Skip to content

Gespiegelte Geschichten

Blicke ins späte Mittelalter der Arolser Weltchronik - Ein Ausstellung-Projekte von Studierenden und Mitarbeiterinnen der Germanistik, Kunstwissenschaft und Visuellen Kommunikation der Universität Kassel.

Wenn Trojaner, biblische Figuren und Ritter gemeinsam in einem Buch vorkommen, handelt es sich dann um Science-Fiction? Wenn ein Mönch sich um viereinhalb Milliarden Jahre verrechnete, litt er dann an Dyskalkulie? Wenn eine neue Heizung gekauft wird, was könnte dies mit einer mittelalterlichen Handschrift zu tun haben, und warum können Mützen uns etwas über Menschen erzählen? Um diese Fragen an die bedeutende „Arolser Weltchronik“ thematisieren zu können, wurden in einem Projektseminar der Universität Kassel in Kooperation mit dem Museum Bad Arolsen so zu sagen die schweren Buchdeckel der mittelalterlichen Handschrift geöffnet und ihre unglaublichen Geschichten ans Licht gebracht! Um 1400 entstanden, präsentiert sich die „Arolser Weltchronik“ als eines der bedeutendsten Werke spätmittelalterlicher Buchkunst. Neben zahlreichen Illustrationen verarbeitet ein Geschichtsschreiber, der sich Heinrich von München nennt, nicht nur Bibel- und Weltgeschichte, sondern auch fiktionale Literatur zu einer überraschenden und überaus phantasievollen Geschichtserzählung.
Obwohl um die 600 Jahre alt, hat die Chronik nichts von ihrer Faszination verloren und eröffnet Traumwelten, lässt Himmelsleitern beschreiten und, ganz nebenbei, einen Blick unter den Rock des Teufels werfen! 1927 nach Berlin verkauft, wurde sie jetzt erstmals digitalisiert. Damit ist es möglich geworden, dieses Buch in seiner ganzen Skurrilität und Schönheit zu bestaunen. Ab dem 02.05.2015 öffnet das Schreibersche Haus in Bad Arolsen seine Türen für eine Ausstellung, die durch Installationen, Inszenierungen, nachgebaute Objekte, Modeaccessoires und künstlerische Positionen die Inhalte der Handschrift vielfältig visualisiert. Die Präsentation lässt die Besucher und Besucherinnen nicht nur eine längst vergangene Zeit wiederentdecken, sondern fordert sie auf, einen Blick durch den Spiegel der Geschichte(n) zu werfen.

Die Ausstellungseröffnung findet am 29. April um 18 Uhr im Festsaal des Schreiberschen Haus statt. Es sprechen Jürgen van der Horst, Sophia Kins und Dr. Martina Sitt. Außerdem gibt es musikalische Begleitung von Malte Lange und Sebastian Schmidt.

Des Weiteren finden im Verlauf der Ausstellung folgende Veranstaltung statt:

17. Mai, 14:30 Ausstellungsführung

10. Juni, 19:30 Vortrag: „Einblicke in die Bildsprache der Arolser Weltchronik: Szenen von Verführern, Verfechtern und Verlierern“, Prof. Dr. Martina Sitt.

21. Juni, 14:30 Ausstellungsführung

18. Juli, 18:30 Themenführung: „Wunderwelt Chronik–Die Arolser Weltchronik zwischen Kunst & Literatur"

18. Oktober, 14:30 Kinderführung

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Um einen Kommentar hinterlassen zu können, erhalten Sie nach dem Kommentieren eine E-Mail mit Aktivierungslink an ihre angegebene Adresse.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen