Auch hier zuhause: das Ressentiment
Was man so auf dem Weihnachtsmarkt so zu hören bekommen kann...
Samstagabend, unterwegs in einer Kurstadt, ca. zwei Bahnsstunden von Kassel entfernt:
Vier junge Frauen, ausgehfein gekleidet, stehen an einem Crêpes-Stand und bestellen sich für jede einen dieser dünnen Eierkuchen.
Während sie ausmachen, ob sie einzeln zahlen oder eine für alle, raunzt sie der ältere der zwei Männer im Crêpes-Stand an: "Ist egal, wer bezahlt, wir wollen auch irgendwann Feierabend haben."
Während der junge Mann, etwa gleiches Alter wie die Frauen, die vier Crêpes zubereitet, was einen Moment dauert, wechseln die Frauen ganz selbstverständlich in eine andere Sprache, unterhalten sich angeregt, lachen.
Ein Crêpe nach dem anderen landet auf dem Tresen vor den jungen Frauen. Geduldig warten sie, bis jede den ihren hat und sie diesen dann gemeinsam genießen können.
Eine der jungen Frauen bezahlt alle vier Crêpes. Zugewandt und in sehr angemessenem Ton sagt sie zu dem bei dem jungen Mann, der das Geld entgegennimmt mit Blick auf den älteren Kollegen: "Das nächste Mal bitte ein bisschen freundlicher."
Pause, keine Reaktion. Er gibt das Wechselgeld zurück. Im Gehen, am Crêpes-Stand noch hörbar, sagt eine der jungen Frauen unaufgeregt zu ihren Freundinnen etwas mit "der Kunde ist König", was der junge Crêpes-Bäcker aufschnappt.
Als die jungen Frauen noch ein paar Schritte weiter weg sind entfährt es ihm: "Aber nicht für Ausländer."
Kommentare
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MR am :
Klaus Baum am :
MR am :
Anonym am :
Wie schön, das dem dann nur diese unschickliche Erwiderung einfiel, dann hat der und seinesgleichen eh nämlich automatisch schon immer unrecht.