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Wenn Bücher flüstern



Die Sendereihe „Buchgeflüster“ bringt Kassels Kulturangebote zur Sprache. In Studiogesprächen stellen die vier Macherinnen Akteure aus dem Literaturbetrieb vor.

Ein Turm aus Büchern rückt in den Fokus der Kamera. Eine Hand greift ins Bild und schlägt das oberste Buch auf. Der Schriftzug „Buchgeflüster“ erscheint und wird zunehmend größer.
Diese Eingangssequenz eröffnet die Sendungen, die kulturelle oder literarische Ereignisse aus der Region thematisieren. Die aktuellste Sendung widmete sich den „Wochenendrebellen“. Dahinter stehen Jason von Juterczenka und sein Vater Mirko, die ihre Suche nach dem perfekten Fußballverein erst in einem preisgekrönten Blog, dann literarisch in den gleichnamigen Buch festhielten. Die Themenauswahl ihrer Sendungen legen die vier Frauen im gemeinsamen Gespräch fest. Herzensanliegen der Buchgeflüster-Macherinnen ist es, Kassels Kulturliebhabern mit ihrer Sendung einen Teil dieses umfassenden Angebots konkret vorzustellen und für sie näher zu beleuchten. Durch die mediale Aufbereitung in einem Fernsehformat unterstützen sie auf ihre Weise spannende Kulturthemen und deren Protagonisten. Die bisher entstanden sechs Sendungen strahlte der Offene Kanal aus. Zudem wurden sie in der Mediathek Hessen hochgeladen und sind dort jederzeit online abrufbar.


Der Gedanke hinter „Buchgeflüster“
Alexandra Serjogin und Sabrina Skrzypczak, die Initiatorinnen, riefen ihr Projekt im Sommer 2016 ins Leben. Ihr Wunsch, eine eigene Sendung produzieren zu wollen, stand für die beiden Literaturwissenschaftlerinnen bei der Ideenfindung Pate. Da sich ein solches Vorhaben nicht mit zwei Personen umsetzen lässt, richteten sie sich mit ihrer Vision an Studierende der Universität Kassel. Ihre Idee fand Anklang und das Team von „Buchgeflüster“ vergrößerte sich: „Ich wollte mitmachen, weil ich es gut finde neben dem Studium auch neue praktische Sachen zu lernen und anzuwenden“, begründet Chantal Witzel ihre Wahl für das ehrenamtliche Projekt. „Und Sozialkompetenzen sind immer gut für das spätere Berufsleben“, fügt sie hinzu.
Über eine gute Idee hinaus, galt es in einem weiteren Schritt, die technischen Voraussetzungen für den Einsatz wie Kamera, Licht, Ton oder Mikrophonen zu schaffen.
So folgte nach der Erarbeitung eines realisierbaren Konzepts die Vorstellung des Projekts beim Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel (MOK), einem Bürgerfernsehsender, der 1992 von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) eingerichtet wurde. Indem das Team von Medientrainern die Macher von Sendungen mit Equipment unterstützt und darüber hinaus das notwendige technische Equipment vermittelt, schaffen sie die Voraussetzungen für die Umsetzung. „Wir hatten ja selbst keine Erfahrung mit der technischen Ausstattung und den Notwendigkeiten“, beschreibt Alexandra Serjogin diese Phase des Projekts: „An der Uni hatten wir zwar ein Videojournalismus-Seminar belegt, aber das lag schon weiter zurück.“ Über Fachwissen hinaus, stellte der MOK mit seinem Sendestudio zudem den Ort für die aufzuzeichnende Gespräche bereit.

„Große Begeisterung für das Projekt“
Das Studioformat erlaubt es, innerhalb einer Sendung mit Autoren, unterschiedlichen Vertretern von Buchläden oder Bibliotheken über deren jeweiliges Thema zu sprechen. Damit die Sendung kein reines Talkformat bleibt, spielen die Macherinnen kurze, von ihnen produzierte Videobeiträge ein. Es ist also für jede Sendung von großer Bedeutung, eine entsprechende Konzeption zu entwickeln, die mit einer abwechslungsreichen Darstellung und einer guten Moderationsführung im Studio aufwartet.. Inzwischen ist die Umsetzung laut Alexandra Serjogin zu einer „kleinen Routine“ geworden.
Diese beeindruckende Entwicklung verdankt das Team nach ihrer Aussage vor allem der professionellen Unterstützung durch den Offenen Kanal. Auch Armin Ruda, dessen Leiter spricht sich sehr positiv über die Zusammenarbeit aus. Er habe von Beginn bis heute große Begeisterung für das Projekt empfunden. Indem die Macherinnen mit dieser Sendereihe sowohl Literaturthemen aus der Region, als auch die handelnden Akteure wie beispielsweise Autoren vorstellen, tragen sie zur kulturellen Vielfalt des Offenen Kanals bei. Überdies betont er das große Engagement, das hinter der Sendung steht. „Aus meiner Perspektive könnte durch eine Verstärkung des jetzigen Kernteams das Studioformat noch bunter und vielseitiger werden.“ Im Sinne Kasslers kulturinteressierter Zielgruppen hofft der OK Leiter noch möglichst viele Ausgaben von „Buchgeflüster“ begleiten und unterstützen zu können. Dass sie sich und ihr Sendeformat weiterentwickeln, daran lassen die Macherinnen keinen Zweifel aufkommen. Kassel und die Region kann sich noch über viele „Buchgeflüstereien“ freuen.
„Kassel hat eine bunte Kultur- und Literaturlandschaft“, sagt Alexandra Serjogin abschließend:„Es gibt also noch viele spannende Themen und wir freuen uns darauf, diese unseren Zuschauerinnen und Zuschauern näher zu bringen.“


Buchgeflüster – die bisherigen Themen
Die erste Sendung „Auf Buchsuche“ brachte den Zuschauern die Vor- und Nachteile kleiner Buchläden und der Stadtbibliothek in Kassel näher. Bei der Sendung „Kassler Krimi“ ging es um die Werke zweier hiesiger Autoren Klara G. Mini und Matthias Gibert. Im „Parthenon der Bücher“ behandelte die Sendung das sich mit dem Verbot von Büchern auseinandersetzende Kunstprojekt der documenta 14. Des Weiteren stellte „Buchgeflüster“ Winfried Jeniors Antiquariat und den gleichnamigen Verlag, den Nordhessischen Autorenpreis oder auch die von Bürgerinnen und Bürgern betriebene Bücherei in Kirchditmold vor.


Info/Kontakt:
buchgefluesterkassel@gmx.de

www.facebook.com/BuchgefluesterKassel/

Die Sendungen online:
www.mediathek-hessen.de, Suche: Buchgeflüster

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Klaus Baum am :

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