in Walserscher Manie als "Kampfbegriff" denunziert wird, der (jetzt auch schon in der BRD) Dissidenten mundtot mache. Auch hier schimmert ein rassistisches Dünkel hervor, nämlich dass Äußerungen von Juden, nicht antisemitisch sein könnten. Das diese Vorschläge, die umstandslos die israelische Politik mit dem Naziterror gleichsetzten, "gut" sein sollen, ist offensichtlich leider nicht nur die Meinung der Queerfront von Antiimps bis hin zu den Geschichtsrevisionisten rechter Provinienz, von den islamistischen bis zu den friedensbewegten Freunden der Hamas, sondern auch die, der meisten führenden Medien in unserem Lande - was das Gehabe von angeblicher Zensur und Mundtotmachen vollkommen lächerlich macht.

Martin Reuter am :

Das sind keine Diskussionsbeiträge, sonder Hasstiraden. Wer den Gegenstand des Begriffs "Semit" nicht kennt, sollte auch solche Irrtümer nicht verbreiten.

ReCaptcha am :

Jaja Herr Reuter, wenn man keine Lust hat, sich auseinanderzusetzen, dann batscht man doch wenigstens schnell das Wort "Hasstirade" oder eine andere totschläglich befindliche Begrifflichkeit auf den doofen Anderen - und macht sich davon. Dass alle anderen außer Ihnen selbst nur wichsen, wissen wir jetzt auch. Sie sitzen auf einem ziemlich hohen Ross.

Martin Reuter am :

Von den 8 Beiträgen auf dieser Seite sind 4 von mir mit Klarnamen unterschrieben. Außerdem mache ich nachprüfbare Behauptungen (z.B. über die falsche Verwendung des Begriffs "Semit"). Sie pubertieren und führen auf tote Links (unter Ihrem Kommentar). Sind im Sprachgebrauch des Netzes also ein Troll, ein falscher Aufrege-Macher, was nur Sie selber trollig finden können. Ich antworte darauf hier ein letztes Mal, damit die am Thema interessierten und im Netz vielleicht nicht so versierten Teilnehmer auch wahrnehmen können, was da vorgeht.

Jonas Dörge am :

Die Kategorie „Semit“ ist eine des Rassismus aus dem 19. Jahrhundert. Die Kategorie „Semit“ im Diskurs über Antisemitismus ist in zweierlei Hinsicht mindestens irreführend. Zum einen versucht der Begriff zu suggerieren, es sei möglich, Menschen bestimmten also „Semiten“, „Arier“, „Negroide“ etc., eben rassistischen - heute wird hier gerne der ebenfalls unhaltbare Begriff der Ethnie benutzt - Kategorien zuzuordnen. Das ist pseudowissenschaftlicher Humbug. Dann wird der Zirkelschluss möglich, Antisemitismus richte sich dem Begriff nach auch gegen Araber, sei also eine Form des (sehr wohl auch gegenüber Arabern existierenden) Rassismus. Somit wird Antisemitismus dem Rassismus subsumiert, oder als Ausdruck eines religiösen Konflikts (jüdische gegen islamische Araber) gedeutet, was zwar häufig gemacht wird, aber wissenschaftlich auch nicht haltbar ist. Zum einen wird also angenommen, Araber und Juden seien ethnisch betrachtet Semiten, bzw. dieser Rasse zugehörig. Antisemitismus als vermeintlich rassistische Kategorie, sei somit unmöglich, denn warum sollten Angehörige der gleichen Rasse, resp. Ethnie sich untereinander ausgrenzen. Schon der Versuch eine Ethnie, oder gar eine Rasse des Arabers, des Palästinensers, des Juden usw. zu konstruieren, führt in unentrinnbare Aporien, oder es wird der sophistische Schluss gezogen, als Opfer des Araberhasses, könne der Araber keinen solchermaßen reduktionistisch begriffenen Antisemitismus anheimfallen. Doch der Antisemit schert sich jedoch um solche Kategorien nicht, sondern definiert selbst den Juden, den er denn auch nicht wie der Rassist als Angehörigen einer „minderwertigen Rasse“ ausbeuten und kulturell niederhalten, sondern vernichten will. Und gerade dieses macht die Notwendigkeit des Israelischen Staates und seines besonderen Charakters so unabdingbar, weil es eben für den, sich selbst als Juden definierenden oder so definierten keine Möglichkeit gibt, der (im Zweifel) tödlichen Zuordnung, „Jude“ zu sein, zu entrinnen (z.B. durch Konvertierung im religiösen Sinne, durch Assimilation im gesellschaftlich-kulturellen Sinne, durch Annahme politische Überzeugungen seien es nationale, konservative, kommunistische, faschistische etc. im politischen Sinne). Der Antisemit schreibt dem Juden eine sein eigenes Kollektiv zersetzende Kraft, verschwörerische Geheimbündelei, intellektuelle Überheblichkeit, parasitäres Verhalten, Machtstreben usw. usf. zu, er wähnt im Juden eine seinem Kollektiv überlegenen und gefährlich werdende Kraft. In der Regel kommt noch der psychologische Projektionsmechanismus des destruktiv nach außen gerichteten Hasses aufgrund unterdrückter und nicht sublimierter (oder aufgrund gesellschaftlicher Tabus nicht sublimierbarer) Triebe vor, die auf den zu tötenden Juden projeziert und dadurch in gesellschaftlich anerkannte Weise bekämpft werden. Wird nun der Antisemitismus als Kategorie des Rassismus eskamotiert, so wird ihm seine tatsächliche exterminatorische Brisanz genommen. Mit der historisch und aktuell nicht haltbaren Behauptung, die Palästinenser wären am Antisemitismus unschuldig, wird darüber hinaus die wichtigste Kategorie des politischen Kampfes der palästinensischen Organisationen, nämlich die Juden und ihren Staat zu vernichten, schlichtweg geleugnet. Selbstverständlich hat der Antisemitismus der Arabischen Nationalisten und der Islamisten nie die Brisanz des deutschen erreicht. Darauf zu bauen, dass diese nicht erreicht werden könne, ist jedoch angesichts der programmatischen Äußerungen und praktischen Politik der Hamas, der Hisbollah, der Al Aksa-Brigaden von Fatah und des Irans naiv, fahrlässig oder stillschweigend tolerierend.

Martin Reuter am :

"Demnach gehören zu den Semiten die Äthiopier, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Ostsemiten, Akkader, Babylonier, Assyrer, Amoriter, Ammoniter, Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier, Samaritaner und Syrer." (Wikipedia) "Der Begriff ist daher ethnographisch untauglich und zudem durch seinen wertenden Missbbrauch in Rassentheorien des 19. und 20. Jh. dikreditiert" (Brockhaus).
Es wäre also sicher hilfreich, diese Aufklärung zu verbreiten und die Lösung des Palästina-Problems nicht durch Freund-Feind-Erklärungen zu blockieren oder, noch schlimmer, mit dem Eigenbedarf von Kritik an der Wiederaufwärmung rassistischer Ideologien durch irgendwelche Splittergruppen rechts oder links zu verwechseln.

t.k. am :

Ich habe dieses merkwürdige Argument, dass die Palästinenser selbst Semiten seien und daher nicht antisemitisch sein können, schon aus dem Mund von Werner Ruf auf einer Veranstaltung des Friedensforums gehört. Schon erschreckend wie tief da in die Schublade der Rassenkunde gegriffen wird und dann im nächsten Moment Israelfreunden Rassismus vorgeworfen wird.

fakir am :

das ist glaub ich kein Argument, sondern eine ziemlich gut ermitteltes Wissen.

Helmut am :

Jeder Antisemit, Nicht-Linke usf. darf sich bei dieser Situation entspannt zurücklehnen und beobachten, wie die Diskutierenden sich jeweils beweisen wollen, wer der linkeste, moralischste, integerste Mensch ist.

Toll.

Ihr macht die Arbeit der Anti-Antifa.

Spalten, zerreden, und Dissens schaffen. Darauf gibts bei den Rechten ein Prosit.

Jakir am :

am 17.01.09 gabe es eine Queerfront von MLPD, Friedensforum, Milli Görüs bis hin zu den Grauen Wölfen. Angespornt von MLPD-Anhängern und/oder -symphatisanten und anderen vor Wut schäumenden Antizionisten, versuchten letztgenannte den Stand, der "Frieden für Israel" forderte, platt zu machen. Angesichts dieser im übrigen bundesweit zu beobachtenden Ereignissen, ist es mehr als billig, Dissens zu schaffen. Beifall gab es von rechtsextremer Seite im übrigen nicht für die, die Frieden für Israel forderten, sondern für die anderen.

Martin Reuter am :

diese Äußerung klärt darüber auf, dass es tatsächlich um "Beifall" geht und von welcher Seite er kommt, d.h. um ein völlig sekundäres Problem, also die von mir so genannte Sprach-Selbstbeschäftigung.

Martin Reuter am :

D.h. genauer gesagt für Beschaffung von neuen Aufregungen, genauer von Kapital für neue "Zornbanken" (weil die alten kaputtgegangen sind: Proletariat, Revolution etc., vgl. Sloterdijk, Zorn und Zeit)

http://www.youtube.com/watch?v=M0nfkxGJqIY am :

Politik, Medien und Nachbars Lumpi korrumpieren direkt und kollateral...just take care!

Martin Reuter am :

corrumpere: zusammenbrechen, beschädigen, verletzen, occ. (=gelegentlich, ausnahmsweis' sozusagen) verderben, zugrunde richten etc.
corruptio: Verderbtheit, Verkehrtheit, Bestechung. (z.B. durch das "System", vgl. Kapitalismuskritik)

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