Die 4. Revolution wird zum PR-Spektakel
Auf kaum einen Film war ich in der letzten Zeit so gespannt, wie "Energie Autonomy", der gestern Abend im Bali anlief. Eine "mitreißende Vision" sollte mir dargeboten werden. "Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energievorsorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – für jeden erreichbar, bezahlbar und sauber. Diese Vision auf der Basis von Demokratie und Dezentralität ist jetzt machbar. Technologien und Potenziale sind weltweit vorhanden. Wir müssen es nur tun!", stand im Ankündigungstext, den ich bereitwillig für die gute Sache veröffentlichte.
Was ich gesehen habe, war erwartbar. Neue Erkenntnisse: Fehlanzeige. Aufbruchstimmung: Null.
Trotzdem: Angucken!
Was ich gesehen habe, war erwartbar. Neue Erkenntnisse: Fehlanzeige. Aufbruchstimmung: Null.
Trotzdem: Angucken!
Der Film ist handwerklich solide gemacht, keine Frage. Er fängt in schönen Bildern Situationen rund um den Globus ein - von Menschen, die sich aufgemacht haben, die 4. Revolution anzuzetteln. Warum die vierte, hat sich mir als Zuschauer über den Film nicht erschlossen und ich hätte es gern erklärt bekommen.
Der Film argumentiert nicht, er agitiert. Er ist Balsam für die Seelen jener, die es immer schon gewusst haben. Das reicht nicht!
Die Gegenüberstellung eines Funktionärs alten Schlages der Internationalen Energieagentur mit den regenerativen Weltenrettern als Gegenüber ist mir zu plakativ. Als Rezipient mache ich mir gern mein eigenes Bild. Dazu ist der Film nicht eben eine Handreichung.
Herrmann Scheer stellt in seinen Einlassungen fest, dass die "alte Energiewirtschaft" das Feld nicht kampflos übergeben wird und das wir mit den Erneuerbaren vor einem Systemwechsel hin zu mehr Demokratie und Dezentralizät stehen. Weltweit. Die Antwort, wie dieser immer wieder konstatierte Wechsel auch jenseits von weltweit kleinen Schritten in die solare Zukunft denn auf politischer Ebene vonstatten gehen könnte und wie die alte Energiewirtschaft zu entmachten wäre, bleibt der Film aus meiner Perspektive schuldig.
Im Abspann hätte man sich gewünscht, dass sich die vielen Sponsoren aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sich Mies van der Rohes "Less is more" zu eigen gemacht und darauf verzichtet hätten, sich derart massiv zu präsentieren, dass auch dem letzten Zuschauer klar werden muss, dass es sich bei diesem Film nicht um eine argumentative Annäherung und Auseinandersetzung handelt.
Bert Rebhandl schreibt gestern in der taz: "'Die 4. Revolution - Energy Autonomy' ist von der guten Sache so begeistert, dass Carl-A. Fechner für die Fragen keine Zeit mehr hat, aus denen dokumentarisches Kino entstehen würde."
Dem kann man nur beipflichten. Leider.
Der Film argumentiert nicht, er agitiert. Er ist Balsam für die Seelen jener, die es immer schon gewusst haben. Das reicht nicht!
Die Gegenüberstellung eines Funktionärs alten Schlages der Internationalen Energieagentur mit den regenerativen Weltenrettern als Gegenüber ist mir zu plakativ. Als Rezipient mache ich mir gern mein eigenes Bild. Dazu ist der Film nicht eben eine Handreichung.
Herrmann Scheer stellt in seinen Einlassungen fest, dass die "alte Energiewirtschaft" das Feld nicht kampflos übergeben wird und das wir mit den Erneuerbaren vor einem Systemwechsel hin zu mehr Demokratie und Dezentralizät stehen. Weltweit. Die Antwort, wie dieser immer wieder konstatierte Wechsel auch jenseits von weltweit kleinen Schritten in die solare Zukunft denn auf politischer Ebene vonstatten gehen könnte und wie die alte Energiewirtschaft zu entmachten wäre, bleibt der Film aus meiner Perspektive schuldig.
Im Abspann hätte man sich gewünscht, dass sich die vielen Sponsoren aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien sich Mies van der Rohes "Less is more" zu eigen gemacht und darauf verzichtet hätten, sich derart massiv zu präsentieren, dass auch dem letzten Zuschauer klar werden muss, dass es sich bei diesem Film nicht um eine argumentative Annäherung und Auseinandersetzung handelt.
Bert Rebhandl schreibt gestern in der taz: "'Die 4. Revolution - Energy Autonomy' ist von der guten Sache so begeistert, dass Carl-A. Fechner für die Fragen keine Zeit mehr hat, aus denen dokumentarisches Kino entstehen würde."
Dem kann man nur beipflichten. Leider.
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waldesruh am :