Eine Selbstverpflichtung – Die Charta für Baukultur Kassel
Dienstag, den 28. März, stellte die Stadt Kassel bei einer abendlichen Veranstaltung im Kongress Palais Kassel die Charta für Baukultur vor. Diese enthält Leitsätze und Instrumente für die bauliche Zukunft der Stadt.
„Immer sind es die Menschen, die ihre Stadt gestalten: Durch ihr Engagement, ihre Entscheidungen, ihre Investitionen oder auch durch ihren Widerstand gegen geplante Entwicklungen bestimmen die Menschen die Gestalt ihrer Stadt mit“, erklärt Stadtbaurat Christof Nolda am Dienstag, den 28. März, bei der Vorstellung der Charta für Baukultur im Kongress Palais Kassel. Durch Vorträge, kurze Interviews und eine moderierte Podiumsdiskussion konnten Anwesende an diesem Abend erste Eindrücke in die formulierten Leitsätze und Instrumente erhalten, welche die Stadt und die Spezialisten verschiedener Fachgebiete für die bauliche Zukunft Kassels formuliert haben. Seit dem Herbst 2013 haben sich in einem langandauernden Beteiligungsprozess Bauherren, Investoren, Planer, Architekten, Wissenschaftler sowie die Stadtverwaltung und interessierte Bürgerinnen und Bürger darüber Gedanken gemacht, welche Inhalte, Historie, Potenziale in Kassel zu nutzen sind, um die positive Entwicklung zu einer lebenswert gebauten Stadt fortzusetzen. Sie haben ebenfalls bedacht, welche Strukturen in der Entscheidungsfindung und welche Verantwortlichkeiten bei Planern, Bauwilligen und auch der Kommune bestehen. All ihre Überlegungen haben sie in der "Charta für Baukultur Kassel" zusammenfassend formuliert und stellen diese nun der Stadtgesellschaft als Grundlage für einen breiteren Diskussionsprozess zur Verfügung.
Eine gemeinsame Sprache finden
„Die Kasseler Charta der Baukultur ist ein bedeutender Meilenstein für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Förderung von Baukultur stark gemacht haben und damit zeigen, dass eine qualitätvoll gebaute Umwelt in Kassel von öffentlichem Interesse ist“, betont Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Dabei fungiert die „Charta für Baukultur Kassel“ nicht als ein Regelwerk, sondern vielmehr als eine Selbstverpflichtung dazu wie man in Kassel gut plant und baut sowie dazu wie man darüber diskutiert. „Die Charta hilft dabei, eine Sprache zu entwickeln, in der es uns möglich sein wird, Qualitäten in der Baukultur zu unterscheiden und uns innerhalb der Stadtgesellschaft besser in Bezug auf dieses Thema zu verständigen“, sagt Christof Nolda. Schließlich ist Baukultur auch ein Gespräch darüber, wie man das Gebaute sieht und empfindet. So erfolgte auch die Entstehung der Charta im Dialog. Eine Lücke innerhalb dieser Kommunikation eröffnet bei der Podiumsdiskussion Alfons Fleer. Der Kinderarzt aus Bettenhausen macht darauf aufmerksam, dass sich die multikulturelle Realität der Baukultur in der derzeitigen Diskussion nicht wiederfindet. Die Bauherren, Architekten, Planer und
Nutzer mit Migrationshintergrund scheinen in dem heutigen Kommunikationsprozess untergegangen zu sein. „Wir müssen diese Bevölkerungsgruppe integrieren“, mahnt Alfons Fleer. Weitere Kommentare innerhalb der Podiumsdiskussion machten auf die bereits gelungenen Beteiligungsprozesse aufmerksam. „Man muss es einfach machen“, sagt Sebastian Bleisch, der sich als Eigentümer aktiv an dem Planungsprozess in der Friedrich-Ebert-Straße beteiligte und Ideen einbrachte, die heute bereits ihre Umsetzung gefunden haben. "Das Angebot ist da."
„Eine Stadt im Aufbruch“
Als Grundprinzip legt die Charta fest, dass in Kassel mit Respekt vor der Umgebung gebaut werden soll. Denn jedes Bauvorhaben ist zunächst ein Eingriff in bestehende Strukturen und verändert die Umgebung, die Nachbarschaft und die Wahrnehmung durch die Menschen. Bei der künftigen Stadtentwicklung geht es darum, Wege zu finden, wie man mit den Kontrasten und städtebaulichen Brüchen in der Stadt umgehen kann. Nicht zuletzt benennt die Charta Besonderheiten Kassels, die bei der städtebaulichen Entwicklung weiter gefördert werden sollen: etwa die Individualität der einzelnen Bereiche der Stadt, der Innenstadt und der alten Ortskerne. Oder auch die vielfältigen und reizvollen Bezüge zwischen der gebauten Stadt und der sie umgebenden Landschaft, beispielsweise durch die Blickachsen der Wilhelmshöher Allee von der Innenstadt zum Habichtswald oder vom Friedrichsplatz in die Aue und bis weit in die Söhre. "Baukultur endet nicht mit den Stadtgrenzen", erklärt Stadtbaurat Christof Nolda. „Kassel ist eine Stadt im Aufbruch. Viele Menschen erkennen das und wollen daran mitgestalten. Dabei gibt es ein großes Bewusstsein dafür, dass Baukultur - und dazu zählt auch die Gestaltung von Freiflächen, Plätzen und Straßen - ein wichtiger Beitrag für die Lebensqualität unserer Stadt sind.“
Eine gemeinsame Sprache finden
„Die Kasseler Charta der Baukultur ist ein bedeutender Meilenstein für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Förderung von Baukultur stark gemacht haben und damit zeigen, dass eine qualitätvoll gebaute Umwelt in Kassel von öffentlichem Interesse ist“, betont Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. Dabei fungiert die „Charta für Baukultur Kassel“ nicht als ein Regelwerk, sondern vielmehr als eine Selbstverpflichtung dazu wie man in Kassel gut plant und baut sowie dazu wie man darüber diskutiert. „Die Charta hilft dabei, eine Sprache zu entwickeln, in der es uns möglich sein wird, Qualitäten in der Baukultur zu unterscheiden und uns innerhalb der Stadtgesellschaft besser in Bezug auf dieses Thema zu verständigen“, sagt Christof Nolda. Schließlich ist Baukultur auch ein Gespräch darüber, wie man das Gebaute sieht und empfindet. So erfolgte auch die Entstehung der Charta im Dialog. Eine Lücke innerhalb dieser Kommunikation eröffnet bei der Podiumsdiskussion Alfons Fleer. Der Kinderarzt aus Bettenhausen macht darauf aufmerksam, dass sich die multikulturelle Realität der Baukultur in der derzeitigen Diskussion nicht wiederfindet. Die Bauherren, Architekten, Planer und
Nutzer mit Migrationshintergrund scheinen in dem heutigen Kommunikationsprozess untergegangen zu sein. „Wir müssen diese Bevölkerungsgruppe integrieren“, mahnt Alfons Fleer. Weitere Kommentare innerhalb der Podiumsdiskussion machten auf die bereits gelungenen Beteiligungsprozesse aufmerksam. „Man muss es einfach machen“, sagt Sebastian Bleisch, der sich als Eigentümer aktiv an dem Planungsprozess in der Friedrich-Ebert-Straße beteiligte und Ideen einbrachte, die heute bereits ihre Umsetzung gefunden haben. "Das Angebot ist da."
„Eine Stadt im Aufbruch“
Als Grundprinzip legt die Charta fest, dass in Kassel mit Respekt vor der Umgebung gebaut werden soll. Denn jedes Bauvorhaben ist zunächst ein Eingriff in bestehende Strukturen und verändert die Umgebung, die Nachbarschaft und die Wahrnehmung durch die Menschen. Bei der künftigen Stadtentwicklung geht es darum, Wege zu finden, wie man mit den Kontrasten und städtebaulichen Brüchen in der Stadt umgehen kann. Nicht zuletzt benennt die Charta Besonderheiten Kassels, die bei der städtebaulichen Entwicklung weiter gefördert werden sollen: etwa die Individualität der einzelnen Bereiche der Stadt, der Innenstadt und der alten Ortskerne. Oder auch die vielfältigen und reizvollen Bezüge zwischen der gebauten Stadt und der sie umgebenden Landschaft, beispielsweise durch die Blickachsen der Wilhelmshöher Allee von der Innenstadt zum Habichtswald oder vom Friedrichsplatz in die Aue und bis weit in die Söhre. "Baukultur endet nicht mit den Stadtgrenzen", erklärt Stadtbaurat Christof Nolda. „Kassel ist eine Stadt im Aufbruch. Viele Menschen erkennen das und wollen daran mitgestalten. Dabei gibt es ein großes Bewusstsein dafür, dass Baukultur - und dazu zählt auch die Gestaltung von Freiflächen, Plätzen und Straßen - ein wichtiger Beitrag für die Lebensqualität unserer Stadt sind.“
Die Redakteurinnen und Redakteure der Charta für Baukultur Kassel: Sebastian Bleisch, Markus Batscheider, Dr. Christian Presche, Katharina Wernicke, Petra Gerhold, Cornelia Engelhardt-Fröhlich, Elke Hellmuth, Matthias Tunnemann, Stefan Kettlitz, Joachim Schleißing, Dr. Hans-Helmut Nolte, Prof. Hans-Peter Rohler, Christoph Harney, Christoph Baumanns, Sabine Schaub, Prof. Alexander Eichenlaub, Norbert Quast, Barbara Eiffert, Christof Nolda. Foto: Stadt Kassel, Harry Soremski
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