Skip to content

Historische Markthalle mit vielversprechender Zukunft


Die Markthalle, ursprünglich ein Marstall für Pferde, ist ein wichtiges historisches Gebäude Kassels. Sie macht das Einkaufen zu einem Erlebnis für Jung und Alt, bringt Menschen zusammen und schafft Anreize sich bewusst gesund und regional zu ernähren – ihre Zukunft ist vielversprechend
Morgens entspannt frühstücken, oder sich mittags auf einen Aperitif verabreden, um sich anschließend von zahlreichen Köstlichkeiten unterwegs an den Ständen oder gemütlich im Sitzen beglücken zu lassen:
Besonders am Wochenende, bevorzugt samstags zum „Markttag“ ist die Kasseler Markthalle gut besucht. Eine große und bunte Menschenmenge schlendert dann entspannt durch die Halle, hier unterhält sich die Mutter und ihr Kind mit der Obst- und Gemüsehändlerin ihres Vertrauens und dort reicht der junge Verkäufer die Oliven an den älteren Herren zum Probieren über die Theke. In einem Café im oberen Teil der Halle, lässt sich eine Studentin mit einem Kaffee und einem Buch in der Hand nieder.
Die Markthalle in Kassel hat viel zu bieten. Durch die Kombination aus Gastronomie und diversen Marktständen für Gewürze, Tee, Antipasti, Käse, Fleisch, Fisch und weiteren Köstlichkeiten, ist sie weit mehr als nur ein Ort zum Einkaufen. Sie bietet ein Erlebnis für die Sinne. Hier kann man Lebensmittel fühlen, riechen, schmecken und dabei auch die gesellschaftlichen Vorteile des gemeinsamen Essens schätzen lernen, denn wenn man teilt, schmeckt es besser.

Vertrauen in die Händler ist wichtig

Das Vertrauen zu den Händlern ist beim Einkauf von besonderer Bedeutung. Das weiß auch Andreas Mannsbarth, der bereits seit 20 Jahren Geschäftsführer der Markthallen-Betriebs-GmbH ist und seine Kunden und ihre Prioritäten gut kennt. Auch einige Händler sind seither dabei und profitieren von ihrer langjährigen Stammkundschaft. Der Anteil an alteingesessenen Marktbeschickern, und eher neueren Ständen ist laut Mannsbarth zwar insgesamt ausgeglichen, jedoch brauchen die neu hinzugekommenen Stände zunächst eine gewisse Zeit, um sich zu etablieren. Trotzdem gibt es laut Mannsbarth auch Vorteile:

„Neuere Stände werden häufig auch von jüngeren Menschen betrieben, die dann damit wiederum eine jüngere Kundschaft anlocken.“


Dies könne dazu beitragen, den Kundenstamm zu erweitern und die Markthalle etwa auch für Studierende der nahen gelegenen Universität attraktiv machen.


Darüber hinaus entwickeln nicht nur junge Menschen ein immer stärkeres Bewusstsein für regionale und gesunde Ernährung. Die Markthalle als ein Ort, an dem alle Altersgruppen Produkte aus der Region, sowie biologisch angebautes Obst und Gemüse kaufen und durch die entsprechenden Händler in einen direkten Austausch kommt, kann dieses Bewusstsein weiter fördern.
Geschäftsführer Mannsbarth beobachtet am Einkaufs- und Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden der Markthalle neben einem zunehmenden Interesse für gesunde und regionale Ernährung, den Trend, dass die Menschen vermehrt auswärts essen. Das gastronomische Angebot ergänzend zu den Ständen werde stark genutzt und sei zudem wichtig, um ein besonders vielfältiges Angebot für die unterschiedlichen Ansprüche der Kundinnen und Kunden bieten zu können. Das Konzept der Markthalle könne zudem einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Ernährung leisten:

„Es bieten sich hier viele Möglichkeiten die Leute dazu anzuregen, sich mit gesunder, ökologischer und regionaler Ernährung sowie dem Kochen auseinanderzusetzen.

Es sind mehr als nur einzelne Stände, die seit mehr als 20 Jahren eine Institution in der Markthalle sind. Gudrun Baake ist hier schon seit Anfang der 1990er-Jahre Verkäuferin und hat bereits an diversen Ständen gearbeitet. Seit zwei Jahren verkauft sie nun für Jana und Timo Opfermann aus Grebenstein. An deren Stand bietet sie sowohl selbst angebautes Obst und Gemüse, aber auch Produkte aus der Region und ganz Deutschland in Bioland-Qualität an. In den letzten Jahren nimmt Baake auch ein stärkeres Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Produkte bei den Kunden wahr. Zudem ist sie überzeugt davon, dass man auch einen geschmacklichen Unterschied feststellen kann.
Auch sie sieht den größten Vorteil der Markthalle im persönlichen Kontakt mit den Kunden. Die Bauern aus der Region stünden persönlich hinter ihren Produkten, was bei den Kunden eine große Vertrauensbasis schafft. Ein weiterer Pluspunkt des Einkaufens auf dem Markt sei die dort angebotene Vielfalt. Zwar hätten Supermärkte heutzutage auch ein deutlich reichhaltigeres Angebot, jedoch kämen sie damit längst nicht an die Marktvielfalt heran.


Konzeptidee zur Stärkung der Region


Um diese Vielfalt auch in Zukunft garantieren und die Markthalle erhalten zu können, will die Stadt die Halle umgestalten. Hierfür muss ein neues Konzept mit Perspektive her. Es wurde ein Bieterverfahren eingeleitet, für das bis zum 30. September Vorschläge eingereicht werden konnten. Bis zum Ende des Jahres will die Stadt sich für ein Konzept entscheiden.

Geschäftsführer Mannsbarth möchte gerne weiterhin vor allem kleinere Unternehmer stärken, ihre Produkte anbieten zu können. Die Markthallen- Betriebs- GmbH hat aus diesem Grund einen eigenen Konzeptvorschlag für die Markthalle eingereicht. Teil des Konzeptes ist unter anderem die Idee eines Gemeinschaftsstandes. Damit soll denjenigen, für die sich die Miete eines gesamten eigenen Standes finanziell nicht rentieren würde die Möglichkeit gegeben werden, ihre Produkte in Kooperation mit anderen Anbietern an einem gemeinsamen Stand zu verkaufen. Das Konzept beinhaltet auch, dass vermehrt kulturelle Veranstaltungen in der Markthalle stattfinden. Über Musik und Comedy hinaus sollen auch Bürgerveranstaltungen, wie etwa Diskussionsrunden zu Ernährungsthemen oder gemeinsame Kochabende stattfinden. Die Öffnungszeiten der Gastronomie in der Markthalle sollen darüber hinaus so ausgeweitet werden, dass die Betreiber der Restaurants, Cafés und Imbisse auch am Wochenende und in den Abendstunden ihre Türen öffnen können.

Der Erhalt der Markthalle ist sowohl für die Kunden, als auch für die Produzenten und Standbetreiber aus der Region sowie für die Stadt enorm wichtig. Auch im Internet wird sie bei diversen Quellen als eine der ältesten und schönsten Markthallen in ganz Deutschland definiert. Für Kassel bildet das im Jahr 1591 ursprünglich als Marstall errichtete Gebäude gemeinsam mit der Brüder Kirche und dem Renthof das Herz der übrig gebliebenen Altstadt. Auch für Touristen hat sie in den letzten Jahren als Attraktion an Bedeutung gewonnen, wie Andreas Mannsbarth beobachtet.

„Die Bürgerinnen und Bürger nehmen die Markthalle mittlerweile als ihre eigene Markthalle an und sind stolz darauf. Wenn Besuch kommt, dann gehört auch ein Aufenthalt in der Markthalle dazu.“, sagt Mannsbarth


Nach dem Aufruf zum Bieterverfahren dürften viele interessante Ideen und Konzepte auf dem Tisch liegen. Spannend wird, was die Stadt nun daraus macht.





Herbstliches Erlebnis am 19. Oktober in der Markthalle:

Ein erster Anlaufpunkt, um sich persönlich von der besonderen Atmosphäre und den Produkten in der Markthalle zu überzeugen, kann das am 19. Oktober stattfindende Markthallenfest sein. Das einmal im Jahr stattfindende Event bietet neben musikalischer Unterhaltung durch zwei Live-Bands vor allem die Möglichkeit, an den Ständen der Marktbeschicker verschiedenste Köstlichkeiten zu probieren und den Abend bei diversen Kaltgetränken in geselliger Runde ausklingen zu lassen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Markthalle unter:


http://www.markthalle-kassel.de/markthallenfest-2019/

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Rabea am :

.. da bekommt man gleich Lust auf mehr und sich durch die Köstlichkeiten der Markthalle durch zu schlemmen!

Florian Maier am :

Sehr sehr guter Artikel - Bin leider nicht in Kassel am Wochenende.
Gibt es das Event eventuell nochmal im Advent?

Liebe Rabea am :

Das ist prima Marketing, a ber auch nicht mehr. Die Betreiber dieser Seiten schauen auf Werbefreiheit, sind aber auch geduldig in den Grenzbereichen des Marketings.

MR am :

Was das alles bedeutet, kann man sich bei Champagnerfrüstücken auf dem Viktualienmarkt in München oder dem ehemaligen Naschmarkt in Wien anschauen.

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen