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R-Café muss wieder gelobhudelt werden...

"Café Repair" gefällt mir zwar mehr, aber...die Sprachregelung ist nun mal annerster.
Im "Reparatur-Café" war es am 22.Juni wieder einmal wirklich schön, die Kuchen - wahre Schmeggewöhlerchen - sind nicht genug zu loben.
Die Rippen eines über 50 Jahre alten "'Design"-Lampenschirms, aus noch unausgepackt gebliebenen Kisten eines vor vier Jahren erfolgten Umzugs ans Tageslicht befördert, haben die guten Repariergeister für uns geschickt gelötet. Um uns herum wurden Jeans, Messer, Handmixer u.v.a.m. einer traurigen Zukunft als Müll entrissen und ins Gebrauchsleben gerettet. Dabei Plaudern, Diskutieren, Schnabulieren. Nur leider beim "Textreparieren"
kam wieder kein brandender Andrang. Darum möchte ich noch ein Mal in Essenz wiederholen, was ich dazu vor ein paar Wochen sagte:
"Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler", lautet ein weiser Spruch aus Marketing-Erfahrungswissen. Eventuell würde die "Textreparatur" Menschen am ehesten ansprechen, die das Bedürfnis nach Hilfe bei Texten problemlos zugeben können: jenen, deren Muttersprache nicht Deutsch war (sondern Bayrisch, Türkisch, Arabisch, Englisch, Syrisch, Italienisch, Südhessisch, Sächsisch usw usw usw)?
Möglicherweise gibt es eine Hemmschwelle? Einen Riss in Klamotten, einen defekten Mixer bringt man gerne zum Reparieren und schämt sich kaum , sie nicht selbst reparieren zu können. Jedoch geben vielleicht nicht alle Deutschsprachigen begeistert zu, einem Text nicht selber den guten Schliff verleihen zu können? Es könnte ja an "Bildungsferne" erinnern, darauf angewiesen zu sein...mag manchem / mancher möglicherweise schwanen.
Idee: Könnte die Einladung vielleicht in mehreren Sprachen geschrieben werden? Um nicht den Eindruck einer Art "Übersetzungsbüro" zu erwecken, könnte deutlich gemacht werden, dass es um die Korrektur von schon in Deutsch verfassten Texten gehen würde.

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Kommentare

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MR am :

Ich nehm die Nichtabrufung meines Angebotes gelassen. Sie hat verschiedene Gründe. ZB vermute ich, dass niedergelegte "Sprache" nicht dasselbe wie ein Kaffemaschine ist. Sodann vermute ich zu diesen Zeitläuften, dass das Wort "Text" kaum noch verstanden wird, da es sich wohl um eine Folge von Buchstaben, Zeichen, Sätzen handelt, von denen man hofft, dass sie eine verstehbare Aussage vermittteln und evtl. eine erwünschte Folge haben. Niemand wird dem Problem entgangen sein, einmal einen Behördenbescheid gelesen zun haben, dessen Sinn er nicht versteht. Und an verschiedenen "Schriftsätzen" mit Grausen gefeilt zu haben. (Auf twitter-Niveau geht das nun gar nicht.
Man könnte natürlich nun ein Büro für scheiternde Diplomanden und Formularausfüller errichten, da hätte man halb Kassel am Hals. Es ist mehr alltäglicher gedacht. Habe ich eine "Botschaft" ("message") zu formulieren, um mit Anderem/Anderen in Kontakt zu treten? (Die anderen Probleme müssen nicht ausgeschlossen, sondern können natürlich mitbehandelt werden.) Übrigens sind viele Leute, die mein Schild lesen, überrascht und neugierig. Ich habe bereits viele Unverständnisse reparieren können...

Klaus Baum am :

einen neuen cyrano de bergerac könnten wir schon brauchen.

Wolfgang Ehle am :

Als Initiator des Reparier Cafés und dankbarer Unterstützer von MRs Textreparaturangebot lese ich mit Freuden, dass sich hier eine kleine Diskussion entwickelt. Die Frage nach der nicht-Nutzung des Angebotes treibt auch mich um, und die hier zu lesenden Ausführungen sind schon mal hilfreich.

In der Tat ist Amtsdeutsch eine Fremdsprache - die allerdings und überraschenderweise in den verschiedenen deutschen Dialektprovinzen überall ziemlich gleich (und unverständlich) ist. Insoweit stehen alle vor dem gleichen Problem: eine Fremdsprache muss erlernt werden. Auf unser Angebot bezogen heisst das, dass wir in erster Linie dann doch nur Formulierungshilfe geben können.

Wenn ich MR richtig verstehe, will er sich aber nicht nur auf Behördenkorrespondenz beschränken, andererseits aber wohl auch nicht bis zum Liebesbrief gehen - was ich mit Blick auf die Whatsapp-Generation schon reizvoll fände...

Der Hinweis auf "echte" Fremdsprachen ist gut - auch, weil die Bereitschaft von Flüchtlingen nach meiner Erfahrung sehr groß ist, sich von einem Muttersprachler ihres Vertrauens helfen zu lassen. Woraus sich schnell eine "Rundum-Betreuung" entwickeln kann. Post vom Jobcenter zieht fast immer irgendwelche Aktivitäten nach sich!

Was also bleibt? Die "Botschaft", also vielleicht die banale Mitteilung, dass man seinen 50. nun doch nicht feiern möchte, weil man Midlife-mäßig drunter leidet, oder dass man aus der Doppelkopfrunde ausscheidet, weil man bei der eigenen Herzdame gerade keinen Stich mehr macht. Ja, das kann schon schwer zu formulieren sein. Es setzt aber eine gründlichere Befassung mit dem Problem voraus - was in unserem Rahmen eher nicht funktioniert.

Die Idee, das Angbot in anderen Sprachen zu formulieren ist gut. Und erzeugt sofort die Notwendigkeit, auch Menschen aktiv für unser Projekt zu gewinnen, die eine andere Muttersprache als Deutsch haben. Weil wegen Vertrauen und so...

Ich dachte, während des Schreibens fiele mir eine Lösung ein. War wohl nichts. Also Marlis, Klaus & Martin: lasst uns mal darüber einen Roten nehmen und nach einer Idee suchen. Für Vorschläge geeigneter Lokalitäten in Fahrraddistanz bin ich dankbar.

Marlis Cavallaro am :

oh ja - gute Idee...
allerdings sind wir ab 11.7. eine Zeitlang nicht "terminfähig".....sodass das Gläschen Roter (oder so) auf August verschoben werden muss.
Dann aber jawoll!

Klaus Baum am :

@wolfgang, freue mich auf ein treffen im august.
ps.: ich habe mal in den 80ern und dann wieder in den 90ern iranern geholfen mit dem schreiben von briefen oder dem erklären von lessings nathan.

Marlis Cavallaro am :

Hallo, hallo, oder "Moin Moin", wie ich bis vor Kurzem häufig hörte -
eine Möglichkeit wäre, dass wir uns am 24.8. nach dem R-Café in Compagnie begeben..., ansonsten halt wann anders - jedenfalls sind wir allmählich nach etwas stressiger Auszeit wieder am Ankommen und tendenziell auch wieder terminfähig :-)

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