Die Diktatur des Schrebergartens
Die Jeanne de Acre Regula Rickert (siehe Bild)
kämpft mutig gegen die Seilschaft SPD am Beispiel Huttenplatz. Die berühmte Malerin und Therapeutin will nicht hinnehmen, dass die Preisgelder für das Projekt nur unter SPD Nahen aufgeteilt wurde. Sie will als Mitgärtnerin auch ihren Anteil haben.
Aber das Projekt war eines der landwirtschaftlichen Universität Witzenhausen: ein Bachelorprojekt. Die Heldin Rickert war nur Statistin.
Um was geht es? Während der letzten Documenta hat die Stadt Kassel den öffentlichen Raum Huttenplatz an Studenten zu Bewirtschaftung überlassen, (Sondernutzung) ohne Gebühren zu erheben. Gleichlaufend hat sie den öffentlichen Raum um die Dokumenta privatisiert, die Freien Künstler über Gebühren zur Kasse gebeten und über die Touristik GmbH noch zensiert.
Ein paar Sätze zum öffentliche Raum auf den jeder Bürger ein Verfassungsrecht hat.
Privatisierte Innenstadtbereiche werfen die Frage nach der Bedeutung des öffentlichen Raumes als Grundrechtsvoraussetzung auf. Angelika Siehr legt dar, warum die Bürger in einer Demokratie ein grundrechtlich fundiertes Recht am öffentlichen Raum haben – und warum dessen Verlust in semi-öffentlichen Räumen droht.
»DEMO«: das Volk und »POLIS«: die Stadt: zwei Begriffe, die untrennbar miteinander verbunden sind. Das Volk definiert die Stadt und vice versa. Die Stadt definiert sich aber auf keinen Fall nur durch Gebäude, sondern vielmehr den Raum dazwischen. Genau diesem Thema widmet sich die Ausstellung – dem öffentlichen Raum. (Zitat)
Ökonomie ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. (Heinrich Balhorn)
Wir erinnern uns: In früheren Jahren gab es um die Documenta ein reges Treiben. Im Zuge der Privatisierung gibt es ein Eintrittstreiben. Freiheit gegen Eintritt. Dem Bürger wird sein Verfassungsrecht verkauft.
Sehen wir uns die Jeanne de Acre mal genau an, die Stürme der Entrüstung gegen die SPD Seilschaft loslässt. Heldenhaft kämpft sie für den Bestand eines besseren Schrebergartens auf dem Huttenplatz, ganz revolutionär. Als Freie Künstlerin lässt sie sich als Job von der Documenta einkaufen. Aber für Ihrer Berufsgruppe die Freien Künstler, die brotlosen, geht sie nicht auf die Barrikaden. Sie ist eine vermögende Bildungsbürgerin mit Erbschein. Noch schlimmer, als Angestellte der Documenta unterschreibt sie auch, dass dem Freien Künstler der Öffentliche Raum genommen wird, er bei Zuwiderhandlung exekutiv verfolgt wird.
Fragen wir doch mal an:
an den oberbürgermeister der stadt kassel: anfrage an die documenta gmbh
sehr geehrter herr oberbürgermeister!
ich frage an, ob zur diesjährigen documenta freie künstler die im öffentlichen raum um die documenta14 zeichnen oder malen wieder zur gebührenkasse gebeten werden oder bei zuwiderhandlung exekutiv entfernt werden unter verletzung des verfassungsanspruch auf öffentlichen raum des bürgers.
eine antwort wäre sinnvoll
k.nagel
Antwort Stadt Kassel
Mario.Toepfer@kassel.de>
Anhänge09:24 (vor 10 Stunden)
an mich
Guten Tag Herr Nagel,
es besteht grundsätzlich die Möglichkeit für Straßenmusik oder Kleinkunst an zwei konkret beantragten Tagen pro Woche eine kostenlose Sondernutzungserlaubnis zu erhalten, soweit an den konkret beantragten Tagen noch „Lizenzen“ frei sind (wir können nur einer gewissen Anzahl an Straßenkünstlern und –musikern parallel im Innenstadtbereich Erlaubnisse erteilen). Insofern gibt es auch keine „Generalerlaubnisse“ für einen längeren Zeitraum, sondern bestenfalls wöchentlich eine neue Erlaubnis auf Antrag. Kleinkunstaktionen können ab sofort und bis zum Ende der Documenta jedoch ausschließlich auf Flächen genehmigt werden, die der Documenta GmbH nicht überlassen wurden. Der gesamte Friedrichsplatz kann nicht genehmigt werden. Die anderen Plätze sind derzeit noch denkbar. Es ist allerdings möglich, dass noch weitere Plätze der Documenta überlassen werden.
Im Anhang habe ich Ihnen unser Antragsformular und unser Merkblatt für Kleinkünstler und Straßenmusiker beigefügt.
Freundliche Grüße, Im Auftrag, Mario Töpfer
khn
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