Beim Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) gibt es jetzt Federballspiele
Ein Federballspiel für zwei Euro im China-Laden kaufen, das kann jeder und jede. Sich in den Besitz dieses vergnüglichen Sportgerätes mittels einer "Bonus-Prämie" beim NVV zu bringen, das erfordert wirkliches Engagement.
Die "Bonus-Punkte-Sammelkarte" muss beschafft werden, dann geht es per Bahn oder Bus zu den Freizeit- und Kultureinrichtungen, die als "Bonus-Punkte-Sammelstelle" anerkannt sind, und erst wenn die entsprechende Punktezahl erreicht ist, darf das ersehnte Federballspiel in einem NVV-Kundenzentrum in Empfang genommen werden. Und wer mit dem Federballspiel nicht zufrieden zu stellen ist, der muss sich nur weiterhin auf Fahrt begeben, und es winken ihm Luftmatraze, Sonnenschirm und sogar ein Boule-Set als "Bonus-Prämie".
Natürlich hätten die NVV-Verantwortlichen auch mit anderen Angeboten versuchen können, mehr Menschen in der Ferienzeit zur Nutzung von Bahn und Bus zu bewegen. Schüler-Ferienkarte, Familien-Ferienkarte, speziell vergünstigte Ausflugstickets, Schnupperangebote für die Abendstunden und das Wochenende, ÖPNV-Aktionstag - von anderen Verkehrsverbünden hätte man vieles lernen können.
Die NVV-Verantwortlichen hätten ihren Tarif natürlich auch einmal grundsätzlich von Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten befreien können, die ihm gegenüber manchen potentiellen Nutzern einen regelrechten Abschreckungscharakter geben. Durch Landkreis-Tickets, analog zum Tarfgebiet Kassel Plus, könnte z. B. dem Widersinn partiell ein Ende bereitet werden, dass wer mit dem ÖPNV von A nach B will, obwohl es zwischen diesen keine direkte Verbindung gibt, auch für den Umweg kräftig zur Kasse gebeten wird. Das Prinzip "Eine Gemeinde = ein Tarifort" (dort wo einflussreiche Landräte wohnen, eh nicht gültig) macht die ÖPNV-Nutzung zwischen Nachbarorten i. d. R. unverhältnismässig teuer. Ein NVV-weites Kurzstrecken-Ticket, z. B. als 10-Minuten-Ticket, könnte hier Abhilfe leisten.
Die NVV-Verantwortlichen könnten sich endlich auch zur Einführung eines echten Sozialtickets entschliessen. Das in Kassel angebotene "Diakonieticket" ist eine zynische Mogelpackung. Es degradiert die Nutzer zum Betreuungsfall und lässt sie für die spärliche Preisermässigung von ca. 25 % auch noch mit erheblichen Nutzungseinschränkungen ihres Tickets gegenüber herkömmlichen Monatskarten zahlen. Den Einkommensschwachen sollte recht sein, was reichen Pensionären mit "Nordhessen 60plus" billig ist.
Der NVV braucht neue Ideen und nicht höhere Fahrpreise und weitere Fahrplanausdünnungen. Für eine bessere Auslastung des bestehenden Verkehrsangebotes, auch ausserhalb der Hauptlastzeit und abseits von Kassel, zu sorgen, ist die wichtigste Aufgabe für die NVV-Verantwortlichen. Die Sommermonate wären eine gute Gelegenheit gewesen, mit günstigen Angeboten neue Fahrgast-Gruppen anzusprechen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und wer dann im Sommer 2009 mit einem günstigen Ticket nach irgendwo in die grüne nordhessische Landschaft aufbricht, kann ja das Federballspiel und die Luftmatraze mitnehmen.
Natürlich hätten die NVV-Verantwortlichen auch mit anderen Angeboten versuchen können, mehr Menschen in der Ferienzeit zur Nutzung von Bahn und Bus zu bewegen. Schüler-Ferienkarte, Familien-Ferienkarte, speziell vergünstigte Ausflugstickets, Schnupperangebote für die Abendstunden und das Wochenende, ÖPNV-Aktionstag - von anderen Verkehrsverbünden hätte man vieles lernen können.
Die NVV-Verantwortlichen hätten ihren Tarif natürlich auch einmal grundsätzlich von Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten befreien können, die ihm gegenüber manchen potentiellen Nutzern einen regelrechten Abschreckungscharakter geben. Durch Landkreis-Tickets, analog zum Tarfgebiet Kassel Plus, könnte z. B. dem Widersinn partiell ein Ende bereitet werden, dass wer mit dem ÖPNV von A nach B will, obwohl es zwischen diesen keine direkte Verbindung gibt, auch für den Umweg kräftig zur Kasse gebeten wird. Das Prinzip "Eine Gemeinde = ein Tarifort" (dort wo einflussreiche Landräte wohnen, eh nicht gültig) macht die ÖPNV-Nutzung zwischen Nachbarorten i. d. R. unverhältnismässig teuer. Ein NVV-weites Kurzstrecken-Ticket, z. B. als 10-Minuten-Ticket, könnte hier Abhilfe leisten.
Die NVV-Verantwortlichen könnten sich endlich auch zur Einführung eines echten Sozialtickets entschliessen. Das in Kassel angebotene "Diakonieticket" ist eine zynische Mogelpackung. Es degradiert die Nutzer zum Betreuungsfall und lässt sie für die spärliche Preisermässigung von ca. 25 % auch noch mit erheblichen Nutzungseinschränkungen ihres Tickets gegenüber herkömmlichen Monatskarten zahlen. Den Einkommensschwachen sollte recht sein, was reichen Pensionären mit "Nordhessen 60plus" billig ist.
Der NVV braucht neue Ideen und nicht höhere Fahrpreise und weitere Fahrplanausdünnungen. Für eine bessere Auslastung des bestehenden Verkehrsangebotes, auch ausserhalb der Hauptlastzeit und abseits von Kassel, zu sorgen, ist die wichtigste Aufgabe für die NVV-Verantwortlichen. Die Sommermonate wären eine gute Gelegenheit gewesen, mit günstigen Angeboten neue Fahrgast-Gruppen anzusprechen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und wer dann im Sommer 2009 mit einem günstigen Ticket nach irgendwo in die grüne nordhessische Landschaft aufbricht, kann ja das Federballspiel und die Luftmatraze mitnehmen.
Kommentare
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Anonym am :
Schülerferienticket? Gab schon mal, mangels Interesse eingestampft ...
Richard Kallok am :
Anonym am :
Anonym am :
Sabine Scheffer am :
Tageskarten für das Stadtgebiet Kassel gibt es nämlich nicht und wer danach fragt wird angeschnauzt...??? SCHADE!
Martin Reuter am :