Makelvoll und ungeschleckt




Zu meiner Freude und Erleichterung habe ich in der Nähe der Siemensstraße in Kassel eine kleine Siedlung gefunden, in der diese unglaubliche Geschlecktheit, die sich auch in dieser Stadt - aller ehemaligen Zonenrandzugehörigkeit zum Trotz - ausgebreitet hat, eine kleine Lücke aufweist. Als Kind mußte ich öfter meine Tante in Uster, einem Stadtteil von Zürich, besuchen. Nach Jahren fand ich für meine Irritation dort einen Begriff, es war einfach die bedrückende Makellosigkeit dieses Ortes.
Nein, dies ist nicht (nur) verklärende Sehnsucht nach südeuropäischem, malerischen Bröckel.
Inzwischen fühlt man sich im prosperierenden Deutschland (In der Tat paßt das fortwährende Krisengestöhn und wuchernde Eigenheim-Alpträume an den Dorfrändern nicht wirklich zusammen) überwiegend auch so schweizerisch, quasi. In meiner kurzen Episode als Dorfbewohner habe ich diese Sorgfalt dem äußeren Erscheinungsbild gegenüber im Wesentlichen als Schutz kennen gelernt: So exponiert man sich nicht in der Dorfgemeinschaft.
Aber selbst in diesem Straßenzug, dessen Häuser nach Süden hin fehlende Perfektion besitzen, schaffen die Bewohner zur erfahrbaren Straßenseite hin eine Fassade, die, sauber gekehrte Straßen vorausgesetzt, auch in Baden Württemberg den bürgerlichen Segen erhielte.
Inzwischen fühlt man sich im prosperierenden Deutschland (In der Tat paßt das fortwährende Krisengestöhn und wuchernde Eigenheim-Alpträume an den Dorfrändern nicht wirklich zusammen) überwiegend auch so schweizerisch, quasi. In meiner kurzen Episode als Dorfbewohner habe ich diese Sorgfalt dem äußeren Erscheinungsbild gegenüber im Wesentlichen als Schutz kennen gelernt: So exponiert man sich nicht in der Dorfgemeinschaft.

Kommentare
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Gertrud Salm am :
Martin Reuter am :
(Dass Frau Salm Gründe für ihre "Unordentlichkeiten" sucht, lassen wir mal beiseite...)
roland am :
(Was der Kommentar vom Reuter mit "Geschlecktheit" zu tun hat, bleibt sein immerwährendes Rätsel).