Behinderte fordern Leben Daheim statt im Heim
Anlässlich des Europäischen Protesttages für die Gleichstellung behinderter Menschen, der traditionell um den 5. Mai herum von den Behindertenverbänden begangen wird, fordert die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) ein konsequentes Umsteuern in der Behindertenpolitik. Behinderte und ältere Menschen dürften nicht weiter in aussondernde Einrichtungen in Sonderwelten an den Rand gedrängt werden, sondern müssten mittendrin in der Gesellschaft leben und arbeiten.
„Die traditionelle Behindertenpolitik hat in Deutschland dafür gesorgt, dass viele Menschen in Parallelwelten leben müssen, so dass heute in Deutschland ca. 900.000 behinderte und ältere Menschen in sogenannten ‚Heimen’ leben müssen, obwohl es dafür längst ambulante Alternativen gibt. Immer mehr behinderte und ältere Menschen wollen aber lieber Daheim statt im Heim leben und dort die Unterstützung und Hilfe bekommen, die sie brauchen. Diesem Wunsch muss unsere Gesellschaft endlich Rechnung tragen und ambulante Hilfen auf- und ausbauen und Heime gezielt abbauen“, erklärte der Pressesprecher der ISL, Ottmar Miles-Paul, im Vorfeld des Protesttages. Mittlerweile habe sich mit Unterstützung von Bundestagsabgeordneten aus verschiedenen Fraktionen eine Bundesinitiative Daheim statt Heim gegründet, die den längst überfälligen Wandel in der Hilfe für ältere und behinderte Menschen einfordert. Ein Baustopp für neue Heime, der Abbau von Heimplätzen und der gezielte Auf- und Ausbau ambulanter Alternativen für ein Leben in der selbst gewählten Umgebung mit möglichst viel Kontrolle für die eigene Lebensgestaltung sind einige Eckpfeiler dieser neuen Initiative.
„Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel fordern wir die Verantwortlichen im Bund, den Ländern und den Kommunen, aber auch die Anbieter von Dienstleistungen für behinderte und ältere Menschen auf, endlich umzusteuern. Wir behinderte Menschen wollen nicht in Sonderwelten ‚betreut’ werden, sondern selbstbestimmt in unseren eigenen vier Wänden leben“, so der selbst sehbehinderte Ottmar Miles-Paul. Bei der Reform der Pflegeversicherung müsse unbedingt die ambulante Unterstützung gestärkt und der Teilhabegedanke verankert werden. Durch eine Reform der Eingliederungshilfe müssten zudem endlich die Weichen auf ambulant vor stationär gestellt werden, so dass das bisherige Verhältnis von 93 % der Mittel für stationäre Leistungen gegenüber lediglich 7 % der Mittel für ambulante Hilfen umgedreht werde.
Weitere Informationen zur Bundesinitiative Daheim statt Heim gibt’s unter www.bundesinitiative-daheim-statt-heim.de.
„Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel fordern wir die Verantwortlichen im Bund, den Ländern und den Kommunen, aber auch die Anbieter von Dienstleistungen für behinderte und ältere Menschen auf, endlich umzusteuern. Wir behinderte Menschen wollen nicht in Sonderwelten ‚betreut’ werden, sondern selbstbestimmt in unseren eigenen vier Wänden leben“, so der selbst sehbehinderte Ottmar Miles-Paul. Bei der Reform der Pflegeversicherung müsse unbedingt die ambulante Unterstützung gestärkt und der Teilhabegedanke verankert werden. Durch eine Reform der Eingliederungshilfe müssten zudem endlich die Weichen auf ambulant vor stationär gestellt werden, so dass das bisherige Verhältnis von 93 % der Mittel für stationäre Leistungen gegenüber lediglich 7 % der Mittel für ambulante Hilfen umgedreht werde.
Weitere Informationen zur Bundesinitiative Daheim statt Heim gibt’s unter www.bundesinitiative-daheim-statt-heim.de.
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