Verliebt auf Schnitzeljagd
Neulich im Restaurant: Drei Männer sitzen am Tisch und tun das, was ein Mann hin und wieder tun muss: ein anständiges, deutsches Schnitzel essen.
Am Tisch gegenüber zwei Damen, alte Freundinnen, wie die Wortfetzen schließen lassen, die hin und wieder durch den Raum schallen.
Die Männer verspeisen ihre Schnitzel, trinken Bier, sprechen über dieses und jenes. Unter ihrem Tisch: ein kleiner Hund. Der hat sich so hindrapiert, dass niemand ihn wirklich bemerkt.
Am Tisch gegenüber zwei Damen, alte Freundinnen, wie die Wortfetzen schließen lassen, die hin und wieder durch den Raum schallen.
Die Männer verspeisen ihre Schnitzel, trinken Bier, sprechen über dieses und jenes. Unter ihrem Tisch: ein kleiner Hund. Der hat sich so hindrapiert, dass niemand ihn wirklich bemerkt.
Die Frauen sind mit dem Essen schon soweit fertig und sie prosten sich des öfteren mit ihrem Wein zu. Ein bisschen angeschickert sind sie schon, als der Ober das erste Eierlikörchen bringt, zu dem sie sich zur Feier des Tages hinreissen lassen. Offenbar haben sich die beiden schon länger nicht gesehen und es gibt viel zu erzählen.
Eine kleine Weile später kommt der Ober und fragt freundlich: "Na, meine Damen, noch ein Eierlikörchen?" "Ach ja, eins geht noch."
Irgendwann wird es dem kleinen Hund langweilig. Er regt sich, kommt unter dem Tisch hervor, guckt sich um und nimmt Blickkontakt zu den beiden Damen auf.
"Guck mal, wie süß!", ruft die jüngere der beiden Freundinnen. Die ältere ist irgendwie weniger begeisterungsfähig. Die komplette Aufmerksamkeit der Jüngeren gilt jetzt plötzlich dem Tier, die Ältere ist fast abgemeldet, was ihr offensichtlich zu missfallen scheint. Und sie findet es peinlich, dass ihre Freundin sich so an den Hund ranschmeisst. Immer wieder versucht sie, ihre Freundin ins Gespräch zurück zu holen. Doch die ist völlig hin und weg. "Wie süß der guckt!"
Unter diesen Umständen ist die Kontaktaufnahme zu den Männern eine Frage von Sekunden. "Ist das ein er oder eine sie?", geht der tisch- und generationenübergreifende Dialog los. "Ein Mädchen", sagt einer der Männer. "Und wie heisst sie?", ist konsequenterweise die nächste Frage. Einer der Männer, offenbar der Hundehalter, sagt den Namen und mit einem Augenzwinkern: "Sie müssen aufpassen, sonst hypnotisiert sie die Kleine und macht sie vollkommen willenlos."
"Wie süß!", sagt die jüngere der Freundinnen, während die ältere immer reservierter wird. Leise flüstert sie ihrer Freundin was zu, um sie wieder für sich allein zu haben. "Es ist doch wegen dem Hund und nicht wegen dem Mann!", können nun auch alle anderen Gäste an ihren Tischen als Reaktion deutlichst vernehmen. "Ich hab' doch meinen Stefan", sagt sie, jetzt, wo ihr aufgefallen ist, dass die Tonlage wohl etwas zu durchdringend war, deutlich leiser zu ihrer Freundin. Die Maßregelei der älteren nervt sie sichtlich und sie wendet sich wieder der kleinen Hündin zu.
"Ich hab' mich verliebt", gesteht sie den Männern am Nachbartisch. Die gucken sich an und grinsen.
"Dürfte ich sie mal ausführen?", fragt die frisch Verliebte. "Müssten Sie den Hundehalter fragen", schallt es vom Nachbartisch zurück.
"Wer ist das denn?" fragt die Frau. "Ich", sagt einer der Männer. "Ach! Und wo wohnen Sie?", wird es langsam etwas intimer. "In der ...straße", sagt der Hundehalter. "Das ist ja gleich bei mir um die Ecke", ist die Frau begeistert.
Einer der Männer stößt den anderen mit dem Ellbogen an und raunt ihm zu: "Ey, das ist deine Chance. Du suchst doch jemanden. Mach das klar." "Ja, okay."
Der Hundehalter beginnt, an seiner Tasche herum zu nesteln und fingert nach einiger Zeit eine Visitenkarte und einen Stift heraus. "Ich geb' Ihnen meine Telefonnummer", sagt er, während er seine private Nummer auf die Rückseite der Visitenkarte schreibt. "Sie können sich ja mal melden", reicht er die Karte an den Nachbartisch.
Die Verliebte liest laut vor, was auf der Karte steht. "Aha."
"Komm lass uns austrinken", sagt die Ältere mittlerweile sichtlich genervt.
Die Männer sind auch soweit. Sie verabschieden sich höflich bei den Damen, nehmen an der Theke noch ein Schnäpschen und weg sind sie.
Ob das Hundeausführen geklappt hat oder ob sich die frisch Verliebte am nächsten Tag, etwas peinlich berührt, lieber ihrem Kater gewidmet hat: auch der Schreiber dieser Zeilen wird es wohl nie erfahren...
Eine kleine Weile später kommt der Ober und fragt freundlich: "Na, meine Damen, noch ein Eierlikörchen?" "Ach ja, eins geht noch."
Irgendwann wird es dem kleinen Hund langweilig. Er regt sich, kommt unter dem Tisch hervor, guckt sich um und nimmt Blickkontakt zu den beiden Damen auf.
"Guck mal, wie süß!", ruft die jüngere der beiden Freundinnen. Die ältere ist irgendwie weniger begeisterungsfähig. Die komplette Aufmerksamkeit der Jüngeren gilt jetzt plötzlich dem Tier, die Ältere ist fast abgemeldet, was ihr offensichtlich zu missfallen scheint. Und sie findet es peinlich, dass ihre Freundin sich so an den Hund ranschmeisst. Immer wieder versucht sie, ihre Freundin ins Gespräch zurück zu holen. Doch die ist völlig hin und weg. "Wie süß der guckt!"
Unter diesen Umständen ist die Kontaktaufnahme zu den Männern eine Frage von Sekunden. "Ist das ein er oder eine sie?", geht der tisch- und generationenübergreifende Dialog los. "Ein Mädchen", sagt einer der Männer. "Und wie heisst sie?", ist konsequenterweise die nächste Frage. Einer der Männer, offenbar der Hundehalter, sagt den Namen und mit einem Augenzwinkern: "Sie müssen aufpassen, sonst hypnotisiert sie die Kleine und macht sie vollkommen willenlos."
"Wie süß!", sagt die jüngere der Freundinnen, während die ältere immer reservierter wird. Leise flüstert sie ihrer Freundin was zu, um sie wieder für sich allein zu haben. "Es ist doch wegen dem Hund und nicht wegen dem Mann!", können nun auch alle anderen Gäste an ihren Tischen als Reaktion deutlichst vernehmen. "Ich hab' doch meinen Stefan", sagt sie, jetzt, wo ihr aufgefallen ist, dass die Tonlage wohl etwas zu durchdringend war, deutlich leiser zu ihrer Freundin. Die Maßregelei der älteren nervt sie sichtlich und sie wendet sich wieder der kleinen Hündin zu.
"Ich hab' mich verliebt", gesteht sie den Männern am Nachbartisch. Die gucken sich an und grinsen.
"Dürfte ich sie mal ausführen?", fragt die frisch Verliebte. "Müssten Sie den Hundehalter fragen", schallt es vom Nachbartisch zurück.
"Wer ist das denn?" fragt die Frau. "Ich", sagt einer der Männer. "Ach! Und wo wohnen Sie?", wird es langsam etwas intimer. "In der ...straße", sagt der Hundehalter. "Das ist ja gleich bei mir um die Ecke", ist die Frau begeistert.
Einer der Männer stößt den anderen mit dem Ellbogen an und raunt ihm zu: "Ey, das ist deine Chance. Du suchst doch jemanden. Mach das klar." "Ja, okay."
Der Hundehalter beginnt, an seiner Tasche herum zu nesteln und fingert nach einiger Zeit eine Visitenkarte und einen Stift heraus. "Ich geb' Ihnen meine Telefonnummer", sagt er, während er seine private Nummer auf die Rückseite der Visitenkarte schreibt. "Sie können sich ja mal melden", reicht er die Karte an den Nachbartisch.
Die Verliebte liest laut vor, was auf der Karte steht. "Aha."
"Komm lass uns austrinken", sagt die Ältere mittlerweile sichtlich genervt.
Die Männer sind auch soweit. Sie verabschieden sich höflich bei den Damen, nehmen an der Theke noch ein Schnäpschen und weg sind sie.
Ob das Hundeausführen geklappt hat oder ob sich die frisch Verliebte am nächsten Tag, etwas peinlich berührt, lieber ihrem Kater gewidmet hat: auch der Schreiber dieser Zeilen wird es wohl nie erfahren...
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