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Wolfhagen gewinnt beim BMBF-Wettbewerb Energieeffiziente Stadt

Foto: Hans-Joachim Zylla
Am Mittwoch, den 15.09. 2010 konnte Bürgermeister Reinhard Schaake die überwältigende Nachricht von Berlin nach Wolfhagen senden: „Wolfhagen ist unter den besten fünf!“ Wolfhagen gewinnt zusammen mit Delitzsch, Essen, Magdeburg und Stuttgart die Förderinitiative „Wettbewerb Energieeffiziente Stadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Diese fünf Städte und ihre Partner haben mit ihren Ideen beim Thema Energieeffizienz in Deutschland die Nase vorn – und sind damit im Kampf gegen den Klimawandel bestens gerüstet.

Im Bild: Bundesforschungsministerin Annette Schavan (v.l.) gratulierte Bürgermeister Reinhard Schaake, Stadtwerkegeschäftsführer Martin Rühl, Dipl.-Ing. Christina Sager (Fraunhofer Institut) und Swen Klaus (Zentrum für umweltbewusstes Bauen) im Beisein von Jury-Vorsitzenden Prof.Dr. Niklaus Kohler zum Wolfhager Gewinn.
Das von der Stadt Wolfhagen gemeinsam mit den Stadtwerken Wolfhagen GmbH, dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (Kassel), dem Zentrum f. Umweltbewusstes Bauen e.V. (Kassel), deENet e.V.(Kassel) , ENERGIE 2000 e.V., Wolfhagen und EYEDEXE GmbH (Kassel) aufgestellte Konzept "Wolfhagen 100% EE - Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung für die Stadt Wolfhagen" überzeugte die Jury des BMBF-Wettbewerbs Energieeffiziente Stadt. Besonders lobend hervorgehoben wurden das bürgerschaftliche Engagement und die Einbeziehung von Bürgern und örtlichen Akteuren bei der Entwicklung zu einer nachhaltigen Energieversorgung in Wolfhagen.

"Sie sind mit Ihren zukunftsweisenden Konzepten Vorreiter für Innovationen, die auf andere Städte und Kommunen übertragbar sein werden", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Mittwoch in Berlin, als sie die Gewinner bekannt gab. "Ihre umfassenden Ansätze zur effizienten Nutzung von Energie werden einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagte Schavan zu den Vertretern der Gewinner-Konsortien. "Das Potenzial von Städten und Kommunen zum Energiesparen ist riesig, und damit auch ihr Potenzial für den Klimaschutz." Um Wolfhagen in einem ganzheitlichen Transformationsprozess mittelfristig auf eine erneuerbare Energieversorgung umzustellen, muss auf allen gesellschaftlichen Ebenen ein Prozess des Umdenkens in Gang gesetzt werden. Neue Technologie alleine reicht hierfür nicht aus. Es gilt vielmehr, abgestimmte breitenwirksame Maßnahmen umzusetzen und neue Dienstleistungsangebote zu entwickeln. Kommunikation und Information sind darum ein besonderer Schwerpunkt des Projekts. Ebenso wie die ganzheitliche Abbildung des Energiesystems zur Überprüfung der Erfolge der umgesetzten Maßnahmen in den folgenden Bereichen: Energetische Gebäudesanierung, Vernetzte Energieversorgung, Ausbau Elektromobilität.

Als ein Gewinner dieses Wettbewerbs erhält die Stadt Wolfhagen keine Fördermittel, die direkt an die Bürger weitergeben werden können oder in den städtischen Haushalt fließen. Ziel des Gesamtprojektes ist es vielmehr neue Strukturen zu schaffen, die nachhaltig sind und damit langfristig zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen. Es sollen Projekte angeschoben werden, die in sich selbst wirtschaftlich tragfähig sind und damit einen dauerhaften Erfolg über die Projektlaufzeit hinaus gewährleisten. Das wird beispielweise ein Energieeffizienzfonds sein, der aus den Überschüssen eines Bürgerwindparks gespeist wird und ein langfristiges Förderprogramm für Gebäudesanierungen ermöglicht. Spannend war die Bekanntgabe der Gewinner durch die Bundesforschungsministerin Annette Schavan besonders für die Wolfhager Teilnehmer, da durch die alphabetische Reihenfolge Wolfhagen erst als letzter Preisträger genannt wurde. Bürgermeister Reinhard Schaake dankte Bundesforschungsministerin Schavan für die Berücksichtigung eines eher ländlichen Raumes und die große Chance, die sich für Wolfhagen mit der Auszeichnung eröffnet. Sein Dank galt aber auch den Projektpartnern für ihren Einsatz und ihr Engagement.

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Frage, welche Technologien und welche innovativen Dienstleistungen beim Energiesparen am meisten bringen. Die Idee der BMBF-Initiative: Eine Stadt wird als ein Gesamtsystem betrachtet, das seinen Energieverbrauch auf vielen Wegen deutlich senken kann. Das Forschungsministerium unterstützt Städte und ihre Projektkonsortien, die außer Forschungseinrichtungen vor allem kommunale Entscheidungsträger, Energieversorger und Finanzierungspartner mit einbeziehen. Der Wettbewerb setzt Ziele der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland um, bei der Klima / Energie eines von fünf zentralen Handlungsfeldern ist. In der ersten Phase des Wettbewerbs haben 72 Konsortien ihre Projektideen eingereicht. Daraus wurden vor zwei Jahren 15 Projekte zur weiteren Förderung ausgewählt, um ihre Konzepte zu vervollständigen. Die jetzt beginnende dritte Phase des Wettbewerbs umfasst einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Jedes Gewinner-Konsortium erhält bis zu 1 Million Euro pro Jahr, um die prämierten Ansätze weiter voranzutreiben und auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen. Der Lenkungsausschuss vereint Expertise aus den Bereichen Stadtplanung, Stadtentwicklung, Energiemanagement und Sozialwissenschaften. Eine qualifizierte Begleitforschung durch das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) in Berlin, den Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE) an der Ruhr-Universität Bochum, das Fachgebiet Building Lifecycle Management am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die GEF Ingenieur AG in Leimen sichern einen hohen wissenschaftlichen Anspruch bei der Ausarbeitung der Konzepte.

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