"Zack ! ... und das ist eigentlich alles"
Das ist das böse Onkelchen!
Ein skurriler Theaterabend, angereichert mit buffonesker/pantomimischer Komik. Der literarische Entertainer Charms war radikal in seiner Verspieltheit, mit der er das Geschehen geschehen ließ, ohne Rücksicht auf den allgemeinen Geschmack und die politischen Folgen im damaligen sowjetischen Russland. (Er selbst starb 1942 an Hunger im stalinistischen Gefängnis)
Charms Erzähllogik hat eigene, anarchische Gesetze: "Mich interessiert nur Unsinn, das, was keine praktische Bedeutung hat", schrieb er einst. Die Figuren seiner Geschichten erleben aberwitzige und schließlich aussichtslose Situationen. Die kleinsten Ursachen haben die schwerwiegendsten Folgen. Es sind Momente, Bruchteile von Sekunden, in denen Charms die Narretei des Menschengeschlechts vorführt.
Die Vorstellung folgt der anarchischen Erzähllogik. „Schon die Aufforderung an die Zuschauer, das Stück noch vor Spielbeginn kritisch zu diskutieren, brachte nicht nur die ersten überraschten Lacher, sondern zeigte auch den Beginn des roten Fadens, der die Erzählungen und Geschichten in der Geschichte quasi von hinten aufrollte.“
Es spielen: Angela Gülck (Deutschland) und Jirka Sova (Tschechien).
ZITATE
" Es ist schwer, jemandem etwas über Charms zu sagen, der nichts von ihm weiß. Charms ist ein großer Dichter. Napoleon ist nicht so groß wie Charms, und Bismarck ist im Vergleich zu Charms ein Nichts. Und die Lenins, Stalins und Trockijs sind im Vergleich zu Charms einfach Seifenblasen. Überhaupt sind alle Menschen Seifenblasen im Vergleich zu Charms."
Daniil Charms.
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Das blaue Heft Nr. 10
Es war einmal ein Rotschopf, der hatte weder Augen noch Ohren. Er hatte auch keine Haare, so daß man ihn an sich grundlos einen Rotschopf nannte.
Sprechen konnte er nicht, denn er hatte keinen Mund.
Eine Nase hatte er auch nicht.
Er hatte sogar weder Arme noch Beine. Er hatte keinen Bauch, er hatte keinen Rücken, er hatte kein Rückgrat, er hatte auch keinerlei Eingeweide. Nichts hatte er! So daß unklar ist, um wen es hier eigentlich geht.
Reden wir lieber nicht weiter darüber.
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Die vierbeinige Krähe
Es war einmal eine Krähe, die hatte vier Beine. Sie hatte eigentlich sogar fünf Beine, aber darüber lohnt nicht zu reden.
Einmal hatte sich die vierbeinige Krähe Kaffee gekauft und dachte: "So, ich habe mir Kaffee gekauft, aber was mache ich jetzt damit?"
Da kam unglücklicherweise ein Fuchs des Wegs. Er sah die Krähe und rief ihr zu: - He, - ruft er, - du Krähe!
Und die Krähe ruft zurück:
- Selber Krähe!
Ruft der Fuchs zurück:
- Und du, Krähe, bist ein Schwein!
Da verschüttete die Krähe vor Ärger den ganzen Kaffee. Und der Fuchs lief davon. Die Krähe aber kletterte zur Erde hinab und ging auf ihren vier, genauer, auf ihren fünf Beinen in ihr armseliges Haus.
http://www.compagnia-buffo.de/zack.html
Mittwoch 12. bis Sonntag, 16. September, 20 Uhr
Theaterzelt am Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstr. 12
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt: 9 Euro
Karten unter Tel. 0171 - 2079567
Überbracht von P.Manteuffel
Charms Erzähllogik hat eigene, anarchische Gesetze: "Mich interessiert nur Unsinn, das, was keine praktische Bedeutung hat", schrieb er einst. Die Figuren seiner Geschichten erleben aberwitzige und schließlich aussichtslose Situationen. Die kleinsten Ursachen haben die schwerwiegendsten Folgen. Es sind Momente, Bruchteile von Sekunden, in denen Charms die Narretei des Menschengeschlechts vorführt.
Die Vorstellung folgt der anarchischen Erzähllogik. „Schon die Aufforderung an die Zuschauer, das Stück noch vor Spielbeginn kritisch zu diskutieren, brachte nicht nur die ersten überraschten Lacher, sondern zeigte auch den Beginn des roten Fadens, der die Erzählungen und Geschichten in der Geschichte quasi von hinten aufrollte.“
Es spielen: Angela Gülck (Deutschland) und Jirka Sova (Tschechien).
ZITATE
" Es ist schwer, jemandem etwas über Charms zu sagen, der nichts von ihm weiß. Charms ist ein großer Dichter. Napoleon ist nicht so groß wie Charms, und Bismarck ist im Vergleich zu Charms ein Nichts. Und die Lenins, Stalins und Trockijs sind im Vergleich zu Charms einfach Seifenblasen. Überhaupt sind alle Menschen Seifenblasen im Vergleich zu Charms."
Daniil Charms.
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Das blaue Heft Nr. 10
Es war einmal ein Rotschopf, der hatte weder Augen noch Ohren. Er hatte auch keine Haare, so daß man ihn an sich grundlos einen Rotschopf nannte.
Sprechen konnte er nicht, denn er hatte keinen Mund.
Eine Nase hatte er auch nicht.
Er hatte sogar weder Arme noch Beine. Er hatte keinen Bauch, er hatte keinen Rücken, er hatte kein Rückgrat, er hatte auch keinerlei Eingeweide. Nichts hatte er! So daß unklar ist, um wen es hier eigentlich geht.
Reden wir lieber nicht weiter darüber.
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Die vierbeinige Krähe
Es war einmal eine Krähe, die hatte vier Beine. Sie hatte eigentlich sogar fünf Beine, aber darüber lohnt nicht zu reden.
Einmal hatte sich die vierbeinige Krähe Kaffee gekauft und dachte: "So, ich habe mir Kaffee gekauft, aber was mache ich jetzt damit?"
Da kam unglücklicherweise ein Fuchs des Wegs. Er sah die Krähe und rief ihr zu: - He, - ruft er, - du Krähe!
Und die Krähe ruft zurück:
- Selber Krähe!
Ruft der Fuchs zurück:
- Und du, Krähe, bist ein Schwein!
Da verschüttete die Krähe vor Ärger den ganzen Kaffee. Und der Fuchs lief davon. Die Krähe aber kletterte zur Erde hinab und ging auf ihren vier, genauer, auf ihren fünf Beinen in ihr armseliges Haus.
http://www.compagnia-buffo.de/zack.html
Mittwoch 12. bis Sonntag, 16. September, 20 Uhr
Theaterzelt am Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstr. 12
Eintritt: 11 Euro, ermäßigt: 9 Euro
Karten unter Tel. 0171 - 2079567
Überbracht von P.Manteuffel
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gertrud am :