Freitagabend auf der doggemenda
Ich stehe mit einem älteren Ehepaar, ganz normale Leute, im Pavillon vor einer Serie von Fotos. Sagt Mutti: "Das ist eine Kunst so Frisuren zu machen." Und Vati fragt ganz pragmatisch: "Wie schläft man dann damit?"
Kommentare
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nora von der decken am :
klaus am :
nora von der decken am :
Klaus am :
und wer beansprucht hier die interpretationshoheit, wie die genutzen worte zu deuten sein könnten?
nora von der decken am :
klaus am :
Oder der Rezipientin, wie dieses kleine Beispiel sehr schön zu veanschaulichen in der Lage ist.
Es ist doch toll, das die von mir als einfache Menschen (was ja schon wieder für sich ein Widerspruch ist, denn wer ist schon einfach? Oder normal, wie ich schrieb. Normal ist nur Benzin!) wahrgenommenen Leute, sich auf diese Weise mit Kunst auseinandersetzen.
Es drückt, zumindest für mich, auch aus, dass viel von dem, was im Pavillon oder überhaupt auf der documenta oder generell im Kunstbetrieb zu sehen ist, von (vielen?) Menschen nicht als Kunst wahrgenommen wird.
Und ehrlich gesagt, geht mir der ganze Bildungsanspruch dieser Ausstellung ziemlich auf die Nerven. Ich habe keine Lust mich Wochen zu bilden, bevor ich es hinreichend rezipieren kann.
Auch das könnte man in diese Aussage hinein interpretieren: Da gibt es ein Werk, das sofort, zumindest von Mutti, als Kunst identifiert wird. Und Vati setzt sich über seine Nachfrage mit der Vergänglichkeit ebenjener ausseinander. Weiter so, kann man da nur sagen. Oder?
roland am :
Es gibt sogar einen Begriff, in dem Mutti und Vati gleichzeitig vorkommen:
Muttivation.
nora von der decken am :