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Kritik am Begriff „geistig Behinderte“

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Mensch zuerst, das in Kassel ansässige Netzwerk People First Deutschland e.V., kritisiert die weitere Verwendung des Begriffes „geistig Behinderte“ für Menschen, die Schwierigkeiten beim Lernen und andere Verhaltensweisen haben.
Die Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Lernschwierigkeiten fordert daher von den Verbänden und der Politik die Abschaffung dieses Begriffes, wie es beispielsweise die Lebenshilfe Österreich vorgemacht hat.

„Immer mehr Menschen, die oft als ‚geistig Behinderte’ bezeichnet werden, lehnen diesen Begriff ab. Denn dieser wertet uns ab und schiebt uns in eine Schublade, was leicht dazu führt, dass über unsere Köpfe hinweg statt mit uns entschieden wird. Wörter prägen das Denken und dieses Denken müssen wir ändern. Denn auch wir Menschen mit Lernschwierigkeiten haben ein Recht, mit Respekt behandelt und nicht in Sonderwelten und Sondereinrichtungen abgeschoben zu werden“, erklärte Stefan Göthling, Bundesgeschäftsführer von Mensch zuerst. Stefan Göthling musste viele Jahre selbst in einer „Werkstatt für geistig behinderte Menschen“ arbeiten und machte dabei immer wieder die Erfahrung, dass ihm wenig zugetraut, seine Selbstbestimmung beschnitten und ihm Chancen im Leben verbaut wurden. „Ich frage mich, warum das, was beispielsweise in Österreich mit der Abschaffung des Begriffes ‚geistige Behinderung’ durch die dortige Lebenshilfe möglich ist, hierzulande nicht möglich sein soll. Wir behinderte Menschen werden mit diesem Begriff konfrontiert und abgewertet und wir sagen ‚Nein’ zu diesem Begriff. Das müsste doch ausreichen, dass sich die Verbände und die Politik endlich einmal auf einen besseren Begriff einigen“, so Stefan Göthling. Mensch zuerst schlägt daher den Begriff „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ vor, der auch schon von vielen Betroffenen gut geheißen wird.

„Wichtig ist jedoch auch, dass behinderte Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, denn wir brauchen in einigen Bereichen des Lebens Unterstützungen, um möglichst selbstbestimmt leben zu können. Und diese Unterstützungen müssen auch gewährt werden – und zwar nicht nur in Sondereinrichtungen, sondern mitten in der Gesellschaft. Wir wollen nicht nach Schubladenbegriffen bewertet werden, sondern Unterstützungen bekommen, die sich an unserer Lebenswelt und unserem Bedarf orientieren“, so Stefan Göthling.

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