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Obelisk wurde abgebaut

(Dokumentation Pressemeldung Stadt Kassel) Der Obelisk wurde am Morgen des 3. Oktober auf dem Königsplatz abgebaut und zunächst sicher verwahrt. Der Leihvertrag zwischen der Stadt Kassel und dem Künstler Olu Oguibe war am Sonntag, 30. September 2018, abgelaufen. Gleiches trifft auf die Nutzungsüberlassung der öffentlichen Verkehrsfläche auf dem Königsplatz zu. Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 18. Juni 2018 beschlossen, dass der Obelisk am Königsplatz abgebaut werden soll, falls keine Einigung mit dem Künstler erzielt wird. Ein erneuter Antrag, den Obelisken auf dem Königsplatz zu belassen, wurde von der Stadtverordnetenversammlung am 24. September 2018 abermals abgelehnt. Damit hat die Stadtverordnetenversammlung die Entscheidung zum Abbau getroffen.

In einem Brief an Olu Oguibe hatte Oberbürgermeister Christian Geselle am 25. September 2018 die Beschlusslage der Stadtverordnetenversammlung dargestellt. Er bekräftigte abermals das Ankaufsinteresse der Stadt für das Kunstwerk, das laut Beschluss der Stadtverordnetenversammlung – ebenfalls in der Sitzung vom 24. September 2018 - auf die Treppenstraße in der Verlängerung des Florentiner Platzes versetzt werden sollte. Ein entsprechender Vertragsentwurf wurde beigefügt. Auf diesen Brief hat Olu Oguibe bislang nicht geantwortet.

Die Stadt respektiere die Haltung des Künstlers, der auch in seiner jüngsten öffentlichen Stellungnahme betont hat, dass er sein Kunstwerk explizit für den Königsplatz geschaffen habe, sagte ein Stadtsprecher. Dem stehen aber die demokratischen Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung entgegen, die für die Verwaltung bindend sind – zwei Positionen, die leider nicht überein zu bringen sind.
Die Entscheidung, was künftig mit dem Kunstwerk geschehen soll, obliegt dem Künstler. Die Stadt sei – unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung – weiterhin offen für Gespräche mit Olu Oguibe zur Zukunft des Obelisken, so der Stadtsprecher.

Der Abbau des Obelisken war auf den Morgen des verkaufsfreien und verkehrsruhigen Tages gelegt worden, um die Beeinträchtigungen in der Königsstraße möglichst gering zu halten und die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Der Obelisk war nicht unmittelbar nach der documenta 14 abgebaut worden, weil Bürgerinnen und Bürger den Wunsch geäußert hatten, das Kunstwerk "Fremdlinge und Flüchtlinge Monument" solle in der Stadt bleiben. Aus diesem Grund hatte die Stadt gemeinsam mit dem Künstler eine Spendenaktion gestartet, um den Obelisken als dauerhaftes Außenkunstwerk der documenta 14 für Kassel zu erwerben und zu erhalten. Da es bislang nicht gelungen ist, mit dem Künstler eine einvernehmliche Lösung für die Standortfrage zu finden, bereitet die Stadt derzeit die Rückzahlung der Spenden vor.

Hintergrund:
Nach jeder documenta schlägt eine von der Stadt Kassel eingesetzte Ankaufskommission repräsentative Kunstwerke für die städtische Sammlung zum Ankauf vor, nicht jedoch Außenkunstwerke. Auch in der Vergangenheit wurde der Verbleib von Außenkunstwerken durch das Engagement und die Unterstützung aus der Bevölkerung und durch Kasseler Unternehmen ermöglicht, oder sie wurden der Stadt von den Künstlern überlassen. Nicht wenige der verbliebenen documenta-Kunstwerke, wie beispielsweise die Skulptur "Man walking to the sky" (Himmelsstürmer) von Jonathan Borofsky aus dem Jahr 1992, haben im Anschluss an die jeweilige Ausstellung den Standort gewechselt.

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Kommentare

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Klaus Baum am :

Den Himmelsstürmer als Beispiel zu nehmen für einen Ortswechsel, den Wechsel vom Friedrichsplatz zum Bahnhofsvorplatz, war eine "unglückliche" Wahl, die im übrigen auf die Kulturdezernentin Schleier zurückging, die von Kunst keine Ahnung hatte. Borofsky selbst war über den Standort BAHNHOFSVORPLATZ entsetzt, weil sein MAN WALKING TO THE SKY in einem Wust häßlicher Architektur landete, anstatt auf einer großen, freien Fläche auf den Höhen des Habichtswaldes zu stehen.

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