Hohe Feinstaub-Konzentration in Kassel belastet vor allem die Radfahrer
Wie eine aktuelle belgische Studie belegt, nehmen Radfahrer im innerstädtischen Verkehr viermal mehr Feinstaub-Partikel auf wie Autofahrer. Der von den Grünen vorgeschlagene neue Kasseler Stadtbaurat Lohse will nun in Kassel den Anteil des Fahrrad-Verkehrs am Gesamtverkehr vergrössern, was aber "nicht mit Restriktionen für Autofahrer einhergehen" soll (HNA, 12.5.). Mit anderen Worten: Menschen, die aufs Rad umsteigen, sollen die stau-gefährdeten Strassen entlasten, auf Umweltzonen und eine wirksame Luftreinhalte-Politik müssen sie aber weiter verzichten.
Die belgische Studie wird in einem Artikel bei telepolis vorgestellt (www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32725/1.html). Nach ihr resulitert die aussergewöhnliche Belastung von Radfahrern durch Feinstaub daraus, dass Radfahrer in Folge der körperlichen Anstrengung tiefer atmen und auch eine höhere Atemfrequenz aufweisen wie Autofahrer oder auch Fussgänger. Die gefährlichen Partikel dringen bei Radfahrern bis in die kleinsten Lungen-Verästelungen vor. Besonders gefährdet sind Radfahrer, wenn sie, wie z. B. vor Ampelanlagen, direkt mit Autoabgasen in Berührung kommen.
Umweltzonen, mit deren Hilfe zumindest Kraftfahrzeugen mit einem besonders hohen Abgas-Ausstoss die Einfahrt in ausgewiesene Stadtareale verwehrt werden kann, gibt es in Deutschland in 41 Städten. In weiteren Städten sind sie in Vorbereitung. In Kassel wird die Einrichtung von Umweltzonen von der rot-grünen Stadtregierung dagegen abgelehnt, obwohl aufgrund der besonderen Topografie des Kasseler Beckens hier die Luftbelastung besonders hoch ist.
In Kassel, durch dessen Nordstadt sich inzwischen sogar ein LKW-Maut-Umfahrungsverkehr wälzt, hat der Kfz-Verkehr weiterhin höchste Priorität. Der Verkehrsanteil des Fahrrads ist einer der niedrigsten in ganz Deutschland. Und letztlich muss man nüchtern konstatieren: Wer hier sein Fahrrad im Keller lässt, handelt gesundheitsbewusst.
Umweltzonen, mit deren Hilfe zumindest Kraftfahrzeugen mit einem besonders hohen Abgas-Ausstoss die Einfahrt in ausgewiesene Stadtareale verwehrt werden kann, gibt es in Deutschland in 41 Städten. In weiteren Städten sind sie in Vorbereitung. In Kassel wird die Einrichtung von Umweltzonen von der rot-grünen Stadtregierung dagegen abgelehnt, obwohl aufgrund der besonderen Topografie des Kasseler Beckens hier die Luftbelastung besonders hoch ist.
In Kassel, durch dessen Nordstadt sich inzwischen sogar ein LKW-Maut-Umfahrungsverkehr wälzt, hat der Kfz-Verkehr weiterhin höchste Priorität. Der Verkehrsanteil des Fahrrads ist einer der niedrigsten in ganz Deutschland. Und letztlich muss man nüchtern konstatieren: Wer hier sein Fahrrad im Keller lässt, handelt gesundheitsbewusst.
Kommentare
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Luftfreund am :
Richard Kallok am :
Umweltzonen umfassen nach meinen Recherchen nur selten das ganze Stadtgebiet, geschweige denn die Umlandgemeinden, selbst in solch relativ kleinen Städten wie Schwäbisch Gmünd und Reutlingen. Eine der grössten Umweltzonen ist wohl in Frankfurt mit 110 Quadratkilometern. Sind die CDU-geführten Stadtregierungen in diesen Städten mit Umweltzone dümmer wie die rot-grüne in Kassel? - vielleicht sind sie nur ein wenig verantwortungsbewusster ihren Bürgern gegenüber.
Luftfreund am :
Richard Kallok am :
tz am :
Und das Thema Luftreinhaltung und Lärmminderung ist sicherlich etwas umfangreicher als es 'nur' auf die Umweltzone zu reduzieren.
Anonym am :
Richard Kallok am :
Auf politische Spielchen können wir Radfahrer verzichten. Wir brauchen jetzt erste Massnahmen, durch die die Luftqualität in Kassel verbessert wird. Die Ausschaltung von Abgas-Zombies als Nah-Emittenten ist insofern alles andere als eine "falsche Massnahme".