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Kassel-Calden – ein Unding zur Unzeit

„Wer heute noch an das ungebremste Wachstum des Flugverkehrs glaubt und mit linearen Hochrechnungen bis 2020 eine 150-Millionen-Investition rechtfertigen will, der muss sich schon fragen lassen, welche wahren Beweggründe er dafür hat,“ erklärt Wolfgang Ehle, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion des Landkreises Kassel zur neuen Bedarfsprognose für den Flughafen Kassel-Calden.
Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen ist neben den hinreichend diskutierten und widerlegten wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Nutzenbehauptungen des Neubaus von Calden nun ein globales Argument gegen dieses Projekt ins Spiel gekommen: „Wir warnen seit Jahren vor dem drohenden Klimawandel. Die Versicherungswirtschaft hat es auch schon längst begriffen und nun hängen sich sogar die etablierten Parteien das grüne Mäntelchen um und wollen CO2-Reduktion betreiben. Nur einer hat’s noch nicht mitbekommen – Herr Ries und seine Gesinnungsgenossen von der Flughafenlobby.“

Keine Rentabilität, Jobs bestenfalls aus Verlagerungseffekten, dafür nächtliche Frachtflüge und ein endloser Zuschussbedarf aus Steuermitteln und zu allem Übel noch ein stattlicher Beitrag zur Klimakatastrophe – die Grünen fragen sich, wo hier die überzeugenden Gründe für den Neubau sind. Wolfgang Ehle dazu: „Wenn ein Projekt mit soviel Aufwand durchgepeitscht werden soll, dann muss irgendwo einer sitzen, der davon profitiert. Wir Bürgerinnen und Bürger sind es bestimmt nicht – wer also dann?".

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Kommentare

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Henner am :

Selbst Beschäftigungsmöglichkeiten rechtfertigen nicht jeden ökologischen Frevel (Zumal die Radartechniker, Fluglotsen und Dispatcher kaum vom nordhessischen Arbeitsmarkt geliefert werden würden, sondern eher zuziehen dürften)

Anonym am :

Frevel im Sinne von althochdeutsch fravili, "Kühnheit", "seit dem 14./15.Jh. Bez. für minder schwere Delikte, die mit Geldstrafe oder Strafe an 'Haut und Haar' (d.h. Züchtigung, Haarscheren) geahndet wurden"? (Brockhaus)

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