Politik und Kitsch
Nein, das ist kein Kommentar zu dem, was wir in den Medien vom amerikanischen Präsidenten sehen. (Mein Kommentar: "Lieber Barack Palinka als B.O.") Sondern eine Meldung aus dem politliterarischen Untergrund mit Erinnerungsqualität.
"In der Wahlnacht des 25. Januar 1987 war die Befragung der Spitzenpolitiker beendet. Das ZDF zeigte den Spielfilm Wenn die Alpenrosen blühn. IN diesem Film spielt die zwölfjährige Christine Kaufmann ein Mädchen, dessen Eltern sich in Scheidung befinden. Auf dem höchsten Gipfel der deutschen Alpen gedeihen wilde Rosen, die, wenn jemand sie pflückt und sich etwas dabei wünscht, diesen Wunsch in Erfüllung gehen lassen. Das Kind pflückt die Rosen und wünscht sich, daß sein Papa wiederkehren möge. Dann stürzt es in einen Abgrund. Der Vater, vom Verschwinden des Kindes benachrichtigt, besteigt den Berg, Rettungsmannschaften setzen sich in Bewegung. Das Kind wird gerettet und hat den Vater, der sein Leben riskierte, wiedergewonnen. Die Eltern geben den Gedanken der Scheidung auf. Dieses Kind hat sich politisch betätigt. Der Löwenanteil an politischer Energie mag sich in solchen Beziehungsnetzen finden, in denen die Wiederherstellung von verlorenem Glück versucht wird." (Negt/Kluge, Maßverhältnisse des Politischen, S. 35-36)
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