Motivation zur Rebellion
Am Mittwoch, den 16. März, fand im Bali-Kino die Premiere des Films "Power to Change: Die Energierebellion" statt. Mit Livemusik, Poetryslam und einer anschließenden reflektierenden Podiumsdiskussion präsentierte das Kino den Zuschauern das neue Werk von Carl-A. Fechner. Eine Rezension.
Als Amir Roughani, ein Flüchtling aus dem Iran und erfolgreicher Unternehmer in Deutschland, Edy Kraus begegnet und von dessen Vorhaben hört, eine Pelletieranlage zu konstruieren, die Rohstoffe aus der Landwirtschaft und Umwelt zu einer Energiequelle verarbeitet, ist er skeptisch. Doch seine Neugier treibt ihn zu Gesprächen mit Experten auf unterschiedlichen Gebieten und Aktivisten an, bis er schließlich seinen eigenen Beitrag zu der Energiewende beitragen möchte und den Bau einer Solarstromanlage initiiert. Die Entwicklung Roughanis sowie die leidenschaftliche Herangehensweise von Edy Kraus an seine revolutionäre Idee bilden den roten Faden des Films, um den sich andere Schicksale gruppieren. Anhand persönlicher Geschichten von realen Menschen thematisiert der Film die dezentrale und regionale Energiewende von unten und hat dabei eine wesentliche und motivierende Botschaft: Jeder, unabhängig von Herkunft, Beruf und sozialem Status, kann einen kleinen und dennoch bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten.
Mehr als ein Dokumentarfilm
Basierend auf langjähriger journalistischer Recherche bereitet der Film eine große Menge an erschütternden Daten und Fakten in einer anspruchsvollen und ansprechenden Video- und Audiogestaltung auf. Der für Dokumentarfilme sonst typische und Authentizität vermittelnde Handkammerastil weicht qualitativ hochwertigen Aufnahmen im CinemaScope-Format und die Surround Sound Audioqualität findet ihre Zuspitzung in den Wohlklängen der Filmmusik, eingespielt von einem siebenköpfigen technischen Symphonieorchester. Ist "Power To Change" also noch ein Dokumentar- oder bereits ein Spielfilm? Womöglich ist er beides und das ist auch gut so. Denn die an den Geschichten der Menschen orientierte und leicht zugängliche Aufbereitung von Informationen sowie die hochwertige Gestaltung laden nicht nur den bereits am Thema interessierten Zuschauer in den Kinosaal, sondern bemühen sich um die Menschen, die bisher keine Gelegenheit gefunden haben, sich mit der "Energierebellion" auseinanderzusetzen.
Appell zum Handeln
Energiewende ist mehr als nur Strom - das bringt der Film deutlich zum Ausdruck. Die Experten berichten über Fortschritte und Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen: erneuerbare Energien, Bauen energieeffizienter Passivhäuser und Siedlungen, Sanieren und Wärmedämmen von Gebäuden, Elektromobilität sowie Modelle zur Reduktion des Energieverbrauchs. Sie machen deutlich, dass die Energiewende nur dann zu erreichen ist, wenn sie vielseitig vorangebracht wird. Des Weiteren bringt der Film die "Energierebellion" über die deutschen Grenzen hinaus. In den Kriegsgebieten der Ukraine thematisiert er , was der Kampf um die Ressourcen sowie die Vormachtstellung über energieabhängige Länder und der Kampf um den Erhalt einer solchen mit sich trägt. Schockierend und berührend zugleich zeigt er, wie Menschen um ihre Energie-Unabhängigkeit kämpfen, und vereint Bilder der Menschlichkeit mit denen politischen unmenschlichen Handelns. Darüber hinaus erschüttern die Aufnahmen und Daten zu den Folgen der Atomkraftwerke sowie der Förderung von Öl-, Gas- und Kohle in der Natur den Zuschauer. Umso mehr wiegt anschließend die Empörung und das Unverständnis über die Fakten zu den staatlichen finanziellen und gesetzlichen Förderungen fossiler Energien sowie die weitere Planung eines Atomkraftwerks. Der Film ignoriert auch die Stimmen der Kritiker nicht und setzt sich mit Vorwürfen und Einwänden gegen die Energiewende auseinander, um anschließend zu dem Ergebnis zu gelangen, dass die Energiewende die bestmögliche Lösung für Mensch und Umwelt darstellt und vor allem realistisch ist, sofern ihr keine politischen Steine in den Weg gelegt werden. Die leidenschaftlich agierenden Visionäre und "Rebellen" statuieren einen Appell an den Zuschauer, seinen auch noch so kleinen Beitrag zu dem "Change" beizusteuern. "Wir können auf kein einziges Projekt verzichten", sagt Amir Roughani und motiviert damit den Kinobesucher, denn die Summe der einzelnen Projekte macht die Energierebellion.
Mehr als ein Dokumentarfilm
Im thüringischen Tautenhain hat Amir Roughani aus einem ehemaligen Militärstandort der NVA einen 10 MW Solarpark gemacht. © change filmverleih
Basierend auf langjähriger journalistischer Recherche bereitet der Film eine große Menge an erschütternden Daten und Fakten in einer anspruchsvollen und ansprechenden Video- und Audiogestaltung auf. Der für Dokumentarfilme sonst typische und Authentizität vermittelnde Handkammerastil weicht qualitativ hochwertigen Aufnahmen im CinemaScope-Format und die Surround Sound Audioqualität findet ihre Zuspitzung in den Wohlklängen der Filmmusik, eingespielt von einem siebenköpfigen technischen Symphonieorchester. Ist "Power To Change" also noch ein Dokumentar- oder bereits ein Spielfilm? Womöglich ist er beides und das ist auch gut so. Denn die an den Geschichten der Menschen orientierte und leicht zugängliche Aufbereitung von Informationen sowie die hochwertige Gestaltung laden nicht nur den bereits am Thema interessierten Zuschauer in den Kinosaal, sondern bemühen sich um die Menschen, die bisher keine Gelegenheit gefunden haben, sich mit der "Energierebellion" auseinanderzusetzen.
Appell zum Handeln
Energiewende ist mehr als nur Strom - das bringt der Film deutlich zum Ausdruck. Die Experten berichten über Fortschritte und Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen: erneuerbare Energien, Bauen energieeffizienter Passivhäuser und Siedlungen, Sanieren und Wärmedämmen von Gebäuden, Elektromobilität sowie Modelle zur Reduktion des Energieverbrauchs. Sie machen deutlich, dass die Energiewende nur dann zu erreichen ist, wenn sie vielseitig vorangebracht wird. Des Weiteren bringt der Film die "Energierebellion" über die deutschen Grenzen hinaus. In den Kriegsgebieten der Ukraine thematisiert er , was der Kampf um die Ressourcen sowie die Vormachtstellung über energieabhängige Länder und der Kampf um den Erhalt einer solchen mit sich trägt. Schockierend und berührend zugleich zeigt er, wie Menschen um ihre Energie-Unabhängigkeit kämpfen, und vereint Bilder der Menschlichkeit mit denen politischen unmenschlichen Handelns. Darüber hinaus erschüttern die Aufnahmen und Daten zu den Folgen der Atomkraftwerke sowie der Förderung von Öl-, Gas- und Kohle in der Natur den Zuschauer. Umso mehr wiegt anschließend die Empörung und das Unverständnis über die Fakten zu den staatlichen finanziellen und gesetzlichen Förderungen fossiler Energien sowie die weitere Planung eines Atomkraftwerks. Der Film ignoriert auch die Stimmen der Kritiker nicht und setzt sich mit Vorwürfen und Einwänden gegen die Energiewende auseinander, um anschließend zu dem Ergebnis zu gelangen, dass die Energiewende die bestmögliche Lösung für Mensch und Umwelt darstellt und vor allem realistisch ist, sofern ihr keine politischen Steine in den Weg gelegt werden. Die leidenschaftlich agierenden Visionäre und "Rebellen" statuieren einen Appell an den Zuschauer, seinen auch noch so kleinen Beitrag zu dem "Change" beizusteuern. "Wir können auf kein einziges Projekt verzichten", sagt Amir Roughani und motiviert damit den Kinobesucher, denn die Summe der einzelnen Projekte macht die Energierebellion.
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