Skip to content

Stromwechsel sieht anders aus - und ist kinderleicht

Folgender Beitrag möchte eingehen auf den von vielen Seiten als Atomausstieg gefeierten Wechsel der Städtischen Werke AG hin zum Anbieter Vattenfall. Darüber, was dieser bedeutet, wurde bereits in dieser Zeitung berichtet und ist unter dem folgenden Link nachzulesen. Hier folgen nun als zweiter Teil einige Informationen für Interessierte, die einen wirklichen Wechsel hin zu Anbietern anstreben, welche nicht selber mit Atom- und Kohlekraft auch noch vom Staat hochsubventionierte Gewinne einstreichen.
Da ist als Einstieg zum einen das Portal "Atomausstieg selber machen" zu empfehlen. Da sind alle wichtigen Informationen drauf, zum Wechsel allgemein, wie leicht dieser ist, dass diesen der neue Anbieter übernimmt, dass man selber nichts machen muss, dass keine Sekunde der Strom weg ist während des Wechsels, warum gerade diese vier Anbieter nahegelegt werden, nach welchen Kriterien dies geschieht, dass einige wirkliche Öko-Strom-Anbieter günstiger sind, als viele herkömmliche Anbieter, und vieles mehr.

Besonders hervorgetan haben sich dabei die „Schönauer Stromrebellen“, die nicht nur die Anbieter von RITTER SPORT sind, sondern zudem für ihr Engagement mit dem „Deutschen Gründerpreis 2007“ ausgezeichnet wurden.

Der Wechsel ist wirklich einfach, man muss darüber kein Wort mit dem Vermieter verlieren, das ist absolute Privatsache. Denn letztlich geht es um folgendes: Es kommt ja immer noch der gleiche Strom aus der Steckdose, nur wohin man sein Geld dafür zu welchen Tarifen und Konditionen überweist, ist das Entscheidende. Und da kann ein Bild das ganze vielleicht veranschaulichen:

Man stelle sich die gesamte Stromproduktion wie ein Pool oder eine Badewanne vor, die natürlich zur Deckung der Nachfrage immer gefüllt sein muss. In diese Badewanne, leiten nun die einzelnen Anbieter jeweils ihren auf unterschiedlichste Weise prodizierten Strom ein. Je nach dem wieviel Anteile die einzelnen Anbieter am Markt haben, desto unterschiedlich setzt sich auch die Art und Weise zusammen mit der Strom produziert wird. Wenn wir als Verbraucher nun durch einen Anbieterwechsel eben jene Produzenten stärken, die ausschliesslich Strom aus regenerativen Energiequellen Strom produzieren, erhöht sich ihr Marktanteil, und damit auch der Anteil regenerativ erzeugten Stroms in der Gesamt-Badewanne.

Wir Bürgerinnen und Bürger entscheiden als Verbraucher/innen darüber mit. Und natürlich auch die Parlamente und Stadt- und Gemeinderäte, wie im Fall von Kassel.

Es sind eben nicht die immer wieder gerne herangezogenen von außen "hereinfallenden Heuschrecken", sondern unsere eigenen gewählten "Volksvertreter/innen", die solche Entscheidungen treffen, dass ein schwedischer Atomkonzern nun eine nordhessische Stadt mit Strom beliefert, oder dass ein französischer Wasserkonzern die Wasserversorgung der großen Städte in Argentinien übernimmt.

Letztlich geht es auch noch um viel mehr bei einem Stromwechsel hin zu anderen Anbietern. Es geht darum, dass die Stromproduktion dezentralisiert werden muss, und dies geht nur durch kleine und mittlere Kraftwerke (die Strom dezentral aus Wind/Wasser/Solar/Geothermie/Biogas etc.) erzeugen, für einen begrenzten und lokal um den Kraftwerksstandort befindlichen Kreis von Abnehmern. Damit ersparen wir uns riesige, zentrale Mega-Kraftwerke a la AKW oder Kohlekraftwerke (derzeit, also in Zeiten von Knut-Mania und Merkels antarktischen Klimarettungs-Touren sind 27 (!) neue (!) Kohlekraftwerke in Deutschland geplant), die ihren Strom mit hohen Verlusten und pannenanfällig (siehe große Stromausfälle der letzten Zeit) in landschaftszerschneidenden Überlandtrassen zu ihren Abnehmern transportieren müssen. Den Strommarkt in Deutschland teilen sich die vier großen Monopolisten: E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall. Diese stehen derzeit massiv ob ihrer internen und kartellartigen Strompreisabsprachen in der Kritik.

Und genau an einen dieser vier Riesen verpflichtet sich die Stadt Kassel für mindestens die nächsten fünf Jahre vertraglich. Toll gemacht Kassel!

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen