Auebad vs. Auestadion
Während die Monopolzeitung ihren Lesern das teuer ausgebaute Auestadion diskussionslos als grosse Errungenschaft anpreist, wird gegen die diesjährige Öffnung des Auebades wieder einmal Stimmung gemacht.
Damit der KSV Hessen seine Heimspiele in einem praktisch erst-liga-tauglichen Stadion austragen kann, gibt die hochverschuldete Stadt Kassel über 20 Mio. Euro aus. Allein die neue Haupttribüne kostet 7,5 Mio. Doch der KSV Hessen spielt in der IV. Liga. Die letzten Heimspiele der müden Kicker, bei denen es sich vielfach um abgegebene oder ausgeliehende III.-Wahl-Fussballer grösserer Vereine handelt, wollten gerade einmal 1500 Zuschauer sehen. Und wahrscheinlich wird der Kasseler "Spitzenfussball" auf absehbare Zeit provinziell bleiben, denn ohne echte Grosssponsoren und eine nennenswerte Verpflichtung ausländischer Spieler läuft im Profi-Fussball nur wenig.
Aber um keine Missstimmung wegen des teuren Stadion-Ausbaus in der hochverschuldeten Stadt aufkommen zu lassen, verkündete das Kasseler Qualitätsblatt bereits, dass im Auestadion zukünftig ja auch Grosskonzerte stattfinden könnten. Jose Carreras am Elfmeterpunkt, Herbert Grönemeyer im Mittelkreis, - da kommt hinter der Tartan-Bahn die richtige Stimmung auf.
Beim Auebad sieht das natürlich ganz anders aus. Hier beklagt HNA-Lokalchef Hagemeier einen angeblichen Finanzbedarf von 600.000 Euro nur für die diesjährige "notdürftige Herrichtung". Dann lieber gleich ganz schliessen. Badewillige könnten ja die Freibäder in der Region nutzen, in Söhrewald-Wattenbach oder Helsa zum Beispiel. Und was sind schon 4,60 Euro für eine NVV-Einzelfahrkarte dorthin. Und natürlich gibt es auch in Baunatal und Vellmar Freibäder, blöd nur, dass dort auch noch jeweils 20.000 Menschen leben.
Überhaupt: Mit Bäderschliessungen hat man in Kassel ja bereits Erfahrung. Inzwischen kann sich die Stadt, die ironischerweise auch noch Sitz des Deutschen Schwimmverbandes ist, "rühmen", unter den 200.000-Einwohner-Städten Deutschlands wohl die einzige mit nur einem funktionsfähigen Hallenbad zu sein.
Aber was unterscheidet Auestadion und Auebad? Das Auestadion hat einen VIP-Bereich. Fussball ist längst nicht mehr nur ein Ereignis für das Nordkurven-Publikum oder echt Fussballbegeisterte. Wie die Tribüneneinblendungen in jeder Samstagabend-Sportschau offenbaren, treffen sich beim Fussball inzwischen viele darstellungsbedürftige Promis und Wichtigtuer, eben einfach Leute, die wissen, wie man die "öffentliche Kohle" locker macht.
Im Auebad gibt es natürlich keinen VIP-Bereich. Die VIP`s planschen im eigenen Pool oder in sog. Thermen. Evtl. lässt sich mal jemand in den Freibädern von Harleshausen oder Wilhelmshöhe sehen. Und ein Freibad für irgendwelche Jugendliche aus Bettenhausen, Durchschnitts-Familien aus der Unterneustadt oder Niederzwehren oder gar noch Arbeitslose? Kann sich das Kassel wirklich noch leisten?
Aber um keine Missstimmung wegen des teuren Stadion-Ausbaus in der hochverschuldeten Stadt aufkommen zu lassen, verkündete das Kasseler Qualitätsblatt bereits, dass im Auestadion zukünftig ja auch Grosskonzerte stattfinden könnten. Jose Carreras am Elfmeterpunkt, Herbert Grönemeyer im Mittelkreis, - da kommt hinter der Tartan-Bahn die richtige Stimmung auf.
Beim Auebad sieht das natürlich ganz anders aus. Hier beklagt HNA-Lokalchef Hagemeier einen angeblichen Finanzbedarf von 600.000 Euro nur für die diesjährige "notdürftige Herrichtung". Dann lieber gleich ganz schliessen. Badewillige könnten ja die Freibäder in der Region nutzen, in Söhrewald-Wattenbach oder Helsa zum Beispiel. Und was sind schon 4,60 Euro für eine NVV-Einzelfahrkarte dorthin. Und natürlich gibt es auch in Baunatal und Vellmar Freibäder, blöd nur, dass dort auch noch jeweils 20.000 Menschen leben.
Überhaupt: Mit Bäderschliessungen hat man in Kassel ja bereits Erfahrung. Inzwischen kann sich die Stadt, die ironischerweise auch noch Sitz des Deutschen Schwimmverbandes ist, "rühmen", unter den 200.000-Einwohner-Städten Deutschlands wohl die einzige mit nur einem funktionsfähigen Hallenbad zu sein.
Aber was unterscheidet Auestadion und Auebad? Das Auestadion hat einen VIP-Bereich. Fussball ist längst nicht mehr nur ein Ereignis für das Nordkurven-Publikum oder echt Fussballbegeisterte. Wie die Tribüneneinblendungen in jeder Samstagabend-Sportschau offenbaren, treffen sich beim Fussball inzwischen viele darstellungsbedürftige Promis und Wichtigtuer, eben einfach Leute, die wissen, wie man die "öffentliche Kohle" locker macht.
Im Auebad gibt es natürlich keinen VIP-Bereich. Die VIP`s planschen im eigenen Pool oder in sog. Thermen. Evtl. lässt sich mal jemand in den Freibädern von Harleshausen oder Wilhelmshöhe sehen. Und ein Freibad für irgendwelche Jugendliche aus Bettenhausen, Durchschnitts-Familien aus der Unterneustadt oder Niederzwehren oder gar noch Arbeitslose? Kann sich das Kassel wirklich noch leisten?
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