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Kein Grüner Strom in dieser Zeit

Vattenfall steht für eine verantwortungslose Energiepolitik. Ende Juni sind uns die Gefahren der Atomenergie wieder bewusst geworden. Zwei gefährliche Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel haben Schlagzeilen gemacht. Die Informationspolitik von Vattenfall war ebenfalls eine eigene Katastrophe. Gleichzeitig beantragt das Unternehmen, die Laufzeiten für die Schrottreaktoren zu verlängern.
Beide Atomkraftwerke sind für den Konzern Gelddruckmaschinen und für Mensch und Natur eine große Gefahr. Während alle Welt vom Klimaschutz redet und die Bundesregierung das Ziel vorgibt, bis zum Jahre 2020 40% weniger CO2 freizusetzen, setzt Vattenfall auf neue Kohlekraftwerke. Nicht zuletzt produziert Vattenfall gefährlich billigen Strom und erhöht dennoch ständig die Strompreise – seit dem Jahr 2000 um 40%! Mit 900 Millionen Euro hat Vattenfall Europe im letzten Jahr ein Rekordgewinn erzielt. Entsprechende Investitionen in erneuerbare Energien, in die Forschung und Energiesparmaßnahmen tätigt Vattenfall nicht.

Mit Vattenvall wird eindeutig auf das falsche Pferd gesetzt, und verhilft dem in der öffentlichen Wahrnehmung wegen seiner skandalösen Informationspolitik angeschlagenen Konzern zu einer mit nichts zu rechtfertigen Reputation.

Die beiden deutschen Vattenfall-Kernkraftwerke gehörten im Jahr 2006 zu den deutschen Atomkraftwerke mit den meisten meldepflichtigen Ereignissen. In der Pannenstatistik belegte das Atomkraftwerk Krümmel mit 15 Ereignissen Platz 1, das Atomkraftwerk Brunsbüttel mit 11 Störungen Platz 3. Wenn nun Kassel dieses unverantwortliche Vorgehen von Vattenfall mit einem 5-Jahresvertrag auch noch stützt, ist dies ein Armutszeugnis für diese Stadt. "Grüner Strom" jedenfalls hat auch etwas mit Übernahme von Verantwortung für die nachfolgenden Generationen zu tun. Vattenfall tut dies bestimmt nicht. Bedauerlich ist ebenfall, dass die Städtischen Werke zu einem Viertel dem Privatunternehmen Vattenfall gehören, anstatt als kommunaler Versorger zu 100% in Bürgerhand zu sein. Vielleicht ist aber nur so dieser neu eingeschlagene Weg zu erklären.

Wir empfehlen vier Stromanbieter, die die Kriterien für nachhaltige Energiewirtschaft erfüllen und keine eigentumsrechtlichen Verbindungen zur Atom- und Kohleindustrie aufweisen. Diese vier Anbieter sind: Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace energy, LichtBlick und Naturstrom AG.

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Kommentare

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Richard Norbert Kallok am :

Ich möchte diesen guten Beitrag noch um einen wichtigen Aspekt ergänzen. Es wird immer offensichtlicher, dass es bei der Förderung CO2-freier Stromerzeugung nicht um die Ersetzung von fossilen Kraftwerken oder AKW`s geht. Tatsächlich werden in allen Sektoren neue Stromerzeugungskapazitäten aufgebaut und beplant. In der Lausitz werden weiterhin ganze Dörfer dem Braunkohleabbau geopfert und nach den Plänen der politiknah positionierten Energie-Konzerne sollen in Deutschland bis 2022 25 neue Kohlekraftwerke entstehen. Die EU fördert in Finnland den Bau eines 3-Mrd-Euro teuren AKW`s, weil Atomstrom für die Konzerne vorläufig nur mit hoher öffentlicher Förderung rentabel produziert werden kann (die alten AKW`s konnten sie ja zum Dumpingpreis vom Staat erwerben). Gleichzeitig werden energieintensive Industrieproduktionen (z.B. Vorprodukte der Autoindustrie) z. Zt. aus den westlichen EU-Ländern ausgelagert. Was das ganze soll? Weil die Ölvorkommen demnächst erschöpft sind, will die den jetzigen Zyklus kapitalistischer Entwicklung dominierende Autoindustrie ihr Projekt der globalen Massenmotorisierung in ein neues Zeitalter von Hybrid- und Elektroantrieben hinüber retten. Mit allen Mitteln, nicht zuletzt unter Ausnutzung der noch reichlich vorhandenen Kohlevorkommen, müssen deshalb die Stromerzeugungskapazitäten ausgebaut werden. Und wenn demnächst im ganzen Land neue Kohlekraftwerke und wohl auch AKW`s stehen (s. jüngsten Beschluss des EU-Parlaments), wird es beruhigend sein zu wissen, dass die Kasseler Strassenbahn zumindest mit grünem Strom fährt.

Martin Reuter am :

Wie ich einem früheren Kommentar zur Sache entnommen habe, kann ein elektrischer Strom nicht farbig sein. Und der Begriff "Naturstrom" ist eine vielleicht unbewusste propagandistische Irreführung. Der von uns genutzte Strom aus der Steckdose ist mW ein Produkt der Technik bzw. verschiedener Techniken, um die hier gestritten werden soll. Insofern klingen Versorgernamen wie "Schönau" oder "LichtBLick" angenehmer; Ohne Technik wird dort wohl nicht gearbeitet? - Auch fehlt mir der Hinweis darauf, was nach dem "jetzigen Zyklus" kommt, in dem die "kapitalistische Entwicklung" von der "Autoindustrie dominiert" wird. Oder genauer: Wie werden wir uns energiemäßig nichtkapitalistisch verhalten (wollen), zB also auch auf der Erde frei bewegen? Vielleicht im Fahrradgenerator/Fahrrad-Zyklus?

Helmut am :

Atomstrom ist auch Naturstrom, denn die radioaktiven Isotope haben wir natürlich vorgefunden. "Ökologisch verträglich erzeugter Strom" ist doch ein gutes Angebot, meinen Sie nicht?

Martin Reuter am :

Ein "gutes Angebot" ist das nur für Sprachlügner oder bestenfalls Unwissende. Die soll es auch geben. Möchten Sie mich denn unaufhörlich zu ungernen Aufklärungen zwingen und sich selbst lügnen? Sie haben "radioaktive Isotope" insofern "vorgefunden", als Sie (bzw. Ihr Beruf) solche naturwissenschaftlich definiert und technisch 'in Dienst genommen' haben. "Gute Anbgebote" bewegen sich offensichtlich derzeit auf der Ebene von propagandistischen Sprachregelungen; bitte prüfen Sie parallel, wie sich das Wort "Konzentrationslager" zur damit bezeichneten Sache verhält, und wie man entsprechend mit den Worten "Ökologie", "Natur" etc. verantwortlich zu verfahren hätte.

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