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Neulich vor dem Bahnhof Wilhelmshöhe

Von der Frau, dem Mann und den bösen Worten am Bahnhof
Die Sonntagsreisenden sind unterwegs. Im Regionalzug sitzt eine Gruppe älterer Eritreer, vier graumelierte Männer und eine Frau, die sich über Männerschuhe unterhalten. Sie sprechen Eritreisch, dass es um Schuhe geht, ist an ihren Handbewegungen und den ausgestreckten Füßen zu erkennen. Ein Soldat in Zivil schaut mürrisch auf sein Gegenüber und schließt die Augen. Beim Aussteigen schleppt er eine überdimensionale, olivgrüne Reisetasche zur Tür. Sein ebenso überdimensionales Namenschild und sein Dienstgard sin gut zu lesen. Obergefreiter ist er.
Auf Gleis 2 rennt ein Junge auf seine Großeltern zu und in die Arme des Großvaters, der ihn küsst. Die Großmutter steht daneben und wartet. Eine Frau mit giftgrünem Softeis schlendert schleckend vor dem Service Point hin und her. Auf dem Vorplatz warten die Taxis. Ein Pulk Männer versperrt den Weg, einer davon, im lindgrünen Wollpullover und weißem Hemdkragen, zieht an seiner Zigarette und schaut einem Mann und einer Frau zu, die sich umfasst halten und Küsse tauschen. Eine abgerissene Reisetasche steht zwischen ihnen. Der mit der Zigarette zeigt in ihrer Richtung und kommentiert: „Hartz IV“, während er sich einer gut gekleideten Dame zuwendet, die eben an ihm vorüber geht. Er blickt ihr direkt ins Gesicht. Sie guckt zurück und sagt laut und vernehmlich: “Arschloch.“ Dann stöckelt sie mit Koffer und Taschen an den Taxis vorbei in Richtung Straßenbahnhaltestelle.

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