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Schniefend in der Warteschlange - Die Riahi Brothers rühren mit ihrem Film "Kinders" zu Tränen

Eine schüchterne Sängerin aus dem Film "Kinders"
Nachlese zum 34. Kasseler Dokumentarfilm - und Video Fest:
Vor dem Frauenklo im Gloria hat sich eine kleine Schlange gebildet. Der Andrang ist bei Frauen normalerweise nach Filmen immer groß. Nach manchen Filmen stehen die Zuschauerinnen stumm vor abgeschlossenen Klotüren. Heute wird sich unterhalten. " Ich musste so aufpassen, dass ich nicht loschluchze. So ...", sie führt ihren inneren Kampf mimisch vor. Ausnahmslos alle Frau stimmen zu. Ergreifend, rührend, hoffnungsvoll und noch ein paar Adjektive mehr werden verteilt. Der Film geht über Kinder und Musik und um die Wirkung der musikalischen Leidenschaft.
In Wien gibt es ein Förderprogramm für die musikalische Ausbildung von Kindern jeglicher Herkunft, Superar. Es wurde 2009 von den Wiener Sängerknaben, der Caritas der Erzdiözese Wien und dem Wiener Konzerthaus gegründet und ist kostenfrei. Über die Kinder, Lehrer und Lehrerinnen und die Arbeit an der Musik haben die Brüder Riahi einen Dokumentarfilm gedreht, der zeigt, wie eine Musikerziehung das Lebensgefühl der Lernenden verändert. Wenn Ariunaa am Anfang über ihre Wut spricht und am liebsten jemanden den Kopf abschneiden würde, Singen schrecklich findet, den Lärm unerträglich und am Schluss getröstet werden muss, weil sie glaubt, ihren Auftritt versaubeutelt zu haben, dann hat dieses forsch-kluge Mädchen eine Entwicklung hinter sich, die ihr möglicherweise hilft, den Tod ihres Vaters besser ertragen zu können. Fast alle Kinder, die am Programm teilnehmen, bringen ihre Probleme mit. Im Film sprechen sie darüber, was in ihnen vorgeht und was ihnen passiert ist, sprechen frei und nahezu ungehemmt über das, was zuhause los ist und wie sie die Welt sehen. Das sind oft traurige, oft witzige und sehr philosophische Mitteilungen. Und dann sieht und hört man sie musizieren, mit einer beeindruckenden Konzentration und Spielfreude. Dass sie sich so reinbegeben, hängt auch mit ihren begeisterten und leidenschaftlichen Musiklehrerinnen und Lehrer zusammen, die den Kindern den Zugang zum Musikempfinden freischaufeln, bis ihre Begeisterung auf die Kinder übergeht. Es werden Ansprüche an die Kinder gestellt. Die Lehrer verteidigen die Qualität des Musizierens, zeigen, wie Musik begriffen werden kann und wo man ist und wo man hin kommt, wenn man musiziert. Die Kinder entdecken die Musik in sich und um sich herum. Wie die Brüder Riahi den Kindern so nah mit der Kamera kommen konnten, bleibt vorerst ein Geheimnis; sie waren bei der deutschen Erstaufführung nicht dabei, was schade war, weil sie den freudigen Applaus nicht hören konnten.

Regie: Arash Tajmir-Riahi, Arman Tajmir-Riahi
Production: Arash T. Riahi, Karin C. Berger, Sabine Gruber
Kamera: Mario Minichmayr, Riahi Brothers
Schnitt: David Arno Schwaiger
Ton: Claus Benischke, Hjalti Bager- Jonathansson
Sprache: de,bs,en,tr
Untertitel: de
Jahr: 2016

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