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30 Prozent der Nutzer der Stadtbibliothek sind Migranten

Wenn in Deutschland und Kassel über die Integration von Aussiedlern und Ausländern diskutiert wird, dann wird die Arbeit der öffentlichen Bibliotheken selten oder gar nicht gesehen, meint Kassels Bürgermeister Thomas-Erik Junge. Denn rund ein Drittel der Nutzer der Stadtbibliothek Kassel sind nach einer internen Schätzung Migrantinnen und Migranten.
Ihre Quote liege damit deutlich über dem Bevölkerungsanteil, so Junge. Eine Stichprobe habe ihren Prozentsatz bei der Ausleihe der Stadtbibliothek Kassel bei 30,6 Prozent gesehen. In der sogenannten Präsenznutzung der Bibliothek sei der Anteil vielfach sogar noch höher.

Den Grund, warum die Stadtbibliothek von diesem Personenkreis so stark genutzt wird, sieht der Bürgermeister in dem niedrigschwelligen und individuell nutzbaren Angebot zur Erlangung von Bildungs- und Sprachkompetenz. Dabei könnten unter anderem durch Sprachkurse, deutsch- und fremdsprachige Zeitschriften sowie Internetzugänge Sprachbarrieren und kulturelle Trennlinien überwunden werden. Dass dieses Angebot in Kassel auch bei Menschen mit Migrationshintergrund so bekannt sei und so hervorragend angenommen werde, liege u.a. auch an der intensiven Arbeit mit Bibliotheksführungen für Kindertagesstätten, Schulen und Gruppen. Dadurch erreiche die Bibliothek einen hohen Bekanntheitsgrad, zeigte sich Junge sicher.

Eine Entsprechung finde die große Attraktivität der Bibliothek für Migranten übrigens auch in der außergewöhnlich großen Bedeutung des Angebotes im Bereich der Sprachmedien der Stadtbibliothek, die ebenfalls von Nutzern deutscher Herkunft stark in Anspruch genommen würden. Der Anteil der Sprachmedien an der Gesamtausleihe habe im vergangenen Jahr 10,8 Prozent erreicht, obwohl sie nur auf 5,9 Prozent des Bestandes komme. Auf Grund dieser außergewöhnlichen Nachfrage solle die Zahl der Sprachmedien in den kommenden Jahren deutlich gesteigert und das Angebot modernisiert werden, kündigte der Kulturdezernent an. „Als wichtiger Teil des kommunalen Lebens tragen die öffentlichen Bibliotheken auch Verantwortung für die Integration von Minderheiten und Randgruppen. Diese Verantwortung will die Stadtbibliothek Kassel auch weiterhin wahrnehmen“, erklärte abschließend der Bürgermeister.

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