Untergang des Morgenlandes?
Der deutsche Ägypter Hamed Abdel-Samad amüsiert nicht nur im TV durch seine Republik-Reisen mit Henryk M. Broder. Er provoziert auch mit der These vom "Untergang der islamischen Welt". Die wird kommen, wenn sie sich nicht modernisiert, wenn sie so weitermacht wie bisher, in einer explosiven Mischung aus Religionsverblendung, Hochmut, Demütigungs-Gefühl, Gewaltbereitschaft, Judenhass, Frauenverachtung, Westkritik und Konsumfetischismus.
Darüber wird in Kassel am Montag im Kulturzentrum Schlachthof diskutiert. Hier ein Link mit ausführlicher Ankündigung.
Darüber wird in Kassel am Montag im Kulturzentrum Schlachthof diskutiert. Hier ein Link mit ausführlicher Ankündigung.
Die These (aus der Publikation von 2010) steht im krassen Gegensatz zur paranoia-nahen us-europäischen Vermutung, wir würden demnächst von der islamischen Welle überrollt und ins Neo-Osmanische Reich integriert. Von außen kommen sie wie Bin Laden, von innen mit dem sarrazinischen Dolch mittels Geburtenüberfremdung und Intelligenzquotientsenkung. Nichts von diesem, sagt Abdel-Samad. Das alte Modell ist eine Schwachkonstruktion, die spätestens dann in sich zusammenfällt, wenn die Petro-Dollars ausbleiben. Einen kräftigen Islam könne es nur durch Aufklärung (und Absage an die unfehlbare Dogmatik des Koran), wirtschaftliche Entwicklung und poltitische Liberalisierung geben. Angesichts der Vorgänge in Tunesien, Ägypten, Libanon und Lybien sind Hoffnungen auf Veränderungen konkret angebracht. Zwischenzeitliche Verwirrungen und Ausblicke werden in Abdel-Samads neustem Buch "Krieg oder Frieden" am Beispiel Ägyptens geschildert. Er ist Augenzeuge, Einschätzer und zurückhaltender Prognostiker. Angenehm ist die erfahrungsnahe Denkweise.
Wer das mitbekommen bzw. mitmachen möchte, denkt an Montag, 10.10.2011, 19 Uhr, Schlachthof.
Wer das mitbekommen bzw. mitmachen möchte, denkt an Montag, 10.10.2011, 19 Uhr, Schlachthof.
Kommentare
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Richard Kallok am :
Martin Reuter am :