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Konzert zum Jahrestag der Zerstörung der Kasseler Synagoge am 7.11.2010

Rabbiner Shlomo Freyshist, Jüdische Gemeinde Kassel; Renate Matthei, Vorstandsmitglied artisan e.V., Pfarrer Dirk Stoll, Evangelische Philippus-Kirchengemeinde, Stadträtin Esther Haß, Vorsitzende Jüdische Gemeinde Kassel, Dr. Eva Schulz-Jander, Präsidiumsmitglied des Deutschen Koordinierungsrates und Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit Kassel; Francois Lilienfeld, Dirigent und Komponist; Peer Schlechta; Dr. Gunnar Richter, Leiter der Gedenkstätte Breitenau. Foto: Stephanie Höhle
Die Schändung und Zerstörung der Großen Synagoge in Kassel durch die Nazis fand am 7. November 1938, zwei Tage vor der reichsweiten Pogromnacht, statt. Die Ereignisse bildeten den Auftakt für die Zerstörung des europäischen Judentums, seiner Kultur und seiner Geschichte. Zum 72. Jahrestag veranstalten die Katholische und die Evangelische Kirche, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Gedenkstätte Breitenau sowie die Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Kassel und der Rothenditmolder Verein artisan gemeinsam am kommenden Sonntag ein Klezmer-Konzert.
Es steht unter der Schirmherrschaft des Kasseler Oberbürgermeisters Bertram Hilgen und ist ein Geschenk der Veranstalter an die Jüdische Gemeinde Kassel. Der Kasseler Rabbiner Shlomo Freyshist betonte bei der Vorstellung der Gedenkveranstaltung die große Bedeutung des Konzerts für das jüdische Leben in Kassel: „Die Erinnerung an die Vergangenheit ist wichtig für die Zukunft der Jüdischen Gemeinde. Wir freuen uns daher sehr über das Klezmer-Konzert.“

Der Schweizer Komponist und Klezmer-Forscher François Lilienfeld dirigiert am Sonntag das KlezPO, das Klezmer-Projektorchester Göttingen, und wird eine Einführung in die Geschichte der Klezmer-Musik geben. „Das Spiel der ostjüdischen Musikanten, der Klezmorin, vereint die traditionelle geistliche Musikpflege in wunderbarer Weise mit der weltlichen Musikpraxis. Sie ist Ausdruck einer Lebenshaltung und beschreibt eindrucksvoll die Situation im Schtetl.“, so Lilienfeld.

Dr. Eva Schulz-Jander zeigte auf, dass die Erinnerung an die „Kristall- oder auch Reichspogromnacht“ zweigeteilt ist: eine jüdische und eine nicht-jüdische. „72 Jahre nach dem 7. November 1938 erinnern sich Kasseler Bürger in einer großen öffentlichen Veranstaltung an ihre Geschichte und laden alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde dazu ein. Sie sind nicht mehr allein an diesem Tag“, so Eva Schulz-Jander, Präsidiumsmitglied des Deutschen Koordinierungsrates und Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel, im Namen der Veranstalter.

Harald Fischer, der Dechant der Katholischen Kirche Kassel, freute sich „außerordentlich, dass der 7. November nicht mehr nur ein Gedenken an die Schrecken des Nazi-Regimes, sondern zunehmend auch Ausdruck der Gemeinschaft von Christen und Juden in Kassel ist.“ Jüdisches Leben in der Stadt Kassel sei wieder selbstverständlich. Ähnlich sah es Barbara Heinrich, die Dekanin des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel: „Mit dem Klezmer-Konzert wird ein Stück jüdische Kultur in unserer Stadt hörbar und erlebbar. Ich bin dankbar, dass es in Kassel eine lebendige und wachsende jüdische Gemeinde gibt.“

„Mit dem Konzert wird auf unkonventionelle Weise ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Oberbürgermeister Bertram Hilgen hat gern die Schirmherrschaft für die Gedenkveranstaltung übernommen.“, teilte Stadträtin Esther Haß als Vertreterin des Oberbürgermeisters Bertram Hilgen mit.

„Spiel, Klezmer, spiel...“
Gedenkveranstaltung zum 7. November 1938
Schirmherr: Oberbürgermeister Bertram Hilgen
Datum: 7. November 2010
Ort: Valentin-Traudt-Schule, Wolfhagerstr. 176, 34127 Kassel-Rothenditmold
Zeit: 18:00 Uhr
Eintritt: frei

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Kommentare

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Welskopf am :

Sehr geehrte Damen und Herren Veranstalter, meine Frau und ich waren Ihrer Einladung zur o.a.Veranstaltung gefolgt, musssten aber bereits um 17Uhr50 unverrichteter Dinge wegen Überfüllung umkehren.Sie werden sagen,dass Sie mit so einer Anteilnahme nicht rechnen konnten,aber warum eigentlich nicht? Schließlich hat ja nicht irgendwer diese Veranstaltung getragen
Wir können nur sagen : schade, und hoffen,dass Sie bei einer nächsten ähnlichen Veranstaltung einen größeren Raum einplanen,z.B. Martinskirche.
Mit feundlichen Grüßen
Hans-Joachim und Sieglinde Welskopf

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