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Abgesang auf Putin. Ein subjektiver Rundblick auf die Weltlage

Es besteht wohl kaum ein Zweifel daran, dass Putin – in die Enge getrieben – zu dem Entschluss kommen kann, „wenn ich draufgehe, dann werde ich möglichst viele mitnehmen!“ Und er wird dabei nicht unterscheiden, ob es auch sein geliebtes Großrussisches Reich oder nur den Rest der Welt trifft.

Zweitens besteht vernünftigerweise kein Zweifel daran, dass er nicht verhandeln will, ausser man gibt allen seinen Forderungen nach. Dies würde kurz- und mittelfristig zu immer neuen dreisten Forderungen führen und eine Spirale in Gang setzen, deren Drehzahl Putin vorgibt.

Dass seine Propagandaparolen frech erlogene Behauptungen sind, ist allen klar: Von der Entnazifizierung der Ukraine, der Rettung der russischen Menschen in jedem beliebigen Land, die Theorie vom Vernichtungskrieg des dekadenten Westens gegen die Russische Föderation bis zu den wirren Drohungen eines offenbar frei drehenden Medwedjew. Nur das russische Volk schluckt dies alles klaglos. Es hat ja keine alternativen Quellen und ist leider nach einem Jahrhundert intensiver Unterdrückung und Gehirnwäsche in einem Stadium aggressiver Depression.

Wenn mehr als 100.000 Mütter um ihre Söhne weinen und das Volk dennoch nicht aufsteht, dann ist das unendlich tragisch.

Nachtrag, 23.2.23: Für alle, die immer noch ein verzerrtes Weltbild haben und fordern, dass sich die Ukraine den Mördern ergeben soll, hier ein wichtiger Text: KLIck

Der Text geht noch weiter....
Aber genau das verlangt nach noch härteren Maßnahmen. Denn klar ist: Man kann einem Volk nur dadurch helfen, dass man es moralisch unterstützt und überzeugt, sich selbst zu ermächtigen. Das kann im Falle Ukraine-Überfall nur heissen, dass man den Informationskrieg tief in die russischen Kommunikationsstrukturen trägt. Bis hinunter in die dörflichen Ebenen, und auch in die östlichen Teile des Reiches. Denn nur wenige der lokalen Stammesfürsten werden loyal zu Moskau stehen, wenn es dort brennt! Sie müssen es nur erfahren und die Gründe kennen!

Auge um Auge!

Für die Leute in Moskau und St. Petersburg braucht es andere Mittel, um ihnen die Illusion vom „fernen“ Krieg zu nehmen. Es muss brennen – im Wortsinne! Putin hat es vorgemacht: Zivile Einrichtungen wie Schulen, Kliniken, Kindergärten, Altenheime, Wohnsiedlungen, Kraftwerke – unterschiedslos zerbombt, vorsätzlich! Wir sollten uns umgehend mit der zivilen Versorgungsinfrastruktur der russischen Großstädte befassen – Strom, Gas, Wasser, Verkehr!

Die Hunderttausende von Toten auf beiden Seiten sind ein hoher Preis. Er wird noch höher, wenn Russland sein „Brudervolk“ besiegt. Es geht also keinesfalls um die Frage, ob sich die Opferzahl durch Verhandlungen reduzieren läßt. Die immensen Schäden an Infrastruktur, Kulturgütern, Umwelt und Lebenswelt mal ganz außen vor gelassen.

Es geht hier einfach um die Frage, wie können wir das Gesetz des Handelns übernehmen? Für viele klingt das wie Eskalation pur. Ist es auch. Es gibt auch für ein Volk wie das russische eine Schmerzgrenze. Für das Stadtvolk und für das Landvolk! Und die Schläge, um diese beiden Bevölkerungsgruppen aufzuwecken, müssen kommen! Mit Ankündigung und eskalierend. Ohne Beachtung des Nuklearrasselns einiger Irrer im Kreml. Und unser Angebot muss stehen: Jede denkbare Unterstützung des Westens beim russischen Volksaufstand gegen die Kreml-Mafia. Wiederherstellung der Würde des russischen Volkes.

Wir sind technologisch überlegen, taktisch zur Zeit Stümper. Das Gelächter im Kreml über unsere Leopard-Diskussion ist aber jetzt wohl vorüber. Interessant wird der russische Aufschrei zu unseren Panzerlieferungen. Bisher hält er sich ja sehr in Grenzen und zeigt eher die Ratlosigkeit der Kreml-Strategen. Ob man wohl einen völkerrechtswidrigen Vernichtungskrieg gegen Russland hineininterpretiert? In kleinerer Münze wird es kaum gehen.

Dann sind die nächsten Schritte ja folgerichtig. Es gibt auch noch eine Marine und eine Luftwaffe der NATO-Staaten. Ich hoffe, dass dort Tag und Nacht über Themen wie Enthauptungsschläge, asymmetrische Kriegführung, Sabotage, gezielter Objektbeschuss vom Meer aus, abgestimmte Unterstützung der ukrainischen Einheiten, nachgedacht wird. Freche Lügen und dummdreistes Abstreiten unserer Beteiligung und von „Kollateralschäden“ haben wir nicht nötig. Wir kämpfen mit offenem Visier. Fiktives Beispiel: Das Auftauchen eines westlichen Flugzeugträgers und von Landungstruppen im Beringmeer könnte die russische Führung sehr in Unruhe versetzen. Ganz sicher ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis Nordkorea eine halbe Million Soldaten als willfährige Hilfstruppen in Richtung Ostsibirien in Marsch setzt. Oder gar in den Donbass? Man hilft ja gerne!

Also: die Palette an Möglichkeiten ist noch nicht ausgereizt.

Auch die wirtschaftlichen und politischen Stellschrauben bieten noch viele Möglichkeiten, vorausgesetzt, man nutzt sie mit der gleichen Skrupellosigkeit wie der Gegner.

Russische Einflusszonen...

Der gesamte russische Süden und Westen ist umgeben von ehemaligen sowjetischen Kolonien. Die dortigen Potentaten beobachten sehr aufmerksam die Erosion der Macht Putins. Plötzliche unfreundliche Gesten dem großen Bruder gegenüber sind die ersten Versuchsballons. Wenn an der heimlichen Belieferung der russischen Rüstungsindustrie mit sanktionierter West-Technologie nicht mehr viel zu verdienen ist, wird man sich lukrativeren Märkten zuwenden.

Und auch das Feindbild der „eingemeindeten“ Sowjet-Satelliten könnte sich um 180 Grad drehen. Dem Nomaden in Jakutien wird es ebenso wie seinen Landsleuten in der gebildeten Oberschicht in den großen Städten und Industrieregionen herzlich egal sein, was Putin treibt. Aber da das Verhältnis Russen zu Indigenen ähnlich wie in der Ukraine ist, schaut man doch sehr aufmerksam dorthin!

...und die anderen Nachbarn

Die Haltung der indischen Regierung ist zutiefst enttäuschend. In kleinkrämerischer Weise versucht man auf allen Seiten finanzielle Vorteile herauszuschlagen. Indien kann sich nicht mit Unwissen über die russischen Verbrechen herausreden. Es ist ein beschämender Opportunismus – und er wird keine lange Lebensdauer haben! Europa wird seine Pharma- und Chemieproduktion wieder heimholen, und dann hilft Indien auch kein billiges russisches Öl. Noch könnte die „weltgrößte Demokratie“ die Kurve kriegen und die Seiten wechseln.

Dann wäre da noch China. Da die USA, GB und Deutschland jetzt doch Kampfpanzer an die Ukraine liefern, steht Xi vor einer schwierigen Überlegung: Bedeutet das, dass die Amerikaner jetzt erstmal in Europa gebunden sind und möglicherweise auch die Stimmung im US-Volke eher gegen einen zweiten Kriegsschauplatz spricht? Oder soll China die Unterstützung der Ukraine als Warnsignal für seine Taiwan-Ambitionen verstehen? Hier wäre es sinnvoll, dass der US-Präsident umgehend klare Signale an China sendet.

Die Zeitbombe Israel-Iran tickt schneller. Es ist davon auszugehen, dass Israel und die USA sehr genau wissen, wo die Uranzentrifugen und -Lager sind, und auch wo sich die Ajatollahs und ihr Gefolge verstecken. Iranische Drohnenlieferungen sollten mit diesem Hinweis kommentiert werden. Ein kleiner Präventivschlag würde unterstreichen, was gemeint ist. Auch hier sollte das unterdrückte iranische Volk erkennen können, dass ihm geholfen wird!

Und was wird aus uns?

Stringentes Handeln bringt uns harte Einschnitte in Lebensqualität und Wohlstand. Die Aufgabe der Politik ist die Umsetzung pro-aktiver Konzepte und die Vorbereitung der Bevölkerung auf einige harte Jahre. Eine massive Umverteilung von Oben nach Unten schafft die ökonomische Basis dafür. Das alles muss sehr, sehr nachvollziehbar erklärt werden. Nicht mit der Methode Scholz!

Unser Ziel muss in der Tat sein – wie es schon vor einem Jahr ein US-Kongressabgeordneter sinngemäß formuliert hat: „Wir müssen die Russen auf den Status einer schwachen Regionalmacht reduzieren.“ Ich ergänze: Und dann müssen wir ihnen helfen, mit ihren landwirtschaftlichen und geologischen Ressourcen wieder einen akzeptierten Platz in der Völkergemeinschaft einzunehmen. Das lohnt jede Mühe! Und Pazifisten wie ich könnten erstmal durchatmen. Dann erst!

Sollten wir dennoch gemeinsam untergehen, dann haben wir es wenigstens versucht. Der Klimawandel wird sicher anders verlaufen, aber das wäre nicht mehr unser Problem.

PS: Wie ich gerade feststelle, ist die Kommentarfunktion aus irgendeinem Grund gesprerrt. Ich arbeite daran... (23.2.23)
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