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Anpassung an den Klimawandel

Von links nach rechts: Sebastian Kupski, Institut für Klima und Energiekonzepte, Lohfelden; Anja Starick, Leiterin Umwelt- und Gartenamt, Stadt Kassel; Christof Nolda, Stadtbaurat, Stadt Kassel; Steffen Benz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzzentrum für Klimaschutz, Universität Kassel; Thomas Pischzan, Universität Kassel CliMa, Stadt Kassel; Detlef Wagner,KASSELWASSER, Eigenbetrieb der Stadt Kassel; Klaus Lott, Vorstand Wohnungsbaugenossenschaft Deutscher Kriegsopfer
Der Klimawandel beeinflusst unser Leben und schafft täglich neue Herausforderungen für Städte und Kommunen. Mit zwei Projekten will sich die Stadt Kassel diesem Problem stellen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erarbeiten.


Im Juni 2014 verwandelte ein Unwetter die Drusel in einen Fluss, der Stämme, Äste und Blätter mit sich riss. Hinter dem Bundessozialgericht verstopften diese den Einlauf des Kanals, in den die Drusel an dieser Stelle geführt wird. Die Folge davon war ein Schaden im Höhe von ca. 100 000 Euro. Mehrere Wohnhäuser und ein Umspannwerk waren überflutet, die Keller liefen voll Wasser und der Strom viel aus. „Diese besonderen Wetterereignisse haben uns überrascht“, sagt der Stadtbaurat Christof Nolda. „Wir müssen uns auf die Häufung solcher Vorfälle einstellen, denn durch den Klimaschutz wird der Klimawandel nicht aus der Welt geschaffen, sondern nur verlangsamt. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, und müssen dennoch darauf vorbereitet sein.“ Die Lösung im vorderen Westen, um solche Überflutungen künftig zu verhindern, war der Bau eines neuen Rechenwerkes durch den städtischen Eigenbetrieb KasselWasser. Dieses verhindert, dass der Kanal der Drusel verstopft werden kann. Auch die Wohnungsbaugenossenschaft Deutscher Kriegsopfer ergriff Maßnahmen und installierte in den Wohnhäusern mobile Elemente zum Schutz vor der Überschwemmung.

Klimaanpassung ist eine Querschnittsaufgabe
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Deutschland in Zukunft häufiger mit extremen Wetterlagen konfrontiert sein wird. Sommertage mit großer Hitze, sogenannte Tropennächte, aber auch starke Niederschläge und Hochwasser können große Belastungen für die Menschen darstellen. Städte und Kommunen sind daher gefragt, Lösungen für Probleme zu entwickeln, bevor diese anfallen. „Wir nehmen den Einfluss des Klimawandels auf die Lebensqualität der Bewohner unserer Stadt sehr ernst. Wir suchen nach Möglichkeiten, diese Belastungen möglichst gering zu halten und auch die negativen wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels zu minimieren“, erklärkt Christof Nolda. Dieser Zielsetzung dienen die neuen Projekte der Stadt Kassel: „Klimaschutzteilkonzept – Anpassung an den Klimawandel für die Stadt Kassel“ und „Steigerung urbaner Klimaanpassungskapazitäten durch Wissenschaft – Praxis – Kooperationen“. Diese arbeiten an der Querschnittsaufgabe der Klimaanpassung, die viele Bereiche des öffentlichen und privaten Handelns in der Stadt betrifft, mit dem Bestreben, eine systematische und integrierte Strategie zur Anpassung der Stadt Kassel an den Klimawandel zu entwickeln. Beide Projekte erhalten eine finanzielle Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das Projekt „Steigerung urbaner Klimaanpassungskapazitäten durch Wissenschaft – Praxis – Kooperationen“ ist darüber hinaus bei der Universität Kassel angesiedelt und erfolgt in der Zusammenarbeit mit dem Institut für Klima und Energiekonzepte in Lohfelden.

Strategisches Konzept für die Stadt Kassel
Das Klimaschutzkonzept „Anpassung an den Klimawandel für die Stadt Kassel“ geht der Frage auf den Grund, was die Stadt Kassel unternehmen muss, um die Auswirkungen des Klimawandels für die Stadtbewohner möglichst gering halten zu können. Ziel ist ein strategisches Konzept für die gesamte Stadt. Ein Leitfaden soll Lebensqualität, Biodiversität und Hochwasserschutz im Stadtgebiet verorten und zeitlich koordinieren. Dadurch wird die Verknüpfung von Klimaanpassungs-Projekten, gesundheitlichen Maßnahmen, biologischer Vielfalt, der Freiraumnutzung sowie der Abschwächung von Hochwassern möglich. Angelehnt an die Erkenntnisse des Klimaschutzkonzepts bemüht sich das Projekt „Steigerung urbaner Klimaanpassungskapazitäten durch Wissenschaft – Praxis – Kooperation“ um ihre Umsetzung in der Praxis. Hierbei geht es insbesondere darum, welche Ressourcen, Strukturen und Kompetenzen erforderlich sind. Das übergeordnete Ziel ist die Steigerung der Anpassungskapazitäten der Stadt. „Die Stadt Kassel ist bei Thema Anpassung an den Klimawandel bereits vielfältig tätig“, berichtet der Stadtbaurat. „Wir haben das Hitzetelefon „Sonnenschirm“ initiiert, bei dem wir Menschen zu hitzebedingten Gesundheitsrisiken beraten. Der städtische Eigenbetrieb KasselWasser hat viele Bachläufe im Stadtgebiet renaturiert und so den Schutz vor Überschwemmungen verbessert und das Umwelt und Gartenamt pflanzt seit mehreren Jahren Baumarten, die sich an die sich ändernden klimatischen Bedingungen anpassen.“

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