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Skandal: Unbezahlte, ungenutzte KMW-Panzer in Griechenland! Dem muss abgeholfen werden!

Einen Kübel voll Dreck hatte seinerzeit José Pinto in seinem Kommentar in der hiesigen Lokalzeitung (siehe unten) über "die Griechen" ausgeschüttet wegen ihrer schlechten Zahlungsmoral gegenüber dem in Kassel ansässigen Panzerproduzenten Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Schon damals konnte man sich fragen, wer oder was "die Griechen" dazu veranlasst haben könnte, sich dieses Kriegsgerät aufdrücken zu lassen, in Zeiten, in denen sich das Verhältnis zum "Erzfeind Türkei" ziemlich friedlich gestaltet hatte.
Nun ist es raus: Es war nicht die Waffengeilheit "der Griechen", die diesen Kaufrausch beflügelt hat, sondern reichlich Schmiergelder sind geflossen. Einer der Empfänger, seinerzeit im griechischen Verteidigungsministerium zuständig für Rüstungseinkäufe, hat zugegeben, mit 3,2 Millionen Euro aus Deutschland bestochen worden zu sein – unter anderem für den Kauf von 170 Leopard II-Panzern von Krauss-Maffei Wegmann im Wert von 1,8 Milliarden Euro. Wer in wessen Auftrag konkret bestochen hat, ist der Öffentlichkeit noch nicht bekannt, "aus Deutschland" eben.

Griechenland war jahrelang der wichtigste Kunde für deutsche Waffentechnik. Selbst wenn Krauss-Maffei Wegmann noch nicht bis zum letzten Cent für seine "anständige Arbeit" (übrigens durch deutsche Bürgschaften, sprich Steuergelder, abgesichert) bezahlt wurde, die Firma hat gut daran verdient. Dabei wollte man nur das Beste für "die Griechen": nämlich möglichst viel Geld aus dem griechischen Staatshaushalt. Der volkswirtschaftliche Schaden für Griechenland durch das 'Verkaufsgeschick' der deutschen Rüstungsindustrie – was kümmert's? Es sind nur Peanuts im Vergleich, was die Nazis im Zweiten Weltkrieg in Griechenland angerichtet haben.

Nun stehen die "guten Produkte" aus Kassels Waffenschmide in Griechenland ungenutzt herum und schießen kaum, heißt es in besagter Lokalzeitung (6.1.2014). An der Munition musste gespart werden. Dumm gelaufen; auch daran hätte sich prächtig verdienen lassen.

In Europa lassen sich Waffen kaum noch absetzen, der Markt ist gesättigt. Exportiert werden muss aber auf Biegen und Brechen, sonst sind die Bilanzen der deutschen Rüstungskonzerne gefährdet und viele hochqualifizierte, gut bezahlte Arbeitsplätze, nicht zu vergessen: die Gewerbesteuern für die Kommunen, in denen die Waffenschmieden ansässig sind.

Also weiterhin: ungebremster Waffenexport, auch in Krisengebiete Es gibt genügend Käufer, potente Käufer: Saudi-Arabien, Katar, Indonesien, Indien, Australien und last not least: die Entwicklungsländer - fast acht Prozent der deutschen Waffenexporte gehen dorthin. Kleinwaffen an alle möglichen Gangster gehen weg wie warme Semmeln. Jede Waffe findet ihren Krieg. Kollateralschäden, wenn's ums Geld geht.

HNA, 21.5.2010

ZUM TAGE
Schwerer Schlag
José Pinto über KMW und Griechenland

Im Rüstungswettlauf mit dem Erzfeind Türkei ist den Griechen das Beste gerade recht: Deutsche U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb, Eurofighter-Jets mit doppelter Überschallgeschwindigkeit, hochmoderne Eurocopter-Hubschrauber und eben auch die besten Kampfpanzer der Welt sind das Begehr der hellenischen Armee. Bestellt wird schnell und reichlich. Doch wenn es ans Bezahlen geht, lassen sich die klammen Griechen Zeit, viel Zeit.
Neben anderen Rüstungsunternehmen wartet auch Krauss-Maffei Wegmann auf einen Teil seines Geldes. Und ob es jemals in Gänze fließt, sei dahingestellt. Sollten weitere Zahlungen ausbleiben, wäre das ein schwerer Schlag für die Panzerbauer in Kassel und München.
KMW hat – nach allem, was man hört – anständig gearbeitet, gute Produkte abgeliefert und verdient es, dafür bezahlt zu werden. Vielleicht können die Griechen die Außenstände aus jenen Milliardenhilfen begleichen, die Deutschland demnächst zur Rettung des Mittelmeerstaates in den Süden überweist. Dann käme wenigstens etwas Geld zurück.


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