Ein Anruf aus Berlin
Die Dame mit östlichem Akzent ruft offensichtlich aus einem Callcenter an. Sie möchte eine Frau Salm sprechen. Frau Salm bin ich. "Ja, bitte schön?"
Sie fragt, ob ich die Annonce über das Wohnangebot in ein Internetportal gestellt habe und ob dieses Haus zu kaufen sei. Sie rufe im Auftrag eines Immobilienunternehmens in Berlin an. "Nein," antworte ich: "dieses Haus ist nicht zu kaufen. Wir sind eine Genossenschaft ohne Gewinnstreben und verkaufen unsere Häuser nicht, sondern vermieten sie." "Ja, danke," sagt die Dame und legt auf. So also machen das jetzt die Investoren, das war mir neu.
Kommentare
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Klaus Baum am :
Marlis Cavallaro am :
Städte müssten und könnten auch anders handeln als Gemeineigentum zu verschleudern, wie in der Vergangenheit.
Denn - Sabine Conti unterstrich es in der StadtLabor-Sendung Gemeinschaftlich Wohnen - das Investieren, Kaufen oder auch Bauen als Kooperative ist heute möglich für Menschen, die noch irgendwie, schwerer oder leichter, eine Finanzierung aufbringen können (also eher Mittelständler oder jene selten werdenden Armen, die noch Ersparnisse haben), nicht mehr - wie in den Ursprüngen der Wohngenossenschaften im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts - eine gemeinschaftliche Hilfe der Ärmsten in der Not. Die Not kehrt zurück - also muss Förderung in diese Bereiche gesteckt werden.
Auch gehört es dazu, einiges an kooperativen Fähigkeiten zu entwickeln, die den Leuten heutzutage allüberall gerne abgewöhnt werden, angefangen mit Konkurrenzdruck für Babys , um dessentwillen es wohl sicher schon Chinesisch- und andere Kurse für den bildungshungrigen Fötus als Bauchbeschallung gibt, auf dass er spätestens mit einem Jahr in der Krippe als "Kleiner Forscher" Mami und Papi gaaanz viel Freude macht und die Empfehlung fürs Gymnasium bald in der Latzhosentasche hat.....