Ins Landesmuseum gelockt
Durch strömenden Regen arbeitete sich, angelockt durch eine Falschmeldung der örtlichen Presse, eine polnische Gräfin bis zum Landesmuseum vor. Angekündigt war ein Lichtbildvortrag über Paris. Stattdessen war von Walter Benjamins "Passagenwerk" die Rede.
Prof. Dr. Michael Löwy aus Paris entschuldigte sich, dass es keine „Lichtstrahlungen“ gibt und erklärte gleich darauf, was es mit dem "Passagenwerk" auf sich hat.
Walter Bendix Schönflies Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Port-Bou durch Selbstmord auf der Flucht) war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Literaturkritiker und Übersetzer jüdischer Herkunft, der 1940 George Bataille kurz vor seiner Flucht ein Mappe in die Hand drückte, deren Inhalt erst 1983 veröffentlich wurde. In dieser Mappe waren Zitate und Benjamins Kommentare zu den Zitaten gesammelt, die sich hauptsächlich mit dem Paris des 19. Jahrhunderts beschäftigten. Benjamin hatte, so Löwy, eine sehr eigenartige Art zu zitieren. Er riss das Zitat aus seinem Zusammenhang und gab manches Mal „seinen gepfefferten Kommentar“ dazu. Es ist nicht klar, ob er daraus ein Buch machen wollte oder den ersten Hypertext erstellte, 70 Jahre bevor er dann wirklich existierte. Jedenfalls ist das Passagenwerk voller Zitate, die das Leben dieser Stadt, die Technik, die Architektur, die Einkaufspassagen und die revolutionären Aufstände beschreiben und analysieren. Benjamin erklärte den Fortschritt zur permanenten Katastrophe und sah das Rettende im Eingedenken an die Opfer und Unterlegenen des Fortschritts. Die Unterbrechung, die bei den Marxisten Revolution und bei den theologisch Inspirierten Erlösung heißt, denkt Benjamin zusammen, ein nicht ganz einfaches Unternehmen. Michael Löwy hat das in seiner sympathischen Art anregend erläutert, die Diskussion leitete Wolfdietrich Schmidt-Kowarzik, Eva Schulz-Jander von der christlich-jüdischen Zusammenarbeit leistete nicht nur Übersetzer-Dienste. Die polnische Gräfin erinnerte ihrerseits an die messianischen Ambitionen polnischer Flüchtlinge in Paris, ein interessanter Abend.
Walter Bendix Schönflies Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Port-Bou durch Selbstmord auf der Flucht) war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Literaturkritiker und Übersetzer jüdischer Herkunft, der 1940 George Bataille kurz vor seiner Flucht ein Mappe in die Hand drückte, deren Inhalt erst 1983 veröffentlich wurde. In dieser Mappe waren Zitate und Benjamins Kommentare zu den Zitaten gesammelt, die sich hauptsächlich mit dem Paris des 19. Jahrhunderts beschäftigten. Benjamin hatte, so Löwy, eine sehr eigenartige Art zu zitieren. Er riss das Zitat aus seinem Zusammenhang und gab manches Mal „seinen gepfefferten Kommentar“ dazu. Es ist nicht klar, ob er daraus ein Buch machen wollte oder den ersten Hypertext erstellte, 70 Jahre bevor er dann wirklich existierte. Jedenfalls ist das Passagenwerk voller Zitate, die das Leben dieser Stadt, die Technik, die Architektur, die Einkaufspassagen und die revolutionären Aufstände beschreiben und analysieren. Benjamin erklärte den Fortschritt zur permanenten Katastrophe und sah das Rettende im Eingedenken an die Opfer und Unterlegenen des Fortschritts. Die Unterbrechung, die bei den Marxisten Revolution und bei den theologisch Inspirierten Erlösung heißt, denkt Benjamin zusammen, ein nicht ganz einfaches Unternehmen. Michael Löwy hat das in seiner sympathischen Art anregend erläutert, die Diskussion leitete Wolfdietrich Schmidt-Kowarzik, Eva Schulz-Jander von der christlich-jüdischen Zusammenarbeit leistete nicht nur Übersetzer-Dienste. Die polnische Gräfin erinnerte ihrerseits an die messianischen Ambitionen polnischer Flüchtlinge in Paris, ein interessanter Abend.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
herr rick am :