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THE DUSTIN BENTALL OUTFITT - Six Shooter

Dieses Album birgt vielleicht das gößte Rätsel des Sommers. Denn was hier an audio-visuellen Signalen geboten wird ist in der Gesamtschau so rätselhaft, das bis jetzt eine große Verwirrung vorherrschend geblieben ist. Das liegt aber nicht an der Musik! Die ist eindeutig, gut, handwerklich solide und von überzeugender Spielfreude. Eindeutig ist auch das Cover, leider in fragwürdiger Weise. Was das Western Design des schlichten Papp-Covers und der CD mit der Musik zu tun haben, das weiß hoffentlich aber Dustin Bentall!
Warum nur ist sie mir so schwer eingängig diese visuelle Kunst des Albums? Nun, vielleicht, weil Dustin Bentall ein Kanadier ist, der aus Vancouver kommt und eben gar nicht aus dem Wilden Westen der USA. Oder möglicherweise weil seine Texte so sehr ins hier und jetzt passen und nicht in eine nostalgisch verbrämte Vergangenheit? Oder gar, weil ich seit den längst vergangenen Kindertagen nicht mehr Cowboy und Indianer gespielt habe? Nun, die geneigte Leserschaft mag beim Betrachten des Albums selbst entscheiden. Ob es in der Rubrik Country & Western oder aber bei den Americana-Rock Kollegen im gutsortierten Fachhandel zu finden ist, bleibt ein letztes Rätsel.

Dabei ist die Musik hinter dieser Fassade deutlich leichter fassbar! Eben darum, weil sie diese ganzen Klischees nicht mit einem solchen Gewicht versieht. Hier wird in 11 Titeln kompromissloser Americana, (Country-) Rock gespielt! Bentall kann sich dabei mühelos mit den amerikanischen Kollegen der Westküste messen wie etwa einem Kasey Anderson oder einem Jordan Zevon. Das wird beispielweise sehr stark deutlich in dem Song Take The Money (Nimm das Geld). Aber auch die weiteren Titel zeigen, dass man mit Dustin einen ziemlich talentierten und aufmerksamen Stückeschreiber vor sich hat.

Auch in der Live Version des Draft Dodger kann man sich leicht von den Qualitäten eines Rock-Musikers, anstelle denen des gnadenlosen Duellanten überzeugen.



Und auch die weiteren Stücke trüben dieses Bild keineswegs. Selbst wenn es western-like klingt in Secrets. Das schön gemachte Video zeigt ziemlich eindeutig in welcher Zeit der Mann zu Hause ist. Davon nehmen auch die durch die Fotos provozierten Assoziationen nichts.



So bleibt die Musik eine klare Empfehlung. Das mit dem Cover sollte er für's nächste Album doch etwas gründlicher überlegen. Da wäre der Erlös aus dem Verkauf dieses Werks in eine gute Image-Beratung sicherlich nicht verschwendet. Wie dem auch sei - Kanada holt mächtig auf in der Musikszene. Und das ist beileibe kein Fehlschuss. (Blue Rose Records)


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Kommentare

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Thomas Pf am :

Wie immer eine gute und treffende CD Besprechung! ich warte schon immer auf die nächste!

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