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Wichtige Rolle Nordhessens bei der globalen Massenmotorisierung

Der Volkswagenkonzern will bis 2018 zum grössten Automobilkonzern der Welt aufsteigen. Die Motorisierung der Schwellenländer liegt den Wolfsburgern besonders am Herzen. Das mit ca. 12.500 Beschäftigten als grösster Arbeitgeber Nordhessens fungierende Baunataler VW-Werk ist als Getriebehersteller dabei ein wichtiges Glied in der transnationalen Produktionskette des Konzerns. Es wird allerdings seine Position nur halten können, wenn Volkswagen seine ehrgeizigen Expansionspläne realisieren kann.
2009 hat Volkswagen trotz Welt-Wirtschaftskrise seinen Absatz um 0,6 % auf 6,3 Mio. Fahrzeuge steugern können. Dies gelang vor allem aufgrund der deutlich gestiegenen PKW-Auslieferungen in China. Um 36,7 % auf 1,4 Mio. PKW konnte VW seine Verkaufszahlen in diesem nun wichtigsten Absatzgebiet hochtreiben.

Aber das soll erst der Anfang sein. China steht mit ca. 65 Mio. PKW bei der Motorisierung ungefähr erst dort, wo die Bundesrepublik Deutschland 1955 stand. Volkswagen plant bereits für 2010 im Reich der Mitte eine drastische Ausweitung seines Händlernetzes, bei der Stammmarke von 800 auf 1500 Betriebe, bei Audi von 120 auf 200 und auch Skoda soll zukünftig mit 300 Verkaufsniederlassungen in China verkaufen können.

In die mit chinesischen Partnern betriebenen Produktionsbetriebe wollte und will Volkswagen von 2009 bis 2011 4 Mrd. Euro investieren. Der Jahresumsatz in China soll schon in nächster Zeit auf 2 Mio. PKW gesteigert werden. Das würde VW aber dennoch nur einen Marktanteil zwischen 15 % und 20 % bescheren, denn z. Zt. werden bereits 1 Mio. Fahrzeuge monatlich (!) in China neu zugelassen, Tendenz steigend. In der heutigen Ausgabe der Financial Times verkündet Volkswagen zwar, dass man in drei Jahren in China mit der Serienproduktion von reinen Elektrofahrzeugen beginnen werde. Doch der Umwelt nützt das wenig. Trotz grosser Anstrengungen im Bereich Solarenergie deckt China seinen immens wachsenden Strombedarf vor allem mit dem zunehmenden Einsatz von Steinkohle.

Aber auch in anderen "Emerging Markets" ist der Autokonzern sehr aktiv. Die Verkaufszahlen für Brasilien (2009 = 697.000) werden in diesem Jahr wahrscheinlich diejenigen des schrumpfenden deutschen Marktes übertreffen. In Russland ist der Wolfsburger Konzern inzwischen mit einem eigenen Werk in Kaluga vertreten. Und natürlich sollen auch die Inder mit den Fahrzeugen von Volkswagen beglückt werden. Nachdem dort vor allem Skoda den Konzern repräsentierte, plant man in Kooperation mit Suzuki jetzt eine Verkaufsoffensive auf breiter Front.

In den Ländern Mittelosteuropas dagegen ist die Entwicklung der Massenmotorisierung mit ca. 400 PKW pro 1000 Einwohner inzwischen weitgehend abgeschlossen und wird VW seine Absatzpläne an dem Ersatzbedarf orientieren müssen. Polen, Ungarn, die Slowakei und Tschechien sind für den deutschen Mutterkonzern aber als Produktionsstandorte immer wichtiger geworden, weil er hier nicht nur die niedrigen Löhne nutzen kann, sondern in den Sonderwirtschaftszonen (ausgenommen Tschechien) von Steuernachlässen und Subventionen profitiert.

Wie das alles in 10 Jahren aussieht und was 2020 für Baunatal übrig bleibt, ist schwer einzuschätzen. Menschen mit Heimatstolz werden in jedem Fall laut Verkünden können: Bei der globalen Massenmotorisierung hat Nordhessen eine wichtige Rolle gespielt.

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