Mach ihr den Jörg!
Über die Uni hatte ich mir ein Tandem "gebucht": Angelegentlich meines Begehrs nach Austausch mit Menschen aus anderen Teilen der Welt wurde mir ein lateinamerikanischer Student "zugeteilt".
Ab nun bestand unsere "Aufgabe" darin, uns mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu treffen und miteinander zu sprechen. Um die Sprachkenntnisse gegenseitig ins unermessliche zu stimulieren, abwechselnd in den jeweiligen Muttersprachen.
Selbstverständlich gehörte es auch dazu, seinem Gegenüber mannigfaltige Eigenheiten des jeweiligen kulturellen Kontextes zu berichten. Und, im Irritationsfalle, zu erläutern, wie der Biodeutsche oder der Biolatino so tickt.
Ab nun bestand unsere "Aufgabe" darin, uns mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu treffen und miteinander zu sprechen. Um die Sprachkenntnisse gegenseitig ins unermessliche zu stimulieren, abwechselnd in den jeweiligen Muttersprachen.
Selbstverständlich gehörte es auch dazu, seinem Gegenüber mannigfaltige Eigenheiten des jeweiligen kulturellen Kontextes zu berichten. Und, im Irritationsfalle, zu erläutern, wie der Biodeutsche oder der Biolatino so tickt.
Und so begab es sich, das wir auf der Fritze Ebert beim Eisdealer saßen, süße Leckereien schleckten und den lieben Gott einen guten Mann sein ließen über dessen Welt wir ausgiebig plauderten.
Als wir ausgeplaudert hatten und im Gehen begriffen waren – mein Tandem hatte sich schon ein paar Meter separiert und ich stand allein auf der Gasse – sprach mich eine Frau an. "Bist du der Jörg?" "Nee", sage ich. "Da kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich hoff', Sie haben seine Telefonnummer dabei."
Nun gibt es auf der Fritze einen Steinwurf voneinander entfernt zwei Eisdielen. Und Jörg, das mögliche zukünftige große Glück und Vater ihrer Kinder stand möglicherweise in der anderen Eisdiele und sprach wildfremde Frauen an. Nicht auszudenken. Und die beiden hatten keine Nummern getauscht...
Ich wünschte der Unbekannten Glück, wand mich meinem Tandem zu und erläuterte ihm die, betrachtet man die Menschheitsgeschichte als solche, vergleichsweise neuen Entwicklungen in Sachen Braut- und Bräutigamschau im guten, alten Europa.
"Die haben sich garantiert im Internet kennengelernt. Und jetzt wollten sie das virtuelle Separee verlassen, um den Realitätscheck zu machen, nachdem sie sich ein paar mal hin und hergeschrieben und das ein oder andere Bild von sich freigeschaltet haben", erläutere ich diese neumodischen rituellen Handlungen zur Änderung des aktuellen Beziehungsstatus.
Mein Tandem guckt mich an, überlegt kurz, grinst breit und fragt mich völlig ungläubig: "Mann, und warum hast du für sie nicht den Jörg gegeben?"
Als wir ausgeplaudert hatten und im Gehen begriffen waren – mein Tandem hatte sich schon ein paar Meter separiert und ich stand allein auf der Gasse – sprach mich eine Frau an. "Bist du der Jörg?" "Nee", sage ich. "Da kann ich leider nicht weiterhelfen. Ich hoff', Sie haben seine Telefonnummer dabei."
Nun gibt es auf der Fritze einen Steinwurf voneinander entfernt zwei Eisdielen. Und Jörg, das mögliche zukünftige große Glück und Vater ihrer Kinder stand möglicherweise in der anderen Eisdiele und sprach wildfremde Frauen an. Nicht auszudenken. Und die beiden hatten keine Nummern getauscht...
Ich wünschte der Unbekannten Glück, wand mich meinem Tandem zu und erläuterte ihm die, betrachtet man die Menschheitsgeschichte als solche, vergleichsweise neuen Entwicklungen in Sachen Braut- und Bräutigamschau im guten, alten Europa.
"Die haben sich garantiert im Internet kennengelernt. Und jetzt wollten sie das virtuelle Separee verlassen, um den Realitätscheck zu machen, nachdem sie sich ein paar mal hin und hergeschrieben und das ein oder andere Bild von sich freigeschaltet haben", erläutere ich diese neumodischen rituellen Handlungen zur Änderung des aktuellen Beziehungsstatus.
Mein Tandem guckt mich an, überlegt kurz, grinst breit und fragt mich völlig ungläubig: "Mann, und warum hast du für sie nicht den Jörg gegeben?"
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