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Öffentlichen Nahverkehr verbessern – der Netzplan-Entwurf ist dafür untauglich

Die von der KVG vorgestellte Netzreform soll der Einsparung von 1 Millionen Euro Betriebskosten pro Jahr dienen. Damit verbunden sind massive Verschlechterungen im Bus- und Tram-Angebot. Das betrifft viele Äste der Tram, die im Abendverkehr auf eine halbstündige Verbindung reduziert werden, damit halbiert sich das Angebot. Etliche Buslinien werden gestrichen, die Wege zum nächsten öffentlichen Verkehrshaltepunkt vergrößern sich damit zum Teil erheblich. Der Einsatz von Anrufsammeltaxen (AST) in bisherigen Regelbetriebszeiten von Tram- und Busverbindungen stellt eine erhebliche qualitative Angebotsverschlechterung dar und ist für Elektro-Rollis nicht barrierefrei, für Kinderwagen und Rollis nur sehr bedingt nutzbar.
Die vorgelegte Netzplanung ist weder aus dem Nahverkehrsplan, noch auf dem erst vor der Sommerpause beschlossenem Verkehrsentwicklungsplan abgeleitet. Dem Ziel, den Anteil des öffentlichen Nahverkehrs an den zurückgelegten Wegen zu steigern, wirkt der Netzplan mit der Verschlechterungen des Angebots direkt entgegen.
„Es ist zu fürchten, das viele Gelegenheitsnutzer*innen und Arbeitende, die auf die Angebote in den Tagesrandzeiten angewiesen sind, den Nahverkehr weniger nutzen,“ so Norbert Domes, verkehrspolitischer Sprecher der Kasseler Linken “Am Ende können dann erhebliche Einnahmeverluste entstehen und die erhoffte Einsparung in das Gegenteil verkehren. Der Verlust der KVG steigt dann bei einem wesentlich schlechterem Angebot weiter an.“

Die Verschlechterung des Angebots soll zur Kompensation von Kosten aus anderen Bereichen wie der Fahrzeugbeschaffung, der Fahrzeugbetriebskosten und des Wegfalls Öffentlicher Förderung genutzt werden. Das überlagert die vielleicht sinnvolle Diskussion einer Netzreform und behindert die Sicht auf die nötige Verbesserung und Ausweitung des Angebots, die einen Beförderungszuwachs ermöglichen. So könnten Mehreinnahmen durch neue Tram-Strecken wie im überlasteten Korridor Rothenditmold – Harleshausen erreicht werden. Der Einsatz von teuren und schweren Straßenbahnen als Anhängerersatz (Doppeltraktion) ist mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Durch den Einsatz von Beiwagen besteht hier ein hohes Einspar-Potential ohne das Angebot zu verschlechtern.
Eine bessere Integration der RegioTram-Fahrten in das Tram-Netz könnte ebenso für Einsparungen ohne Einschränkung des Angebots genutzt werden.

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