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"Kasseler Architekten verstehen Stadtregierung nicht mehr" – BDA schreibt offenen Brief

Dokumentation: Städtebau, Architektur, Baukultur benötigen Zeit ... und Kontinuität. „Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“ – in dieser sprichwörtlichen Redeweise spiegelt sich das Wissen um die langjährigen Prozesse einer Stadtplanung, die dann aber zu einer spannenden, interessanten und liebenswerten Stadt führen können. Daher bedauern die Architekten der Kasseler Gruppe des renommierten Bundes der Deutschen Architekten BDA die momentane Situation in den Kasseler Gremien und im Stadtparlament.
Das für die Gestaltung der Stadt so wichtige Amt des Stadtbaurates wird – so scheint es – parteipolitischen Querelen geopfert. Die Lebensqualität einer Stadt, die mittlerweile als weicher Faktor für die Standortentwicklung von größter Bedeutung ist, hängt unmittelbar an der Gestaltung und Ausbildung von städtischen Räumen, Grünflächen und Verkehrsräumen. Umso unverständlicher, dass die hohe Qualität der städtischen Bauverwaltung, die sich unter Führung von Christof Nolda in den letzten Jahren nicht nur in der Stadt sondern bundesweit mit unterschiedlichsten Projekten viel Achtung erworben hat, so leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.
Auch aus Sicht des Steuerzahlers ist ein schnelles Austauschen der Fachgremien nicht wünschenswert, da mit jedem Wechsel Projektwissen und Einfluss verloren gehen, das dann wieder für zusätzliches Steuergeld erkauft werden muss. Wünschenswert aus Sicht der Planer und der Stadtgesellschaft ist bei diesem wichtigen Amt Kontinuität, vor allem auch deshalb, weil mit Christof Nolda nicht nur ein ausgewiesener Fachmann sondern auch ein der Stadt verbundener, loyaler Bürger zur Verfügung steht.

Sollte an der Spitze eines solchen Amtes nicht eine Person stehen, die nicht nur weiß, wie gebaut wird, sondern auch die Stadt und ihre schwierigen Ecken aus eigener Anschauung kennt? Wurde das Stadtbild der Stadt Kassel – die sich erneut als Kulturhauptstadt bewerben will – nicht schon genug von Verwaltungsfachleuten, die nicht mal in der Stadt wohnen wollten, in ihrer Entfaltung behindert? Sind u. a. die gelungene Eröffnung des Stadtmuseums und des Brüder-Grimm-Museums, die pünktlich sanierte Altmarkt-Kreuzung oder die Wiederherstellung der Wilhelmshöher Allee nicht Ausweis genug für die Qualität und die Chancen einer Stadt mit ihrer Bürgergesellschaft, die sich zu Qualität, Kontinuität und ihrem dafür verantwortlichen Stadtbaurat bekennt?
Grund und Boden sind nicht vermehrbar. Aufgabe eines Stadtbaurates ist es, die unterschiedlichen Interessen zum Wohl der Allgemeinheit abzuwägen und zu einen. Dies bedarf des Diskurses. Nolda ist es gelungen, genau diesen Diskurs anzuregen, durch Partizipationsverfahren eine bislang nicht gekannte Transparenz in stadtplanerische Prozesse zu bringen, Bürgerinnen und Bürger in unterschiedliche Projekte und Verfahren einzubinden. Für Stärke und Durchsetzungsvermögen eines Stadtbaurates trägt nicht er allein Verantwortung. Er bedarf der Unterstützung der politischen Parteien, ihrer Gremien, der Medien, der Bürger. Nur so gelingt Städtebau im Interesse der für die Stadtgesellschaft so wichtigen Identifikation.
Und nochmals: Es bedarf der Kontinuität! Wir appellieren, dass Kassel endlich diese Kontinuität bekommt und Nolda seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann.
Wir appelieren an die Kasseler Stadtregierung, Christoph Nolda zeitnah ein deutliches Signal zu geben, dass er in Kassel in der Funktion des Stadtbaurats gebraucht wird und er alle erforderliche Unterstützung für seine Wiederwahl im Herbst bekommt.

Kassel, 13. Dezember 2016, Der Vorstand

Barbara Ettinger-Brinckmann Matthias Foitzik (stellv. Vorsitzender) Gerhard Greiner (Vorsitzender) Conny Issmer-Pfromm
Manfred Lenhart
Reinahrd Paulun
Prof. Alexander Reichel
Hagen Sparbrodt

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