Nordhessische Logistik-Unternehmen suchen Personal - in Osteuropa

Jahrelang wurde uns von der hiesigen Politik und speziell von der HNA Logistik als eine Art Schlüsselbranche für Nordhessen verkauft. Was an Industrie-Arbeitsplätzen verloren gegangen ist, sollte durch Jobs für Kraftfahrer, Lageristen und Speditionskaufleute kompensiert werden.
Vor diesem Hintergrund darf es nicht verwundern, wenn man über eine spannende Entwicklung bei den deutschen Logistikunternehmen sich lieber ausschweigt: Die Branche internationalisiert sich in rasantem Tempo. Es werden nicht nur immer mehr Logistik-Dienstleistungen komplett ausgelagert und vor allem an osteuropäische Billig-Unternehmer vergeben. Deutsche Firmen nutzen die Öffnung des Arbeitsmarktes für Osteuropäer zum 1. Mai offenbar auch massiv, um Personal in den von wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen gekennzeichneten neuen EU-Ländern anzuwerben.
Der Überraschungseffekt bei mir hielt sich jedenfalls in Grenzen, als ich im Stellenteil der Breslauer Zeitung "Gazeta Wroclawska" letzte Woche eine Anzeige eines Speditionsunternehmens aus meiner Heimatgemeinde Kaufungen entdeckte. Die Spedition Ullrich sucht in Niederschlesien u. a. Kfz-Mechaniker und Bedienungskräfte für die eigene Tankstelle.
Aber Ullrich steht nicht allein da. Nicht wenige Unternehmen der Branche, vor allem natürlich die, die bereits Filialbetriebe im Osten besitzen, haben bereits heute Kraftfahrer aus den Billiglohn-Ländern unter Vertrag. Die müssen bei miserablen Löhnen um die 6 Euro brutto auch ihre spärlichen Tagesspesen zur Deckung des üblichen Lebensunterhalts heranziehen. Geordnet nächtigen auf einem Rasthaus-Parkplatz, wie in Kassel für 8 Euro, ist da eben nicht drin. Die über Nacht in Siedlungen oder auf schmalen Parkstreifen abgestellten LKW mit Schlafkabine sind insofern durchaus ein Kennzeichen für die rauhen Verhältnisse in der Branche.
Natürlich geht es allgemein bei den jetzigen Anwerbungen von Arbeitskräften aus Osteuropa entgegen den Parolen der Mainstream-Medien nicht um die Deckung irgendeines Fachkräftemangels. Es geht um Lohndrückerei. Die soziale Not vieler Menschen in den unter Brüsseler Anleitung zu neoliberalen Mustergesellschaften ausgebauten EU-Beitrittsländern wird genutzt, um ihnen unsichere Jobs zu Billigst-Löhnen anzubieten. Den Spediteuren im Nacken sitzen die grossen Industrieunternehmen, die in den Sonderwirtschaftszonen Osteuropas selbst äusserst profitable Fabriken betreiben, oder auch Handelskonzerne, die skrupellos ihre Marktmacht ausnutzen.
P.S.: Nachdem bei kassel-zeitung.de der redaktionelle Teil zu schätzungsweise 90 % durch Veranstaltungsankündigungen eingenommen wird, fragt man sich, ob die eigenen kritischen Beiträge noch im richtigen Medium platziert sind. Aber vielleicht stellen sich ja auch andere diese Frage.
Aber Ullrich steht nicht allein da. Nicht wenige Unternehmen der Branche, vor allem natürlich die, die bereits Filialbetriebe im Osten besitzen, haben bereits heute Kraftfahrer aus den Billiglohn-Ländern unter Vertrag. Die müssen bei miserablen Löhnen um die 6 Euro brutto auch ihre spärlichen Tagesspesen zur Deckung des üblichen Lebensunterhalts heranziehen. Geordnet nächtigen auf einem Rasthaus-Parkplatz, wie in Kassel für 8 Euro, ist da eben nicht drin. Die über Nacht in Siedlungen oder auf schmalen Parkstreifen abgestellten LKW mit Schlafkabine sind insofern durchaus ein Kennzeichen für die rauhen Verhältnisse in der Branche.
Natürlich geht es allgemein bei den jetzigen Anwerbungen von Arbeitskräften aus Osteuropa entgegen den Parolen der Mainstream-Medien nicht um die Deckung irgendeines Fachkräftemangels. Es geht um Lohndrückerei. Die soziale Not vieler Menschen in den unter Brüsseler Anleitung zu neoliberalen Mustergesellschaften ausgebauten EU-Beitrittsländern wird genutzt, um ihnen unsichere Jobs zu Billigst-Löhnen anzubieten. Den Spediteuren im Nacken sitzen die grossen Industrieunternehmen, die in den Sonderwirtschaftszonen Osteuropas selbst äusserst profitable Fabriken betreiben, oder auch Handelskonzerne, die skrupellos ihre Marktmacht ausnutzen.
P.S.: Nachdem bei kassel-zeitung.de der redaktionelle Teil zu schätzungsweise 90 % durch Veranstaltungsankündigungen eingenommen wird, fragt man sich, ob die eigenen kritischen Beiträge noch im richtigen Medium platziert sind. Aber vielleicht stellen sich ja auch andere diese Frage.
Kommentare
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Hans Weichlein am :