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Gesundheitswegweiser für Zugewanderte

Anne Janz
Anne Janz
Die Stadt Kassel hat in Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof einen Gesundheitswegweiser für Zugewanderte entwickelt, der vor kurzem vorgestellt wurde.
"Mit dem Gesundheitswegweiser wollen wir den Migranten hier in Kassel den Zugang zum deutschen Gesundheitssystem erleichtern und auch dafür sorgen, dass sie Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsangebote wahrnehmen, um einige Krankheiten von vorn herein zu verhindern", umschrieb Gesundheitsdezernentin Anne Janz die Ziele der neuen Broschüre. "Das Heft ist auch zu verstehen als kleiner Baustein zum sozialen Frieden und trägt bei zu einem vernünftigen Zusammenleben".

In Kassel leben nach Informationen des städtischen Pressedienstes Menschen aus rund 150 verschiedenen Herkunftsländern, die häufig Probleme haben, sich das deutsche Gesundheitssystem zu erschließen. "Die Statistiken zeigen, dass viele Zugewanderte an weniger Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen teilnehmen, sich weniger impfen lassen oder nicht wissen, was man beispielsweise unter Selbsthilfe versteht", erläutert Dr. Karin Seuren-Kronenberg, Amtsleiterin des Gesundheitsamtes. "Mit dem Gesundheitswegweiser wollen wir das Wissen der Migranten verbessern. Aber auch Deutsche können viele von den Informationen gebrauchen und im Alltag nutzen".

Der "Kasseler Gesundheitswegweiser für Zugewanderte" ist viersprachig aufgebaut (Deutsch, Russisch, Türkisch und Persisch) und ab sofort im Gesundheitsamt der Stadt und in vielen Kindertagesstätten, Migrantionsberatungsstellen und beim Sozialen Dienst erhältlich. Ebenso kann man alle Informationen auch im Internet auf den Seiten des Gesundheitsamtes unter www.gesundheitsamt-kassel.de herunterladen. Dort findet sich auch ein weiterer Baustein des Projekts: Eine Datenbank mit den Anschriften vieler Kasseler Arztpraxen, in denen nicht nur Deutsch, sondern auch eine andere Sprache gesprochen wird. "Damit wollen wir helfen, die Angst vieler Migranten vor der Sprachbarriere zu überwinden", erklärt Ayse Gülec vom Kulturzentrum Schlachthof, die das Konzept für den Gesundheitswegweiser erarbeitet hat im städtischen Pressedienst. "In der Muttersprache ist es einfacher, über gesundheitliche und psychosoziale Probleme zu reden".

Durch die Datenbank erreiche man auch eine Sensibilisierung in den Arztpraxen, die sich ganz neuer Kompetenzen bewusst würden, so Janz. Zum Beispiel könne eine türkische Arzthelferin bei der Integration ihrer Landsleute mithelfen. Insgesamt sei das Projekt, dessen Grundlage ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gewesen sei, qualitativ sehr hochwertig und dennoch vergleichsweise preisgünstig entstanden. "Wir haben auf bestehende Potentiale zurückgegriffen und so einen kommunal bezogenen, praktischen Ratgeber geschaffen", sagte Janz.

Weitere Informationen unter www.gesundheitsamt-kassel.de

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