Sofia Gatica: Tödliches Soja
Sofia Gatica und Maria del Milagro Godoy aus Argentinien sind für zwei Wochen in Europa und besuchen bei ihrer Speakerstour auch die dOCUMENTA in Kassel. Am Sonntag, den 9. September sind sie von 11-13 Uhr in der Karlsaue am "Kiosk" der Künstlergruppe ANDANDAND. Sie sind eingeladen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Hessen und der jungen AbL, um mit Peter Hamel (Milchbauer, AbL Hessen und Zivilcourage Vogelsberg), Henrik Maaß (jAbL und Student der Ökologischen Agrarwissenschaften an der Universität Kassel/Witzenhausen) und den Besuchern der dOCUMENTA über die Auswirkungen industrialisierter Landwirtschaft zu diskutieren.
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www.andandand.org
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Argentinien ist weltweit der drittgrößte Exporteur von Sojabohnen. Jedes Jahr werden dafür über 200 Mio. Liter Pestizide, insbesondere Glyphosat, wichtigster Bestandteil in Monsantos Herbizid Roundup, und Endosulfan durch Pestizidausbringung aus der Luft über Ackerland versprüht. Nachdem Sofia Gaticas Neugeborene an Agro-Toxin-Einwirkung im Jahr 1999 starb, gründete die argentinische Mutter von drei Kindern die "Mütter von Ituzaingó", eine Gruppe von 16 Müttern, die für ein ein Ende von Monsantos wahllosem Einsatz von Agrochemikalien, die ihrer Gemeinde vergiften, zusammenarbeiten. Nach dem Tod ihres Babys fand sie heraus, dass die Bevölkerung im armen Arbeiterviertel Ituzaingó, einer Gemeinde in Cordoba, 41 Mal höhere Krebsraten hatte als der nationale Durchschnitt sowie hohe Raten von neurologischen und Atemwegserkrankungen, Geburtsfehlern und Kindersterblichkeit. Gatica war mit enormem Widerstand einschließlich Todesdrohungen konfrontiert. Ihr wurde 2012 als eine von sechs Grassroot-UmweltschützerInnen aus der ganzen Welt der Goldman Environmental Prize verliehen.
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